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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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wahrscheinlich infolge zu angestreng-
ter Arbeit, von einem Augen- und
Nervenleiden heimgesucht, das sie für
eine Reihe von Jahren zu fast gänz-
licher Untätigkeit verurteilte. Es war
dies um so schmerzlicher für sie, als
sie, den Beruf einer Schriftstellerin in
sich fühlend, durch den Umgang und
Briefwechsel mit geistreichen Män-
nern nach immer höheren Zielen
strebte. Zur Herstellung ihrer ange-
griffenen Gesundheit siedelte sie 1893
in die grünen Berge des Sauerlan-
des, nach Nieder-Marsberg (West-
falen) über, wo sie noch jetzt in größ-
ter Zurückgezogenheit lebt u. schafft.

S:

Der Erbe von Adlerhorst (R.),
1881. 4. A. 1905. - Prinzeßchens Jrr-
fahrten (Ein M. für große und kleine
Kinder), 1882. 2. A. vereinigt mit:
Das treue Bachstelzen-Mütterchen
(M.), 1900. - Die Violinspielerin (R.),
1884. 5. A. 1904. - Gedichte, 1885. -
Gesühnt (R.), 1885. 2. A. 1900. -
Leonie (R.), 1887. 2. A. 1904. - Agnes
Erlenau (N.), 1888. - Aus Heimat
u. Fremde (Nn.), 1889. - Goldregen
(R.), 1905. - Drei Schulkameradin-
nen (E. f. d. Jugd.), 1909.

Brandner, Paul,

geb. 1852 zu
Weißdorf in Bayern als Sohn des
dortigen Pfarrers, studierte an der
Technischen Hochschule in Stuttgart
Architektur und trat 1878 in Straß-
burg i. E. in den Reichsdienst. 1883
ging er nach Nordamerika, wo er in
den östlichen Städten verschiedene
öffentliche Gebäude plante, u. hat seit
1890 seinen Wohnsitz in Neuyork.

S:


Die Liebesprobe (Vers-Lsp.), 1905.

*Brandrup, Marie,

pseudon. M.
Widdern, wurde am 27. Septbr.
1849 zu Bromberg als die Tochter
des Rechnungsrats W. Remus und
seiner Gattin Karoline, geborenen
von Widdern, geboren. Jn ihrer
Jugend ein äußerst schwächliches Kind,
konnte sie nur sehr unregelmäßig die
Schule besuchen; aber von einem glü-
henden Wissensdrange beseelt, wußte
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Bra
sie durch eifrige Lektüre sich Beleh-
rung aus guten Büchern zu verschaf-
fen. Noch ein halbes Kind, verfaßte
sie ihre erste Novelle; doch ruhten
diese schriftstellerischen Versuche bald
wieder, da eine glückliche Jugendzeit
alle derartigen Bestrebungen nicht
recht aufkommen ließen. Erst im Jahre
1870 nahm sie ihre Schriftstellerei
wieder auf. Der Redakteur der
"Bromberger Zeitung", Fr. Fischer,
der eine Novelle in Briefen von ihr
zum Abdruck gebracht hatte, empfahl
sie an Otto Janke und Albert Gold-
schmidt in Berlin, wohin sie sich im
Frühjahr 1872 begab. Hier lernte sie
ihren nunmehrigen Gatten, den Bau-
techniker Edmund Brandrup kennen,
mit dem sie sich im Frühjahr 1873
verheiratete und an dessen Seite sie
noch jetzt in Tempelhof bei Berlin lebt.
Jhr Gatte (geb. am 19. März 1848
in Bromberg) ist Verf. des Romans
"Auf Wronkermühle" (1892).

S:

Ein
Dornröschen (N.), 1874. - Jm Dok-
torhause (N.), 1876. - Ebbe und Flut
(E.), 1877. - Wandlungen (N.), 1878.
- Die Waldkönigin (E.), 1879. - Auf
der Rümmingsburg (R.), 1880. -
Prinzessin Schnee (R.), 1881. - Am
Dieventeich (N.), 1882. - Altjüngfer-
chens Geburtstag (N.), 1883. - Die
Herrin von Rudrichshall (N.), 1887.
- Von Generation zu Generation (E.),
1888. - Die Waldkönigin, 1888. - Die
Sünden der Väter (N.), 1890. - On-
kel Gerhard (E.), 1891. - Der Arbeit
Segen (N.), 1892. - Jm Hause des
Präsidenten (N.), 1895. - Die neue
Mamsell (E.), 1897. - Die Rache eines
Häßlichen (R.), 1898. - Die Familie
der Verbannten (N.), 1900.

Brands, Wilhelm,

pseudon. W.
Weeningh, wurde am 6. Nov. 1831
zu Emmerich am Rhein geboren, ab-
solvierte das Gymnasium seiner Va-
terstadt u. studierte darauf in Bonn
und Münster katholische Theologie u.
Philologie. Am 6. März 1857 emp-
fing er die Priesterweihe. Er war

*


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Bra
wahrſcheinlich infolge zu angeſtreng-
ter Arbeit, von einem Augen- und
Nervenleiden heimgeſucht, das ſie für
eine Reihe von Jahren zu faſt gänz-
licher Untätigkeit verurteilte. Es war
dies um ſo ſchmerzlicher für ſie, als
ſie, den Beruf einer Schriftſtellerin in
ſich fühlend, durch den Umgang und
Briefwechſel mit geiſtreichen Män-
nern nach immer höheren Zielen
ſtrebte. Zur Herſtellung ihrer ange-
griffenen Geſundheit ſiedelte ſie 1893
in die grünen Berge des Sauerlan-
des, nach Nieder-Marsberg (Weſt-
falen) über, wo ſie noch jetzt in größ-
ter Zurückgezogenheit lebt u. ſchafft.

S:

Der Erbe von Adlerhorſt (R.),
1881. 4. A. 1905. – Prinzeßchens Jrr-
fahrten (Ein M. für große und kleine
Kinder), 1882. 2. A. vereinigt mit:
Das treue Bachſtelzen-Mütterchen
(M.), 1900. – Die Violinſpielerin (R.),
1884. 5. A. 1904. – Gedichte, 1885. –
Geſühnt (R.), 1885. 2. A. 1900. –
Leonie (R.), 1887. 2. A. 1904. – Agnes
Erlenau (N.), 1888. – Aus Heimat
u. Fremde (Nn.), 1889. – Goldregen
(R.), 1905. – Drei Schulkameradin-
nen (E. f. d. Jugd.), 1909.

Brandner, Paul,

geb. 1852 zu
Weißdorf in Bayern als Sohn des
dortigen Pfarrers, ſtudierte an der
Techniſchen Hochſchule in Stuttgart
Architektur und trat 1878 in Straß-
burg i. E. in den Reichsdienſt. 1883
ging er nach Nordamerika, wo er in
den öſtlichen Städten verſchiedene
öffentliche Gebäude plante, u. hat ſeit
1890 ſeinen Wohnſitz in Neuyork.

S:


Die Liebesprobe (Vers-Lſp.), 1905.

*Brandrup, Marie,

pſeudon. M.
Widdern, wurde am 27. Septbr.
1849 zu Bromberg als die Tochter
des Rechnungsrats W. Remus und
ſeiner Gattin Karoline, geborenen
von Widdern, geboren. Jn ihrer
Jugend ein äußerſt ſchwächliches Kind,
konnte ſie nur ſehr unregelmäßig die
Schule beſuchen; aber von einem glü-
henden Wiſſensdrange beſeelt, wußte
[Spaltenumbruch]

Bra
ſie durch eifrige Lektüre ſich Beleh-
rung aus guten Büchern zu verſchaf-
fen. Noch ein halbes Kind, verfaßte
ſie ihre erſte Novelle; doch ruhten
dieſe ſchriftſtelleriſchen Verſuche bald
wieder, da eine glückliche Jugendzeit
alle derartigen Beſtrebungen nicht
recht aufkommen ließen. Erſt im Jahre
1870 nahm ſie ihre Schriftſtellerei
wieder auf. Der Redakteur der
„Bromberger Zeitung“, Fr. Fiſcher,
der eine Novelle in Briefen von ihr
zum Abdruck gebracht hatte, empfahl
ſie an Otto Janke und Albert Gold-
ſchmidt in Berlin, wohin ſie ſich im
Frühjahr 1872 begab. Hier lernte ſie
ihren nunmehrigen Gatten, den Bau-
techniker Edmund Brandrup kennen,
mit dem ſie ſich im Frühjahr 1873
verheiratete und an deſſen Seite ſie
noch jetzt in Tempelhof bei Berlin lebt.
Jhr Gatte (geb. am 19. März 1848
in Bromberg) iſt Verf. des Romans
„Auf Wronkermühle“ (1892).

S:

Ein
Dornröschen (N.), 1874. – Jm Dok-
torhauſe (N.), 1876. – Ebbe und Flut
(E.), 1877. – Wandlungen (N.), 1878.
– Die Waldkönigin (E.), 1879. – Auf
der Rümmingsburg (R.), 1880. –
Prinzeſſin Schnee (R.), 1881. – Am
Dieventeich (N.), 1882. – Altjüngfer-
chens Geburtstag (N.), 1883. – Die
Herrin von Rudrichshall (N.), 1887.
– Von Generation zu Generation (E.),
1888. – Die Waldkönigin, 1888. – Die
Sünden der Väter (N.), 1890. – On-
kel Gerhard (E.), 1891. – Der Arbeit
Segen (N.), 1892. – Jm Hauſe des
Präſidenten (N.), 1895. – Die neue
Mamſell (E.), 1897. – Die Rache eines
Häßlichen (R.), 1898. – Die Familie
der Verbannten (N.), 1900.

Brands, Wilhelm,

pſeudon. W.
Weeningh, wurde am 6. Nov. 1831
zu Emmerich am Rhein geboren, ab-
ſolvierte das Gymnaſium ſeiner Va-
terſtadt u. ſtudierte darauf in Bonn
und Münſter katholiſche Theologie u.
Philologie. Am 6. März 1857 emp-
fing er die Prieſterweihe. Er war

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[324/0328] Bra Bra wahrſcheinlich infolge zu angeſtreng- ter Arbeit, von einem Augen- und Nervenleiden heimgeſucht, das ſie für eine Reihe von Jahren zu faſt gänz- licher Untätigkeit verurteilte. Es war dies um ſo ſchmerzlicher für ſie, als ſie, den Beruf einer Schriftſtellerin in ſich fühlend, durch den Umgang und Briefwechſel mit geiſtreichen Män- nern nach immer höheren Zielen ſtrebte. Zur Herſtellung ihrer ange- griffenen Geſundheit ſiedelte ſie 1893 in die grünen Berge des Sauerlan- des, nach Nieder-Marsberg (Weſt- falen) über, wo ſie noch jetzt in größ- ter Zurückgezogenheit lebt u. ſchafft. S: Der Erbe von Adlerhorſt (R.), 1881. 4. A. 1905. – Prinzeßchens Jrr- fahrten (Ein M. für große und kleine Kinder), 1882. 2. A. vereinigt mit: Das treue Bachſtelzen-Mütterchen (M.), 1900. – Die Violinſpielerin (R.), 1884. 5. A. 1904. – Gedichte, 1885. – Geſühnt (R.), 1885. 2. A. 1900. – Leonie (R.), 1887. 2. A. 1904. – Agnes Erlenau (N.), 1888. – Aus Heimat u. Fremde (Nn.), 1889. – Goldregen (R.), 1905. – Drei Schulkameradin- nen (E. f. d. Jugd.), 1909. Brandner, Paul, geb. 1852 zu Weißdorf in Bayern als Sohn des dortigen Pfarrers, ſtudierte an der Techniſchen Hochſchule in Stuttgart Architektur und trat 1878 in Straß- burg i. E. in den Reichsdienſt. 1883 ging er nach Nordamerika, wo er in den öſtlichen Städten verſchiedene öffentliche Gebäude plante, u. hat ſeit 1890 ſeinen Wohnſitz in Neuyork. S: Die Liebesprobe (Vers-Lſp.), 1905. *Brandrup, Marie, pſeudon. M. Widdern, wurde am 27. Septbr. 1849 zu Bromberg als die Tochter des Rechnungsrats W. Remus und ſeiner Gattin Karoline, geborenen von Widdern, geboren. Jn ihrer Jugend ein äußerſt ſchwächliches Kind, konnte ſie nur ſehr unregelmäßig die Schule beſuchen; aber von einem glü- henden Wiſſensdrange beſeelt, wußte ſie durch eifrige Lektüre ſich Beleh- rung aus guten Büchern zu verſchaf- fen. Noch ein halbes Kind, verfaßte ſie ihre erſte Novelle; doch ruhten dieſe ſchriftſtelleriſchen Verſuche bald wieder, da eine glückliche Jugendzeit alle derartigen Beſtrebungen nicht recht aufkommen ließen. Erſt im Jahre 1870 nahm ſie ihre Schriftſtellerei wieder auf. Der Redakteur der „Bromberger Zeitung“, Fr. Fiſcher, der eine Novelle in Briefen von ihr zum Abdruck gebracht hatte, empfahl ſie an Otto Janke und Albert Gold- ſchmidt in Berlin, wohin ſie ſich im Frühjahr 1872 begab. Hier lernte ſie ihren nunmehrigen Gatten, den Bau- techniker Edmund Brandrup kennen, mit dem ſie ſich im Frühjahr 1873 verheiratete und an deſſen Seite ſie noch jetzt in Tempelhof bei Berlin lebt. Jhr Gatte (geb. am 19. März 1848 in Bromberg) iſt Verf. des Romans „Auf Wronkermühle“ (1892). S: Ein Dornröschen (N.), 1874. – Jm Dok- torhauſe (N.), 1876. – Ebbe und Flut (E.), 1877. – Wandlungen (N.), 1878. – Die Waldkönigin (E.), 1879. – Auf der Rümmingsburg (R.), 1880. – Prinzeſſin Schnee (R.), 1881. – Am Dieventeich (N.), 1882. – Altjüngfer- chens Geburtstag (N.), 1883. – Die Herrin von Rudrichshall (N.), 1887. – Von Generation zu Generation (E.), 1888. – Die Waldkönigin, 1888. – Die Sünden der Väter (N.), 1890. – On- kel Gerhard (E.), 1891. – Der Arbeit Segen (N.), 1892. – Jm Hauſe des Präſidenten (N.), 1895. – Die neue Mamſell (E.), 1897. – Die Rache eines Häßlichen (R.), 1898. – Die Familie der Verbannten (N.), 1900. Brands, Wilhelm, pſeudon. W. Weeningh, wurde am 6. Nov. 1831 zu Emmerich am Rhein geboren, ab- ſolvierte das Gymnaſium ſeiner Va- terſtadt u. ſtudierte darauf in Bonn und Münſter katholiſche Theologie u. Philologie. Am 6. März 1857 emp- fing er die Prieſterweihe. Er war *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/328>, abgerufen am 16.11.2024.