Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Abr wo er ein Jahr lang als Hauslehrerwirkte, lebte darauf ein halbes Jahr in Berlin, seit dem Sommer 1904 als Lehrer am Pädagogium in Ber- nau in der Mark und seit 1906 wieder in Berlin. Seit 1907 ist er wissen- schaftlicher Lehrer an der Realschule in Oranienburg. S: Mein heiliger d'Abrest, Paul, eigentlich Fried- S: Geschichten Abt, Anton, pseud. Walther Abt dortigen Progymnasium bestellt. Jndiesen Stellungen blieb er bis zum Jahre 1870. Dann gründete A. in Oberlahnstein eine höhere Privat- schule u. wurde, als dieselbe nach drei Jahren in eine städtische höhere Bür- gerschule umgestaltet ward, zum Rek- tor derselben berufen, von der Be- hörde aber nicht bestätigt. Eine ihm 1875 angetragene Pfarrstelle lehnte er als Gegner der Kulturkampfgesetze ab, nahm dagegen aber eine Stelle als Hausgeistlicher u. Religionslehrer in Bukarest am Filialkloster der Eng- lischen Fräulein von Nymphenburg an, die er vom Herbst 1875 bis zu Ende d. J. 1882 verwaltete. Dann kehrte er in die Heimat zurück, wurde zunächst Hilfskaplan in Frankfurt a. M. u. Gründer des dortigen "Leo- Verein" zur Unterstützung von Gym- nasiasten, die sich dem geistlichen Stande widmen wollten, im Januar 1884 Pfarrer in Königstein u. 1885 Domkapitular in Limburg u. Stadt- pfarrer daselbst. Das letzte Amt trat er aber schon im Juni 1887 wieder ab, um sich ausschließlich der Verwal- tung der Diözese zu widmen. Meh- rere heftige Anfälle von Jnfluenza erschütterten seine sonst kräftige Ge- sundheit, u. am 16. Febr. 1895 schied er aus dem Leben. Seit dem Herbst gab er den "Anzeig. für die kathol. Geistlichkeit Deutschlands" heraus; auch war er Leiter verschiedener katho- lischer Vereine u. auf dem Gebiete der Erbauungsliteratur als Schriftsteller tätig. S: Der Bürgermeister von Abt, Hedwig, geb. am 20. Septbr. *
Abr wo er ein Jahr lang als Hauslehrerwirkte, lebte darauf ein halbes Jahr in Berlin, ſeit dem Sommer 1904 als Lehrer am Pädagogium in Ber- nau in der Mark und ſeit 1906 wieder in Berlin. Seit 1907 iſt er wiſſen- ſchaftlicher Lehrer an der Realſchule in Oranienburg. S: Mein heiliger d’Abreſt, Paul, eigentlich Fried- S: Geſchichten Abt, Anton, pſeud. Walther Abt dortigen Progymnaſium beſtellt. Jndieſen Stellungen blieb er bis zum Jahre 1870. Dann gründete A. in Oberlahnſtein eine höhere Privat- ſchule u. wurde, als dieſelbe nach drei Jahren in eine ſtädtiſche höhere Bür- gerſchule umgeſtaltet ward, zum Rek- tor derſelben berufen, von der Be- hörde aber nicht beſtätigt. Eine ihm 1875 angetragene Pfarrſtelle lehnte er als Gegner der Kulturkampfgeſetze ab, nahm dagegen aber eine Stelle als Hausgeiſtlicher u. Religionslehrer in Bukareſt am Filialkloſter der Eng- liſchen Fräulein von Nymphenburg an, die er vom Herbſt 1875 bis zu Ende d. J. 1882 verwaltete. Dann kehrte er in die Heimat zurück, wurde zunächſt Hilfskaplan in Frankfurt a. M. u. Gründer des dortigen „Leo- Verein“ zur Unterſtützung von Gym- naſiaſten, die ſich dem geiſtlichen Stande widmen wollten, im Januar 1884 Pfarrer in Königſtein u. 1885 Domkapitular in Limburg u. Stadt- pfarrer daſelbſt. Das letzte Amt trat er aber ſchon im Juni 1887 wieder ab, um ſich ausſchließlich der Verwal- tung der Diözeſe zu widmen. Meh- rere heftige Anfälle von Jnfluenza erſchütterten ſeine ſonſt kräftige Ge- ſundheit, u. am 16. Febr. 1895 ſchied er aus dem Leben. Seit dem Herbſt gab er den „Anzeig. für die kathol. Geiſtlichkeit Deutſchlands“ heraus; auch war er Leiter verſchiedener katho- liſcher Vereine u. auf dem Gebiete der Erbauungsliteratur als Schriftſteller tätig. S: Der Bürgermeiſter von Abt, Hedwig, geb. am 20. Septbr. *
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Abr
Abt
wo er ein Jahr lang als Hauslehrer
wirkte, lebte darauf ein halbes Jahr
in Berlin, ſeit dem Sommer 1904
als Lehrer am Pädagogium in Ber-
nau in der Mark und ſeit 1906 wieder
in Berlin. Seit 1907 iſt er wiſſen-
ſchaftlicher Lehrer an der Realſchule
in Oranienburg.
S: Mein heiliger
Frühling (Ge.), 1903.
d’Abreſt, Paul, eigentlich Fried-
rich Kohn geheißen, wurde am 4.
Januar 1850 zu Prag geboren, kam
als Knabe nach Paris u. erhielt hier
ſeine Erziehung u. Ausbildung. Jm
Jahre 1877 erwarb er die franzöſi-
ſche Staatsangehörigkeit. Er war
Mitarbeiter der verſchiedenſten deut-
ſchen und franzöſiſchen Blätter, zu-
letzt vorwiegend Korreſpondent des
Pariſer „Temps“ in Wien. Er ſtarb
in Vöslau am 25. Juli 1893. Seine
Werke ſind meiſt in franzöſiſcher
Sprache geſchrieben; am bekannte-
ſten iſt „Vienne sous François Jo-
seph I.“ (1888). Jn deutſcher Spra-
che veröffentlichte er
S: Geſchichten
aus der Pariſer Belagerung, 1878.
Abt, Anton, pſeud. Walther
von Münich, wurde am 26. Dezbr.
1841 zu Seelenberg, einem kleinen
Dorfe am Taunus, von einfachen,
gottesfürchtigen Eltern geboren und
beſuchte, als dieſelben nach Seitzen-
hahn verzogen waren, die Realſchule
zu Langenſchwalbach, 1855—61 als
Konviktoriſt das Gymnaſium zu Ha-
damar, widmete ſich dann bis zum
Frühjahr 1864 im biſchöflichen Se-
minar zu Mainz dem Studium der
Philoſophie und Theologie und trat
dann ins Prieſterſeminar zu Limburg
ein, wo er Ende Dezember 1864 die
Weihe empfing. Bis zum 1. Aug. 1865
Kaplan in Hadamar, wurde er vom
Biſchofe in gleicher Eigenſchaft nach
Limburg zurückgerufen, im April
1866 zum Subregens (Leiter) des neu-
begründeten Konvikts in Montabaur
u. zum Kaplan daſelbſt ernannt und
1867 auch zum Religionslehrer am
dortigen Progymnaſium beſtellt. Jn
dieſen Stellungen blieb er bis zum
Jahre 1870. Dann gründete A. in
Oberlahnſtein eine höhere Privat-
ſchule u. wurde, als dieſelbe nach drei
Jahren in eine ſtädtiſche höhere Bür-
gerſchule umgeſtaltet ward, zum Rek-
tor derſelben berufen, von der Be-
hörde aber nicht beſtätigt. Eine ihm
1875 angetragene Pfarrſtelle lehnte
er als Gegner der Kulturkampfgeſetze
ab, nahm dagegen aber eine Stelle
als Hausgeiſtlicher u. Religionslehrer
in Bukareſt am Filialkloſter der Eng-
liſchen Fräulein von Nymphenburg
an, die er vom Herbſt 1875 bis zu
Ende d. J. 1882 verwaltete. Dann
kehrte er in die Heimat zurück, wurde
zunächſt Hilfskaplan in Frankfurt
a. M. u. Gründer des dortigen „Leo-
Verein“ zur Unterſtützung von Gym-
naſiaſten, die ſich dem geiſtlichen
Stande widmen wollten, im Januar
1884 Pfarrer in Königſtein u. 1885
Domkapitular in Limburg u. Stadt-
pfarrer daſelbſt. Das letzte Amt trat
er aber ſchon im Juni 1887 wieder
ab, um ſich ausſchließlich der Verwal-
tung der Diözeſe zu widmen. Meh-
rere heftige Anfälle von Jnfluenza
erſchütterten ſeine ſonſt kräftige Ge-
ſundheit, u. am 16. Febr. 1895 ſchied
er aus dem Leben. Seit dem Herbſt
gab er den „Anzeig. für die kathol.
Geiſtlichkeit Deutſchlands“ heraus;
auch war er Leiter verſchiedener katho-
liſcher Vereine u. auf dem Gebiete der
Erbauungsliteratur als Schriftſteller
tätig.
S: Der Bürgermeiſter von
Kattenhahn (N.), 1876. – Luſtige Ge-
ſchichten vom Rhein, 1879. – Die Mil-
lionenerbſchaft (E.), 1883. – Durch
die Zeitung (E.), 1886. – Nur drei
Beine (Schw., dramatiſiert von A.
Billigmann), 2. Aufl. 1897. – Luſtige
Geſchichten vom Rhein. Geſammelt
u. hrsg. von L. Abt, 1899.
Abt, Hedwig, geb. am 20. Septbr.
1856 in Leheſten (Herzogt. Sachſen-
Meiningen), lebte unvermählt als
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