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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ber
*Berthold, Gustav Adolf,

wurde
am 9. Febr. 1818 zu Ober-Oderwitz
bei Zittau geboren, wo sein Vater
Arzt war. Jm Jahre 1828 kam er auf
das Gymnasium nach Zittau, aber
schon im Spätherbst des folgenden
Jahres erkrankte er infolge einer Er-
tältung u. büßte schließlich sein Gehör
gänzlich ein. Von nun an bei seiner
Ausbildung hauptsächlich auf sich an-
gewiesen, widmete er sich endlich der
bildenden Kunst, genoß zunächst 1836
und 1837 den Unterricht des Zeichen-
lehrers Müller in Zittau, studierte
dann nach der Natur und besuchte von
1840-44 die Kunstakademie in Dres-
den. Durch eingetretene ungünstige
Verhältnisse von dort abberufen,
kehrte er nach seinem Geburtsorte
zurück, wo er das Besitztum seines
Vaters übernahm und seitdem auch --
Reisen ausgenommen -- als Schrift-
steller gelebt hat.

S:

Meist Räuber-,
Ritter-, Kolportageromane, z. B.: An
der Elbe (Nn.), 1851. - Johannes
Karaseck, d. Räuberhauptmann, 1851.
- Der Räuberhauptmann Wenzel
Kummer, 1852. - Die Ruine Tollen-
stein als Raubnest, 1853. - Der
sächsische Münchhausen, 1853. - Die
Dresdener Braut, 1853. - Johannes
Bückler, gen. Schinderhannes, 1853. -
Agnes von Sorell, 1854. - Eugenie,
die treue Magyarin, 1854. - Sebasto-
pol, 1855. - Der sächsische Prinzen-
raub, 1855. - Das Schwert des Un-
sichtbaren, 1856. - Die Hand des
Toten, 1861. - Des Kaisers Sohn, ein
Findelkind! 1861. - Prinz Lieschens
Fahrten und Abenteuer, 1862. - Die
verzauberte Rose, 1863. - Leben und
Abenteuer des Freiherrn Friedrich
von der Trenck, 1863. - Genoveva, die
Pfalzgräfin vom Rhein, 1867. - Die
Gräfin Cosel, 1868. - Die Räuber auf
Maria Culm, 1869. - Galgenvögel;
III, 1869. - Geheimnisse von Venedig,
1872. - Nach Krieg -- Frieden, 1867.
- Die Höllenbrüder; II, 1869. - Kra-
kauer Klostergeheimnisse, 1869. - Die
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Ber
Mordbrenner in der Pfalz, 1869. -
Grafenschloß und Waldhaus, 1871.
- Unter den Goldsuchern, 1871. -
Der Pfarrer von Staven, 1872. -
Am Vesuv! 1874. - Sechsundsechzig,
1874. - Die Päpstin Johanna, 1876.
- Die Verschwörer, oder: Das Gottes-
gericht, 1876. - Unterm Türkenjoch,
1876. - Jm Harem des Sultans, 1878
u. m. a. -- B. + am 14. März 1894.

*Berthold, Georg,

pseud. Leo
von Berg,
kath. Geistlicher, zuletzt
Pfarrer in Althausen (Unterfranken),
trat 1904 wegen Schwerhörigkeit in
den Ruhestand und lebt seitdem als
Schloßbenefiziat in Mespelbrunn.

S:


Unschuldig verfolgt (Eine lehrreiche
Gesch.), 1904.

Berthold, Helene,

wurde am
25. Mai 1855 in Schwiebus als die
Tochter eines Pfarrers geboren u. er-
hielt ihre Ausbildung in einer Privat-
töchterschule ihrer Vaterstadt. Schon
als Schülerin fing sie an, Märchen zu
ersinnen und niederzuschreiben; die-
selben erschienen dann zwölf Jahre
später, in etwas umgearbeitet, unter
dem Titel "Das Neueste aus der Mär-
chenwelt" (1880). Seit dem Jahre
1889 widmet sie sich gänzlich der
Schriftstellerei auf dem Gebiete der
Jugend- und Volksliteratur. Jhren
Wohnsitz hat sie in Berlin. Unter
Fortlassung ihrer zahlreichen Trak-
tätchen seien hier erwähnt

S:

Aus
vergangenen Tagen (Hist. E.), 1890. -
Die Kinder des Geächteten (Hist. E.),
1891. - Die Zwillingsbrüder (E.),
1892. - An Gottes Hand (Geschn.),
1892. - Aus des Urgroßvaters Haus-
buch (Hist. E.), 1892. - Drei Weih-
nachtsabende (Hist. E.), 1892. - Das
Testament (E.), 1892. - Allerlei Schatz-
gräber (E.), 1893. - Jn der Leidens-
schule (2 En.), 1893. - Gottes Wort
und Wege (E.), 1894. - Um des Glau-
bens willen (Hist. E.), 1894. - Elisa-
beths Bibel (E.), 1894. 2. A. 1902. -
Aus heidnischer Vorzeit (E.), 1895.
2. A. u. d. T.: Kampf und Sieg (E.),

* 14*

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Ber
*Berthold, Guſtav Adolf,

wurde
am 9. Febr. 1818 zu Ober-Oderwitz
bei Zittau geboren, wo ſein Vater
Arzt war. Jm Jahre 1828 kam er auf
das Gymnaſium nach Zittau, aber
ſchon im Spätherbſt des folgenden
Jahres erkrankte er infolge einer Er-
tältung u. büßte ſchließlich ſein Gehör
gänzlich ein. Von nun an bei ſeiner
Ausbildung hauptſächlich auf ſich an-
gewieſen, widmete er ſich endlich der
bildenden Kunſt, genoß zunächſt 1836
und 1837 den Unterricht des Zeichen-
lehrers Müller in Zittau, ſtudierte
dann nach der Natur und beſuchte von
1840–44 die Kunſtakademie in Dres-
den. Durch eingetretene ungünſtige
Verhältniſſe von dort abberufen,
kehrte er nach ſeinem Geburtsorte
zurück, wo er das Beſitztum ſeines
Vaters übernahm und ſeitdem auch —
Reiſen ausgenommen — als Schrift-
ſteller gelebt hat.

S:

Meiſt Räuber-,
Ritter-, Kolportageromane, z. B.: An
der Elbe (Nn.), 1851. – Johannes
Karaſeck, d. Räuberhauptmann, 1851.
– Der Räuberhauptmann Wenzel
Kummer, 1852. – Die Ruine Tollen-
ſtein als Raubneſt, 1853. – Der
ſächſiſche Münchhauſen, 1853. – Die
Dresdener Braut, 1853. – Johannes
Bückler, gen. Schinderhannes, 1853. –
Agnes von Sorell, 1854. – Eugenie,
die treue Magyarin, 1854. – Sebaſto-
pol, 1855. – Der ſächſiſche Prinzen-
raub, 1855. – Das Schwert des Un-
ſichtbaren, 1856. – Die Hand des
Toten, 1861. – Des Kaiſers Sohn, ein
Findelkind! 1861. – Prinz Lieschens
Fahrten und Abenteuer, 1862. – Die
verzauberte Roſe, 1863. – Leben und
Abenteuer des Freiherrn Friedrich
von der Trenck, 1863. – Genoveva, die
Pfalzgräfin vom Rhein, 1867. – Die
Gräfin Coſel, 1868. – Die Räuber auf
Maria Culm, 1869. – Galgenvögel;
III, 1869. – Geheimniſſe von Venedig,
1872. – Nach Krieg — Frieden, 1867.
– Die Höllenbrüder; II, 1869. – Kra-
kauer Kloſtergeheimniſſe, 1869. – Die
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Ber
Mordbrenner in der Pfalz, 1869. –
Grafenſchloß und Waldhaus, 1871.
– Unter den Goldſuchern, 1871. –
Der Pfarrer von Staven, 1872. –
Am Veſuv! 1874. – Sechsundſechzig,
1874. – Die Päpſtin Johanna, 1876.
– Die Verſchwörer, oder: Das Gottes-
gericht, 1876. – Unterm Türkenjoch,
1876. – Jm Harem des Sultans, 1878
u. m. a. — B. † am 14. März 1894.

*Berthold, Georg,

pſeud. Leo
von Berg,
kath. Geiſtlicher, zuletzt
Pfarrer in Althauſen (Unterfranken),
trat 1904 wegen Schwerhörigkeit in
den Ruheſtand und lebt ſeitdem als
Schloßbenefiziat in Meſpelbrunn.

S:


Unſchuldig verfolgt (Eine lehrreiche
Geſch.), 1904.

Berthold, Helene,

wurde am
25. Mai 1855 in Schwiebus als die
Tochter eines Pfarrers geboren u. er-
hielt ihre Ausbildung in einer Privat-
töchterſchule ihrer Vaterſtadt. Schon
als Schülerin fing ſie an, Märchen zu
erſinnen und niederzuſchreiben; die-
ſelben erſchienen dann zwölf Jahre
ſpäter, in etwas umgearbeitet, unter
dem Titel „Das Neueſte aus der Mär-
chenwelt“ (1880). Seit dem Jahre
1889 widmet ſie ſich gänzlich der
Schriftſtellerei auf dem Gebiete der
Jugend- und Volksliteratur. Jhren
Wohnſitz hat ſie in Berlin. Unter
Fortlaſſung ihrer zahlreichen Trak-
tätchen ſeien hier erwähnt

S:

Aus
vergangenen Tagen (Hiſt. E.), 1890. –
Die Kinder des Geächteten (Hiſt. E.),
1891. – Die Zwillingsbrüder (E.),
1892. – An Gottes Hand (Geſchn.),
1892. – Aus des Urgroßvaters Haus-
buch (Hiſt. E.), 1892. – Drei Weih-
nachtsabende (Hiſt. E.), 1892. – Das
Teſtament (E.), 1892. – Allerlei Schatz-
gräber (E.), 1893. – Jn der Leidens-
ſchule (2 En.), 1893. – Gottes Wort
und Wege (E.), 1894. – Um des Glau-
bens willen (Hiſt. E.), 1894. – Eliſa-
beths Bibel (E.), 1894. 2. A. 1902. –
Aus heidniſcher Vorzeit (E.), 1895.
2. A. u. d. T.: Kampf und Sieg (E.),

* 14*
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[211/0215] Ber Ber *Berthold, Guſtav Adolf, wurde am 9. Febr. 1818 zu Ober-Oderwitz bei Zittau geboren, wo ſein Vater Arzt war. Jm Jahre 1828 kam er auf das Gymnaſium nach Zittau, aber ſchon im Spätherbſt des folgenden Jahres erkrankte er infolge einer Er- tältung u. büßte ſchließlich ſein Gehör gänzlich ein. Von nun an bei ſeiner Ausbildung hauptſächlich auf ſich an- gewieſen, widmete er ſich endlich der bildenden Kunſt, genoß zunächſt 1836 und 1837 den Unterricht des Zeichen- lehrers Müller in Zittau, ſtudierte dann nach der Natur und beſuchte von 1840–44 die Kunſtakademie in Dres- den. Durch eingetretene ungünſtige Verhältniſſe von dort abberufen, kehrte er nach ſeinem Geburtsorte zurück, wo er das Beſitztum ſeines Vaters übernahm und ſeitdem auch — Reiſen ausgenommen — als Schrift- ſteller gelebt hat. S: Meiſt Räuber-, Ritter-, Kolportageromane, z. B.: An der Elbe (Nn.), 1851. – Johannes Karaſeck, d. Räuberhauptmann, 1851. – Der Räuberhauptmann Wenzel Kummer, 1852. – Die Ruine Tollen- ſtein als Raubneſt, 1853. – Der ſächſiſche Münchhauſen, 1853. – Die Dresdener Braut, 1853. – Johannes Bückler, gen. Schinderhannes, 1853. – Agnes von Sorell, 1854. – Eugenie, die treue Magyarin, 1854. – Sebaſto- pol, 1855. – Der ſächſiſche Prinzen- raub, 1855. – Das Schwert des Un- ſichtbaren, 1856. – Die Hand des Toten, 1861. – Des Kaiſers Sohn, ein Findelkind! 1861. – Prinz Lieschens Fahrten und Abenteuer, 1862. – Die verzauberte Roſe, 1863. – Leben und Abenteuer des Freiherrn Friedrich von der Trenck, 1863. – Genoveva, die Pfalzgräfin vom Rhein, 1867. – Die Gräfin Coſel, 1868. – Die Räuber auf Maria Culm, 1869. – Galgenvögel; III, 1869. – Geheimniſſe von Venedig, 1872. – Nach Krieg — Frieden, 1867. – Die Höllenbrüder; II, 1869. – Kra- kauer Kloſtergeheimniſſe, 1869. – Die Mordbrenner in der Pfalz, 1869. – Grafenſchloß und Waldhaus, 1871. – Unter den Goldſuchern, 1871. – Der Pfarrer von Staven, 1872. – Am Veſuv! 1874. – Sechsundſechzig, 1874. – Die Päpſtin Johanna, 1876. – Die Verſchwörer, oder: Das Gottes- gericht, 1876. – Unterm Türkenjoch, 1876. – Jm Harem des Sultans, 1878 u. m. a. — B. † am 14. März 1894. *Berthold, Georg, pſeud. Leo von Berg, kath. Geiſtlicher, zuletzt Pfarrer in Althauſen (Unterfranken), trat 1904 wegen Schwerhörigkeit in den Ruheſtand und lebt ſeitdem als Schloßbenefiziat in Meſpelbrunn. S: Unſchuldig verfolgt (Eine lehrreiche Geſch.), 1904. Berthold, Helene, wurde am 25. Mai 1855 in Schwiebus als die Tochter eines Pfarrers geboren u. er- hielt ihre Ausbildung in einer Privat- töchterſchule ihrer Vaterſtadt. Schon als Schülerin fing ſie an, Märchen zu erſinnen und niederzuſchreiben; die- ſelben erſchienen dann zwölf Jahre ſpäter, in etwas umgearbeitet, unter dem Titel „Das Neueſte aus der Mär- chenwelt“ (1880). Seit dem Jahre 1889 widmet ſie ſich gänzlich der Schriftſtellerei auf dem Gebiete der Jugend- und Volksliteratur. Jhren Wohnſitz hat ſie in Berlin. Unter Fortlaſſung ihrer zahlreichen Trak- tätchen ſeien hier erwähnt S: Aus vergangenen Tagen (Hiſt. E.), 1890. – Die Kinder des Geächteten (Hiſt. E.), 1891. – Die Zwillingsbrüder (E.), 1892. – An Gottes Hand (Geſchn.), 1892. – Aus des Urgroßvaters Haus- buch (Hiſt. E.), 1892. – Drei Weih- nachtsabende (Hiſt. E.), 1892. – Das Teſtament (E.), 1892. – Allerlei Schatz- gräber (E.), 1893. – Jn der Leidens- ſchule (2 En.), 1893. – Gottes Wort und Wege (E.), 1894. – Um des Glau- bens willen (Hiſt. E.), 1894. – Eliſa- beths Bibel (E.), 1894. 2. A. 1902. – Aus heidniſcher Vorzeit (E.), 1895. 2. A. u. d. T.: Kampf und Sieg (E.), * 14*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/215>, abgerufen am 18.12.2024.