Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ber burg in Licht u. Schatten (R.), 1870.- Die Heiligen u. ihr unheiliges Tun im Jahre des Heils 1869 (N.), 1870. - Der König der Bauernfänger (R.), 1870. - Der Roman einer Kunst- reiterin, 1870. - Die Wollarbeiterin (R.), 1870. - Humoristischer Talisman (Kom. Vorträge); II, 1871. *Bernhardt, Claire, geb. am S: Evoe *Bernhardt, Ernst, * am 18. April S: Unter fremden Völkern (R.), 1908. *Bernhardt, Helene, pseudon. Ber 14. Januar 1873 in Leobschütz (Ober-schlesien) als die Tochter des Dampf- mühlenbesitzers Beling geboren u. verlebte dort eine sonnige Kinderzeit. Da starb, als sie elf Jahre alt war, ihre Mutter, und der Vater übergab sie nun zur weiteren Erziehung dem Ursulinenkloster Freiwaldau in Öster- reich-Schlesien. Nach zwei Jahren starb auch der Vater, und trotzdem nun eine Schwester der verstorbenen Mutter sich Helenens und ihrer zwei jüngeren Brüder mit seltener Pflicht- treue und Aufopferung annahm, so hatte der Verlust beider Eltern doch zu tief in die Gestaltung der Zukunft der Tochter eingegriffen, als daß sie ihn ganz hätte verwinden können. Jm September 1891 verheiratete sie sich mit dem praktischen Arzte Dr. B. in Leobschütz; aber die Ehe gestaltete sich bald zu einer sehr unglücklichen. Schwere Schicksalsschläge, der Tod zweier Kinder bald nach der Geburt, Krankheit, pekuniäre Sorgen, vor allem aber die gänzliche Verschieden- heit der Charaktere und Lebensan- schauungen der Ehegatten trugen dazu bei. Auch die Geburt eines Knaben, der sich prächtig entwickelte, besserte das eheliche Leben nicht, und um die Jugend des Knaben nicht zu vergiften, kamen die Gatten 1904 überein, sich zu trennen. Helene hatte seit 1895 als Schriftstellerin für das "Neue Blatt" bereits solche Erfolge erzielt, daß sie sich auf eigene Füße stellen konnte. Seitdem lebt sie meist auf Reisen, weilt oft in den größeren Städten Deutschlands (Wiesbaden, Köln, Berlin, Dresden, Leipzig u. a.) und hatte zuletzt (1906) ihren Wohnsitz in Elbingerode am Harz. S: Mittel- *
Ber burg in Licht u. Schatten (R.), 1870.– Die Heiligen u. ihr unheiliges Tun im Jahre des Heils 1869 (N.), 1870. – Der König der Bauernfänger (R.), 1870. – Der Roman einer Kunſt- reiterin, 1870. – Die Wollarbeiterin (R.), 1870. – Humoriſtiſcher Talisman (Kom. Vorträge); II, 1871. *Bernhardt, Claire, geb. am S: Evoë *Bernhardt, Ernſt, * am 18. April S: Unter fremden Völkern (R.), 1908. *Bernhardt, Helene, pſeudon. Ber 14. Januar 1873 in Leobſchütz (Ober-ſchleſien) als die Tochter des Dampf- mühlenbeſitzers Beling geboren u. verlebte dort eine ſonnige Kinderzeit. Da ſtarb, als ſie elf Jahre alt war, ihre Mutter, und der Vater übergab ſie nun zur weiteren Erziehung dem Urſulinenkloſter Freiwaldau in Öſter- reich-Schleſien. Nach zwei Jahren ſtarb auch der Vater, und trotzdem nun eine Schweſter der verſtorbenen Mutter ſich Helenens und ihrer zwei jüngeren Brüder mit ſeltener Pflicht- treue und Aufopferung annahm, ſo hatte der Verluſt beider Eltern doch zu tief in die Geſtaltung der Zukunft der Tochter eingegriffen, als daß ſie ihn ganz hätte verwinden können. Jm September 1891 verheiratete ſie ſich mit dem praktiſchen Arzte Dr. B. in Leobſchütz; aber die Ehe geſtaltete ſich bald zu einer ſehr unglücklichen. Schwere Schickſalsſchläge, der Tod zweier Kinder bald nach der Geburt, Krankheit, pekuniäre Sorgen, vor allem aber die gänzliche Verſchieden- heit der Charaktere und Lebensan- ſchauungen der Ehegatten trugen dazu bei. Auch die Geburt eines Knaben, der ſich prächtig entwickelte, beſſerte das eheliche Leben nicht, und um die Jugend des Knaben nicht zu vergiften, kamen die Gatten 1904 überein, ſich zu trennen. Helene hatte ſeit 1895 als Schriftſtellerin für das „Neue Blatt“ bereits ſolche Erfolge erzielt, daß ſie ſich auf eigene Füße ſtellen konnte. Seitdem lebt ſie meiſt auf Reiſen, weilt oft in den größeren Städten Deutſchlands (Wiesbaden, Köln, Berlin, Dresden, Leipzig u. a.) und hatte zuletzt (1906) ihren Wohnſitz in Elbingerode am Harz. S: Mittel- *
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Ber
Ber
burg in Licht u. Schatten (R.), 1870.
– Die Heiligen u. ihr unheiliges Tun
im Jahre des Heils 1869 (N.), 1870.
– Der König der Bauernfänger (R.),
1870. – Der Roman einer Kunſt-
reiterin, 1870. – Die Wollarbeiterin
(R.), 1870. – Humoriſtiſcher Talisman
(Kom. Vorträge); II, 1871.
*Bernhardt, Claire, geb. am
9. Jan. 1860 in Breslau, verheiratete
ſich jung mit einem Kaufmann und
ſpäteren Fabrikdirektor u. folgte ihm
nach Kreuzburg in Oberſchleſien, wo
ſie bis zum Herbſt 1905 lebte. Dann
verlegte ſie ihren Wohnſitz wieder nach
Breslau. Obwohl ſie ſich ſchon frühe
viel mit Literatur beſchäftigte, auch
für heimiſche Blätter Novellen, Plau-
dereien, Reiſebriefe uſw. ſchrieb und
ſich mit Glück auf dramatiſchem Ge-
biet verſuchte, iſt ſie doch erſt neuer-
dings mit größeren Werken an die
Öffentlichkeit getreten.
S: Evoë
(Novelletten u. Sk.), 1905. – Die
Sehnſucht zog aus (Nn.), 1906. –
Johanniskind (R.), 1907. – Der halbe
Menſch (Die Tragödie des dritten
Geſchlechts; R., anfänglich in Dresden
konfisziert, dann aber doch frei ge-
geben), 1907. – Allſiegerin Venus
(Nn.), 1908. – Himmliſche u. irdiſche
Liebe (R.), 1909. – B. † 24. Aug. 1909.
*Bernhardt, Ernſt, * am 18. April
1875 in Dresden, widmete ſich nach
vollendetem Gymnaſialkurſus erſt dem
Studium der Theologie, ſpäter der
Philoſophie, dann der Naturwiſſen-
ſchaften, verheiratete ſich 1897 und
unternahm nun große Reiſen, die ihn
bis nach Aſien führten. Heimgekehrt,
widmet er ſich ganz der Schriftſtellerei.
Seinen Wohnſitz hat er in Mainz.
S: Unter fremden Völkern (R.), 1908.
– Die Armſpange. Annita (2 Nn.),
1908. – Der Haremsfürſt, oder: Das
Geheimnis der Mädchenhändler (R.),
1909. – Der Fakir (Dr., als Manuſkr.
gedruckt), 1909.
*Bernhardt, Helene, pſeudon.
Helene Ehrhardt, wurde am
14. Januar 1873 in Leobſchütz (Ober-
ſchleſien) als die Tochter des Dampf-
mühlenbeſitzers Beling geboren u.
verlebte dort eine ſonnige Kinderzeit.
Da ſtarb, als ſie elf Jahre alt war,
ihre Mutter, und der Vater übergab
ſie nun zur weiteren Erziehung dem
Urſulinenkloſter Freiwaldau in Öſter-
reich-Schleſien. Nach zwei Jahren
ſtarb auch der Vater, und trotzdem
nun eine Schweſter der verſtorbenen
Mutter ſich Helenens und ihrer zwei
jüngeren Brüder mit ſeltener Pflicht-
treue und Aufopferung annahm, ſo
hatte der Verluſt beider Eltern doch
zu tief in die Geſtaltung der Zukunft
der Tochter eingegriffen, als daß ſie
ihn ganz hätte verwinden können. Jm
September 1891 verheiratete ſie ſich
mit dem praktiſchen Arzte Dr. B. in
Leobſchütz; aber die Ehe geſtaltete
ſich bald zu einer ſehr unglücklichen.
Schwere Schickſalsſchläge, der Tod
zweier Kinder bald nach der Geburt,
Krankheit, pekuniäre Sorgen, vor
allem aber die gänzliche Verſchieden-
heit der Charaktere und Lebensan-
ſchauungen der Ehegatten trugen dazu
bei. Auch die Geburt eines Knaben,
der ſich prächtig entwickelte, beſſerte
das eheliche Leben nicht, und um die
Jugend des Knaben nicht zu vergiften,
kamen die Gatten 1904 überein, ſich
zu trennen. Helene hatte ſeit 1895
als Schriftſtellerin für das „Neue
Blatt“ bereits ſolche Erfolge erzielt,
daß ſie ſich auf eigene Füße ſtellen
konnte. Seitdem lebt ſie meiſt auf
Reiſen, weilt oft in den größeren
Städten Deutſchlands (Wiesbaden,
Köln, Berlin, Dresden, Leipzig u. a.)
und hatte zuletzt (1906) ihren Wohnſitz
in Elbingerode am Harz.
S: Mittel-
loſe Mädchen (R.), 1904. – Liebes-
opfer und andere Geſchichten (Kleine
En.), 1904. – Menſchenleben, die lügen
(R.), 1905. – Reitertod (Kleine En.),
1907. – Der Stärkere ſiegt (R.), 1907.
– Sein Vermächtnis (R.), 1907. – Auf
Liebespfaden (R.), 1908.
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