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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ber
Berlepsch, Adolf von,

wurde
1829 in Dresden geboren, wo sein
Vater August von B., der Schöpfer
der musterhaften Forstwirtschaft im
Königreich Sachsen, Geh. Finanzrat
im Kollegium für Forstsachen war.
Er fiel im Kampfe Deutschlands gegen
Frankreich am 1. September 1870 bei
Daigny.

S:

Wilder Wein (Lr. u. B.),
1870.

*Berlepsch, Maria Goswina
von,

wurde am 25. Septbr. 1845 zu
Erfurt als die Tochter des bekannten
Reiseschriftstellers H. A. v. B. geboren,
kam mit ihren Eltern 1848 in die
Schweiz und verlebte in ihrer neuen
Heimat trotz der Sorgen und Kämpfe
ihrer Eltern um die Existenz eine sehr
glückliche Kindheit und Jugend, erst
in St. Gallen und seit 1860 in Zürich.
Jnteresse u. Liebe zum Schaffen ihres
Vaters führten die Tochter bald in
seine literarischen Arbeiten ein, und
diese leiteten sie schließlich hinüber zu
selbständigen Versuchen. Jm Jahre
1877 debütierte sie mit ihrer ersten
Novelle in der Wiener Zeitschrift "Hei-
mat", u. in demselben Jahre gelangte
auch ihr erstes Lustspiel mit durch-
schlagendem Erfolge zur Aufführung.
Seitdem ist sie als Schriftstellerin sehr
produktiv gewesen; doch sind ihre Ar-
beiten bislang noch nicht gesammelt.
Nach dem Tode ihres Vaters (1883)
verließ sie die Schweiz u. nahm ihren
Wohnsitz in Wien. Jm Jahre 1905
wurde ihr für ihre dichterischen Dar-
stellungen von der Stadt Zürich das
Ehrenbürgerrecht verliehen.

S:

Ledige
Leute (2 N.), 1886. - Thalia in der
Sommerfrische (N.), 1892. 2. A. 1900.
- Mutter (R.), 1895. - Mann u. Weib
(Nn.), 2. A. 1897. - Bergvolk (Nn.),
1898. - Heimat (Schweizer Nn), 1899.
- Fortunats Roman (E.), 1900. -
Der Nachtwächter von Schlurn (Dr.,
mit A. Baumberg), 1901. - Jakobe
(Eine Gestalt u. Gesch. a. d. Zürich
von ehedem), 2. A. 1903. 2. A. 1908,
- Spätrot. Rosen im Schnee (Schwei-
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Ber
zer Nn.), 1905. - An Sonnengeländen
(Schweizer Nn.), 1905. - Befreiung
(R.), 1907. - Der Treubund (Eine
Gesch. a. d. vorigen Jahrh.), 1907.

*Berlepsch, Lina Freifrau von,


wurde am 29. April 1829 zu München
als die älteste Tochter des Advokaten
Welebil geboren und erhielt ihre
Erziehung in Nymphenburg und im
Jnstitut Ascher zu München. Jm
Jahre 1851 vermählte sie sich mit dem
württembergischen Rechtskonsulenten
Julius Künstle in Tettnang, den
sie schon i. J. 1859 durch den Tod
verlor. Mit drei ihr gebliebenen Kin-
dern siedelte die Witwe nach Stuttgart
über, wo sie sich ganz der Erziehung
der ersteren widmete. Nach sieben-
jährigem Witwenstande reichte sie im
Januar 1867 dem Freiherrn August
von Berlepsch die Hand zu einem
neuen Ehebunde, doch schon nach
anderthalb Jahren wurde der Gatte
durch einen Schlaganfall gelähmt, und
am 17. Septbr. 1877 wurde Lina v. B.
zum zweitenmal Witwe. Sie zog nun
nach München, wo ihre Tochter an
einen Arzt verheiratet war, und wo
sich auch ihr Sohn später als prak-
tischer Arzt niederließ. Hier widmete
sie sich mit besonderem Eifer der
Schriftstellerei, die sich vorwiegend
mit der Bearbeitung amerikanischer
Romane befaßte, welche zunächst in
Zeitschriften, seit 1895 aber in Buch-
form erschienen. Leider war die Tätig-
keit der Schriftstellerin in den letzten
Jahren durch ein hochgradiges Augen-
leiden sehr beeinträchtigt worden. Sie
starb am 29. März 1899.

S:

Nebel-
bilder (Sk.), 1869. Neue Ausg. 1907. -
Vetter Gottfried (N. frei n. d. Engl.),
1872. - Zur Bühne (N., nacherzählt),
1875. - Nur eine Puppe, 1875. - Der
Menschenjäger. Eine Sylvesternacht
auf dem Mississippi (En.), 1875. - Eine
Nacht auf Java (E.), 1875. - Ein
wahnsinnig. Führer (Nacherz.), 1876.
- Jn den Prairien (Nacherz.), 1877. -
Kuriert (Nacherz.), 1877. - Jm fernen

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Ber
Berlepſch, Adolf von,

wurde
1829 in Dresden geboren, wo ſein
Vater Auguſt von B., der Schöpfer
der muſterhaften Forſtwirtſchaft im
Königreich Sachſen, Geh. Finanzrat
im Kollegium für Forſtſachen war.
Er fiel im Kampfe Deutſchlands gegen
Frankreich am 1. September 1870 bei
Daigny.

S:

Wilder Wein (Lr. u. B.),
1870.

*Berlepſch, Maria Goswina
von,

wurde am 25. Septbr. 1845 zu
Erfurt als die Tochter des bekannten
Reiſeſchriftſtellers H. A. v. B. geboren,
kam mit ihren Eltern 1848 in die
Schweiz und verlebte in ihrer neuen
Heimat trotz der Sorgen und Kämpfe
ihrer Eltern um die Exiſtenz eine ſehr
glückliche Kindheit und Jugend, erſt
in St. Gallen und ſeit 1860 in Zürich.
Jntereſſe u. Liebe zum Schaffen ihres
Vaters führten die Tochter bald in
ſeine literariſchen Arbeiten ein, und
dieſe leiteten ſie ſchließlich hinüber zu
ſelbſtändigen Verſuchen. Jm Jahre
1877 debütierte ſie mit ihrer erſten
Novelle in der Wiener Zeitſchrift „Hei-
mat“, u. in demſelben Jahre gelangte
auch ihr erſtes Luſtſpiel mit durch-
ſchlagendem Erfolge zur Aufführung.
Seitdem iſt ſie als Schriftſtellerin ſehr
produktiv geweſen; doch ſind ihre Ar-
beiten bislang noch nicht geſammelt.
Nach dem Tode ihres Vaters (1883)
verließ ſie die Schweiz u. nahm ihren
Wohnſitz in Wien. Jm Jahre 1905
wurde ihr für ihre dichteriſchen Dar-
ſtellungen von der Stadt Zürich das
Ehrenbürgerrecht verliehen.

S:

Ledige
Leute (2 N.), 1886. – Thalia in der
Sommerfriſche (N.), 1892. 2. A. 1900.
– Mutter (R.), 1895. – Mann u. Weib
(Nn.), 2. A. 1897. – Bergvolk (Nn.),
1898. – Heimat (Schweizer Nn), 1899.
– Fortunats Roman (E.), 1900. –
Der Nachtwächter von Schlurn (Dr.,
mit A. Baumberg), 1901. – Jakobe
(Eine Geſtalt u. Geſch. a. d. Zürich
von ehedem), 2. A. 1903. 2. A. 1908,
– Spätrot. Roſen im Schnee (Schwei-
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Ber
zer Nn.), 1905. – An Sonnengeländen
(Schweizer Nn.), 1905. – Befreiung
(R.), 1907. – Der Treubund (Eine
Geſch. a. d. vorigen Jahrh.), 1907.

*Berlepſch, Lina Freifrau von,


wurde am 29. April 1829 zu München
als die älteſte Tochter des Advokaten
Welebil geboren und erhielt ihre
Erziehung in Nymphenburg und im
Jnſtitut Aſcher zu München. Jm
Jahre 1851 vermählte ſie ſich mit dem
württembergiſchen Rechtskonſulenten
Julius Künſtle in Tettnang, den
ſie ſchon i. J. 1859 durch den Tod
verlor. Mit drei ihr gebliebenen Kin-
dern ſiedelte die Witwe nach Stuttgart
über, wo ſie ſich ganz der Erziehung
der erſteren widmete. Nach ſieben-
jährigem Witwenſtande reichte ſie im
Januar 1867 dem Freiherrn Auguſt
von Berlepſch die Hand zu einem
neuen Ehebunde, doch ſchon nach
anderthalb Jahren wurde der Gatte
durch einen Schlaganfall gelähmt, und
am 17. Septbr. 1877 wurde Lina v. B.
zum zweitenmal Witwe. Sie zog nun
nach München, wo ihre Tochter an
einen Arzt verheiratet war, und wo
ſich auch ihr Sohn ſpäter als prak-
tiſcher Arzt niederließ. Hier widmete
ſie ſich mit beſonderem Eifer der
Schriftſtellerei, die ſich vorwiegend
mit der Bearbeitung amerikaniſcher
Romane befaßte, welche zunächſt in
Zeitſchriften, ſeit 1895 aber in Buch-
form erſchienen. Leider war die Tätig-
keit der Schriftſtellerin in den letzten
Jahren durch ein hochgradiges Augen-
leiden ſehr beeinträchtigt worden. Sie
ſtarb am 29. März 1899.

S:

Nebel-
bilder (Sk.), 1869. Neue Ausg. 1907. –
Vetter Gottfried (N. frei n. d. Engl.),
1872. – Zur Bühne (N., nacherzählt),
1875. – Nur eine Puppe, 1875. – Der
Menſchenjäger. Eine Sylveſternacht
auf dem Miſſiſſippi (En.), 1875. – Eine
Nacht auf Java (E.), 1875. – Ein
wahnſinnig. Führer (Nacherz.), 1876.
– Jn den Prairien (Nacherz.), 1877. –
Kuriert (Nacherz.), 1877. – Jm fernen

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/203>, abgerufen am 16.11.2024.