Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]
Ben
*Benignus, Hermann Wilhelm


Heinrich, geb. am 17. Febr. 1861 in
Heilbronn (Württemberg) als der
Sohn des Real- und Turnlehrers
Wilhelm Heinrich B., verlor seinen
Vater im 12. Lebensjahre, verdankt
aber seiner Mutter eine vorzügliche
Erziehung. Sie siedelte mit den Kin-
dern nach Stuttgart über und hier
absolvierte Wilhelm B. die Realschule
und Oberrealschule, worauf er 1881
als Studierender der Mathematik u.
Naturwissenschaften an die Technische
Hochschule daselbst übertrat. Da er-
griff ihn der Wandertrieb, die Lust,
die Welt zu sehen, und die Hoffnung
auf eine bessere Zukunft, u. so dampfte
er im Mai 1882 nach Amerika ab.
Dort sind seine Schicksale bis zum
heutigen Tage sehr harte gewesen, voll
Not, Demütigungen, Entbehrungen
u. Strapazen. Die beiden ersten Jahre
brachte er in Chicago zu (1882-83),
wo er das Barbiergeschäft erlernte;
dann durchstreifte er in den folgenden
Jahren die Verein. Staaten von Neu-
york bis San Franzisko, von Mil-
waukee bis Neuorleans, bald als
Fabrikarbeiter, bald als Eisenbahn-
arbeiter, Pferdeknecht, Kohlenträger,
Bierfaßaufzieher, Farmarbeiter, Kü-
chenfeuermann, Hilfskoch, Packer und
Paketträger, Hausdiener usw. sich sein
Brot verdienend. Seit 1891 ist er im
Frühjahr, Sommer u. Herbst Farm-
arbeiter u. Beerenpflücker bei Milton
am Hudson, während er den Winter
in Atlantic City (Neujersey) verlebt.
Außer einigen Dichtwerken in eng-
lischer Sprache veröffentlichte er

S:


Transvaallieder, 1900. - Klänge vom
Hudson, 1901. - Gedichte und Auf-
sätze, 1903. - Meerlieder und des
Wanderers Lieder, 1902. - Weltstrom-
lieder, 1906. - Dichtungen, 1907. -
Stimmen der Wasser (Ge.), 1908.

Benkard, Christian,

wurde am
5. Oktober 1853 zu Frankfurt a. M.
geboren. Als Schüler der dortigen
Musterschule hatte die Lektüre von
[Spaltenumbruch]

Ben
Seeromanen seinen Kopf derartig
verwirrt, daß er eines Tages plötzlich
verschwand, um sich in der weiten Welt
umzusehen. Zurückgebracht, schickten
ihn seine Eltern in ein Pensionat in
der Ostschweiz; da er aber seine See-
mannsgelüste auch hier nicht zurück-
drängen konnte, so vertrauten ihn
seine Eltern endlich der deutschen See-
mannsschule in Hamburg an. Dann
fuhr er zehn Jahre lang in der Welt
umher, besuchte die Navigationsschule
in Hamburg und genügte dann seiner
Militärpflicht bei der kaiserl. Marine.
Jnfolge eines Lungenleidens mußte
er endlich seinen Beruf aufgeben; er
wurde Kaufmann, hielt daneben Vor-
träge über seine Reisen und Kolonial-
politik und fand so leicht den Über-
gang zum Schriftsteller. Als solcher
lebte er seit mehreren Jahren, nach-
dem er sich glücklich verheiratet hatte,
in der Gerbermühle bei Frankfurt
a. M., seit 1892 in dieser Stadt selbst,
seit 1893 in dem benachbarten Ober-
rad und seit 1894 in Oberursel, wo
er am 9. Febr. 1900 starb.

S:

Unter
Halbmond u. Kreuz (R.), 1886. - Jn
ferner Jnselwelt (R.); II, 1888. -
Marina (Ein Lied vom Ostseestrand),
1889. - Unter deutschen Palmen (R.);
II, 1890. - Schwarz-weiß-rot (R.),
1892. - Volldampf voraus! (Marine-
Humoresk.), 1896. - Alle Mann auf!
(Desgl.), 1898.

*Benndorf, Friedrich Kurt,

geb.
am 27. Mai 1871 in Chemnitz (Sach-
sen), Sohn eines Kaufmanns, be-
suchte das Gymnasium seiner Vater-
stadt und studierte von 1890 ab, nach
kurzem Aufenthalt in Heidelberg, an
der Universität und an der Akademie
der Künste in Berlin Philosophie,
deutsche Literatur und praktische und
theoretische Musik. Jm Jahre 1894
promovierte er in Leipzig mit einer
musikwissenschaftlichen Arbeit zum Dr.
phil.,
wurde 1895 Lehrer an der
Schneiderschen Musikschule in Dresden
und 1897 Verwalter der Musiksamm-

*

[Spaltenumbruch]
Ben
*Benignus, Hermann Wilhelm


Heinrich, geb. am 17. Febr. 1861 in
Heilbronn (Württemberg) als der
Sohn des Real- und Turnlehrers
Wilhelm Heinrich B., verlor ſeinen
Vater im 12. Lebensjahre, verdankt
aber ſeiner Mutter eine vorzügliche
Erziehung. Sie ſiedelte mit den Kin-
dern nach Stuttgart über und hier
abſolvierte Wilhelm B. die Realſchule
und Oberrealſchule, worauf er 1881
als Studierender der Mathematik u.
Naturwiſſenſchaften an die Techniſche
Hochſchule daſelbſt übertrat. Da er-
griff ihn der Wandertrieb, die Luſt,
die Welt zu ſehen, und die Hoffnung
auf eine beſſere Zukunft, u. ſo dampfte
er im Mai 1882 nach Amerika ab.
Dort ſind ſeine Schickſale bis zum
heutigen Tage ſehr harte geweſen, voll
Not, Demütigungen, Entbehrungen
u. Strapazen. Die beiden erſten Jahre
brachte er in Chicago zu (1882–83),
wo er das Barbiergeſchäft erlernte;
dann durchſtreifte er in den folgenden
Jahren die Verein. Staaten von Neu-
york bis San Franzisko, von Mil-
waukee bis Neuorleans, bald als
Fabrikarbeiter, bald als Eiſenbahn-
arbeiter, Pferdeknecht, Kohlenträger,
Bierfaßaufzieher, Farmarbeiter, Kü-
chenfeuermann, Hilfskoch, Packer und
Paketträger, Hausdiener uſw. ſich ſein
Brot verdienend. Seit 1891 iſt er im
Frühjahr, Sommer u. Herbſt Farm-
arbeiter u. Beerenpflücker bei Milton
am Hudſon, während er den Winter
in Atlantic City (Neujerſey) verlebt.
Außer einigen Dichtwerken in eng-
liſcher Sprache veröffentlichte er

S:


Transvaallieder, 1900. – Klänge vom
Hudſon, 1901. – Gedichte und Auf-
ſätze, 1903. – Meerlieder und des
Wanderers Lieder, 1902. – Weltſtrom-
lieder, 1906. – Dichtungen, 1907. –
Stimmen der Waſſer (Ge.), 1908.

Benkard, Chriſtian,

wurde am
5. Oktober 1853 zu Frankfurt a. M.
geboren. Als Schüler der dortigen
Muſterſchule hatte die Lektüre von
[Spaltenumbruch]

Ben
Seeromanen ſeinen Kopf derartig
verwirrt, daß er eines Tages plötzlich
verſchwand, um ſich in der weiten Welt
umzuſehen. Zurückgebracht, ſchickten
ihn ſeine Eltern in ein Penſionat in
der Oſtſchweiz; da er aber ſeine See-
mannsgelüſte auch hier nicht zurück-
drängen konnte, ſo vertrauten ihn
ſeine Eltern endlich der deutſchen See-
mannsſchule in Hamburg an. Dann
fuhr er zehn Jahre lang in der Welt
umher, beſuchte die Navigationsſchule
in Hamburg und genügte dann ſeiner
Militärpflicht bei der kaiſerl. Marine.
Jnfolge eines Lungenleidens mußte
er endlich ſeinen Beruf aufgeben; er
wurde Kaufmann, hielt daneben Vor-
träge über ſeine Reiſen und Kolonial-
politik und fand ſo leicht den Über-
gang zum Schriftſteller. Als ſolcher
lebte er ſeit mehreren Jahren, nach-
dem er ſich glücklich verheiratet hatte,
in der Gerbermühle bei Frankfurt
a. M., ſeit 1892 in dieſer Stadt ſelbſt,
ſeit 1893 in dem benachbarten Ober-
rad und ſeit 1894 in Oberurſel, wo
er am 9. Febr. 1900 ſtarb.

S:

Unter
Halbmond u. Kreuz (R.), 1886. – Jn
ferner Jnſelwelt (R.); II, 1888. –
Marina (Ein Lied vom Oſtſeeſtrand),
1889. – Unter deutſchen Palmen (R.);
II, 1890. – Schwarz-weiß-rot (R.),
1892. – Volldampf voraus! (Marine-
Humoresk.), 1896. – Alle Mann auf!
(Desgl.), 1898.

*Benndorf, Friedrich Kurt,

geb.
am 27. Mai 1871 in Chemnitz (Sach-
ſen), Sohn eines Kaufmanns, be-
ſuchte das Gymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt und ſtudierte von 1890 ab, nach
kurzem Aufenthalt in Heidelberg, an
der Univerſität und an der Akademie
der Künſte in Berlin Philoſophie,
deutſche Literatur und praktiſche und
theoretiſche Muſik. Jm Jahre 1894
promovierte er in Leipzig mit einer
muſikwiſſenſchaftlichen Arbeit zum Dr.
phil.,
wurde 1895 Lehrer an der
Schneiderſchen Muſikſchule in Dresden
und 1897 Verwalter der Muſikſamm-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <pb facs="#f0187" n="183"/><lb/>
          <cb/><lb/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Ben</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Benignus,</hi> Hermann <hi rendition="#g">Wilhelm</hi></head>
        <p><lb/>
Heinrich, geb. am 17. Febr. 1861 in<lb/>
Heilbronn (Württemberg) als der<lb/>
Sohn des Real- und Turnlehrers<lb/>
Wilhelm Heinrich B., verlor &#x017F;einen<lb/>
Vater im 12. Lebensjahre, verdankt<lb/>
aber &#x017F;einer Mutter eine vorzügliche<lb/>
Erziehung. Sie &#x017F;iedelte mit den Kin-<lb/>
dern nach Stuttgart über und hier<lb/>
ab&#x017F;olvierte Wilhelm B. die Real&#x017F;chule<lb/>
und Oberreal&#x017F;chule, worauf er 1881<lb/>
als Studierender der Mathematik u.<lb/>
Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften an die Techni&#x017F;che<lb/>
Hoch&#x017F;chule da&#x017F;elb&#x017F;t übertrat. Da er-<lb/>
griff ihn der Wandertrieb, die Lu&#x017F;t,<lb/>
die Welt zu &#x017F;ehen, und die Hoffnung<lb/>
auf eine be&#x017F;&#x017F;ere Zukunft, u. &#x017F;o dampfte<lb/>
er im Mai 1882 nach Amerika ab.<lb/>
Dort &#x017F;ind &#x017F;eine Schick&#x017F;ale bis zum<lb/>
heutigen Tage &#x017F;ehr harte gewe&#x017F;en, voll<lb/>
Not, Demütigungen, Entbehrungen<lb/>
u. Strapazen. Die beiden er&#x017F;ten Jahre<lb/>
brachte er in Chicago zu (1882&#x2013;83),<lb/>
wo er das Barbierge&#x017F;chäft erlernte;<lb/>
dann durch&#x017F;treifte er in den folgenden<lb/>
Jahren die Verein. Staaten von Neu-<lb/>
york bis San Franzisko, von Mil-<lb/>
waukee bis Neuorleans, bald als<lb/>
Fabrikarbeiter, bald als Ei&#x017F;enbahn-<lb/>
arbeiter, Pferdeknecht, Kohlenträger,<lb/>
Bierfaßaufzieher, Farmarbeiter, Kü-<lb/>
chenfeuermann, Hilfskoch, Packer und<lb/>
Paketträger, Hausdiener u&#x017F;w. &#x017F;ich &#x017F;ein<lb/>
Brot verdienend. Seit 1891 i&#x017F;t er im<lb/>
Frühjahr, Sommer u. Herb&#x017F;t Farm-<lb/>
arbeiter u. Beerenpflücker bei Milton<lb/>
am Hud&#x017F;on, während er den Winter<lb/>
in Atlantic City (Neujer&#x017F;ey) verlebt.<lb/>
Außer einigen Dichtwerken in eng-<lb/>
li&#x017F;cher Sprache veröffentlichte er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Transvaallieder, 1900. &#x2013; Klänge vom<lb/>
Hud&#x017F;on, 1901. &#x2013; Gedichte und Auf-<lb/>
&#x017F;ätze, 1903. &#x2013; Meerlieder und des<lb/>
Wanderers Lieder, 1902. &#x2013; Welt&#x017F;trom-<lb/>
lieder, 1906. &#x2013; Dichtungen, 1907. &#x2013;<lb/>
Stimmen der Wa&#x017F;&#x017F;er (Ge.), 1908.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Benkard,</hi> Chri&#x017F;tian,</head>
        <p> wurde am<lb/>
5. Oktober 1853 zu Frankfurt a. M.<lb/>
geboren. Als Schüler der dortigen<lb/>
Mu&#x017F;ter&#x017F;chule hatte die Lektüre von<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ben</hi></fw><lb/>
Seeromanen &#x017F;einen Kopf derartig<lb/>
verwirrt, daß er eines Tages plötzlich<lb/>
ver&#x017F;chwand, um &#x017F;ich in der weiten Welt<lb/>
umzu&#x017F;ehen. Zurückgebracht, &#x017F;chickten<lb/>
ihn &#x017F;eine Eltern in ein Pen&#x017F;ionat in<lb/>
der O&#x017F;t&#x017F;chweiz; da er aber &#x017F;eine See-<lb/>
mannsgelü&#x017F;te auch hier nicht zurück-<lb/>
drängen konnte, &#x017F;o vertrauten ihn<lb/>
&#x017F;eine Eltern endlich der deut&#x017F;chen See-<lb/>
manns&#x017F;chule in Hamburg an. Dann<lb/>
fuhr er zehn Jahre lang in der Welt<lb/>
umher, be&#x017F;uchte die Navigations&#x017F;chule<lb/>
in Hamburg und genügte dann &#x017F;einer<lb/>
Militärpflicht bei der kai&#x017F;erl. Marine.<lb/>
Jnfolge eines Lungenleidens mußte<lb/>
er endlich &#x017F;einen Beruf aufgeben; er<lb/>
wurde Kaufmann, hielt daneben Vor-<lb/>
träge über &#x017F;eine Rei&#x017F;en und Kolonial-<lb/>
politik und fand &#x017F;o leicht den Über-<lb/>
gang zum Schrift&#x017F;teller. Als &#x017F;olcher<lb/>
lebte er &#x017F;eit mehreren Jahren, nach-<lb/>
dem er &#x017F;ich glücklich verheiratet hatte,<lb/>
in der Gerbermühle bei Frankfurt<lb/>
a. M., &#x017F;eit 1892 in die&#x017F;er Stadt &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;eit 1893 in dem benachbarten Ober-<lb/>
rad und &#x017F;eit 1894 in Oberur&#x017F;el, wo<lb/>
er am 9. Febr. 1900 &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Unter<lb/>
Halbmond u. Kreuz (R.), 1886. &#x2013; Jn<lb/>
ferner Jn&#x017F;elwelt (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1888. &#x2013;<lb/>
Marina (Ein Lied vom O&#x017F;t&#x017F;ee&#x017F;trand),<lb/>
1889. &#x2013; Unter deut&#x017F;chen Palmen (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1890. &#x2013; Schwarz-weiß-rot (R.),<lb/>
1892. &#x2013; Volldampf voraus! (Marine-<lb/>
Humoresk.), 1896. &#x2013; Alle Mann auf!<lb/>
(Desgl.), 1898.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Benndorf,</hi> Friedrich Kurt,</head>
        <p> geb.<lb/>
am 27. Mai 1871 in Chemnitz (Sach-<lb/>
&#x017F;en), Sohn eines Kaufmanns, be-<lb/>
&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer Vater-<lb/>
&#x017F;tadt und &#x017F;tudierte von 1890 ab, nach<lb/>
kurzem Aufenthalt in Heidelberg, an<lb/>
der Univer&#x017F;ität und an der Akademie<lb/>
der Kün&#x017F;te in Berlin Philo&#x017F;ophie,<lb/>
deut&#x017F;che Literatur und prakti&#x017F;che und<lb/>
theoreti&#x017F;che Mu&#x017F;ik. Jm Jahre 1894<lb/>
promovierte er in Leipzig mit einer<lb/>
mu&#x017F;ikwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Arbeit zum <hi rendition="#aq">Dr.<lb/>
phil.,</hi> wurde 1895 Lehrer an der<lb/>
Schneider&#x017F;chen Mu&#x017F;ik&#x017F;chule in Dresden<lb/>
und 1897 Verwalter der Mu&#x017F;ik&#x017F;amm-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0187] Ben Ben *Benignus, Hermann Wilhelm Heinrich, geb. am 17. Febr. 1861 in Heilbronn (Württemberg) als der Sohn des Real- und Turnlehrers Wilhelm Heinrich B., verlor ſeinen Vater im 12. Lebensjahre, verdankt aber ſeiner Mutter eine vorzügliche Erziehung. Sie ſiedelte mit den Kin- dern nach Stuttgart über und hier abſolvierte Wilhelm B. die Realſchule und Oberrealſchule, worauf er 1881 als Studierender der Mathematik u. Naturwiſſenſchaften an die Techniſche Hochſchule daſelbſt übertrat. Da er- griff ihn der Wandertrieb, die Luſt, die Welt zu ſehen, und die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft, u. ſo dampfte er im Mai 1882 nach Amerika ab. Dort ſind ſeine Schickſale bis zum heutigen Tage ſehr harte geweſen, voll Not, Demütigungen, Entbehrungen u. Strapazen. Die beiden erſten Jahre brachte er in Chicago zu (1882–83), wo er das Barbiergeſchäft erlernte; dann durchſtreifte er in den folgenden Jahren die Verein. Staaten von Neu- york bis San Franzisko, von Mil- waukee bis Neuorleans, bald als Fabrikarbeiter, bald als Eiſenbahn- arbeiter, Pferdeknecht, Kohlenträger, Bierfaßaufzieher, Farmarbeiter, Kü- chenfeuermann, Hilfskoch, Packer und Paketträger, Hausdiener uſw. ſich ſein Brot verdienend. Seit 1891 iſt er im Frühjahr, Sommer u. Herbſt Farm- arbeiter u. Beerenpflücker bei Milton am Hudſon, während er den Winter in Atlantic City (Neujerſey) verlebt. Außer einigen Dichtwerken in eng- liſcher Sprache veröffentlichte er S: Transvaallieder, 1900. – Klänge vom Hudſon, 1901. – Gedichte und Auf- ſätze, 1903. – Meerlieder und des Wanderers Lieder, 1902. – Weltſtrom- lieder, 1906. – Dichtungen, 1907. – Stimmen der Waſſer (Ge.), 1908. Benkard, Chriſtian, wurde am 5. Oktober 1853 zu Frankfurt a. M. geboren. Als Schüler der dortigen Muſterſchule hatte die Lektüre von Seeromanen ſeinen Kopf derartig verwirrt, daß er eines Tages plötzlich verſchwand, um ſich in der weiten Welt umzuſehen. Zurückgebracht, ſchickten ihn ſeine Eltern in ein Penſionat in der Oſtſchweiz; da er aber ſeine See- mannsgelüſte auch hier nicht zurück- drängen konnte, ſo vertrauten ihn ſeine Eltern endlich der deutſchen See- mannsſchule in Hamburg an. Dann fuhr er zehn Jahre lang in der Welt umher, beſuchte die Navigationsſchule in Hamburg und genügte dann ſeiner Militärpflicht bei der kaiſerl. Marine. Jnfolge eines Lungenleidens mußte er endlich ſeinen Beruf aufgeben; er wurde Kaufmann, hielt daneben Vor- träge über ſeine Reiſen und Kolonial- politik und fand ſo leicht den Über- gang zum Schriftſteller. Als ſolcher lebte er ſeit mehreren Jahren, nach- dem er ſich glücklich verheiratet hatte, in der Gerbermühle bei Frankfurt a. M., ſeit 1892 in dieſer Stadt ſelbſt, ſeit 1893 in dem benachbarten Ober- rad und ſeit 1894 in Oberurſel, wo er am 9. Febr. 1900 ſtarb. S: Unter Halbmond u. Kreuz (R.), 1886. – Jn ferner Jnſelwelt (R.); II, 1888. – Marina (Ein Lied vom Oſtſeeſtrand), 1889. – Unter deutſchen Palmen (R.); II, 1890. – Schwarz-weiß-rot (R.), 1892. – Volldampf voraus! (Marine- Humoresk.), 1896. – Alle Mann auf! (Desgl.), 1898. *Benndorf, Friedrich Kurt, geb. am 27. Mai 1871 in Chemnitz (Sach- ſen), Sohn eines Kaufmanns, be- ſuchte das Gymnaſium ſeiner Vater- ſtadt und ſtudierte von 1890 ab, nach kurzem Aufenthalt in Heidelberg, an der Univerſität und an der Akademie der Künſte in Berlin Philoſophie, deutſche Literatur und praktiſche und theoretiſche Muſik. Jm Jahre 1894 promovierte er in Leipzig mit einer muſikwiſſenſchaftlichen Arbeit zum Dr. phil., wurde 1895 Lehrer an der Schneiderſchen Muſikſchule in Dresden und 1897 Verwalter der Muſikſamm- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/187
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/187>, abgerufen am 18.12.2024.