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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ben
stadt, die Universitäten Heidelberg u.
Gießen, promovierte 1869 und wurde
noch in demselben Jahre an der Real-
schule zu Friedberg in Hessen beschäf-
tigt. Jm Winter 1870 am Gym-
nasium in Vüdingen angestellt, ward
er von dort 1873 an das Gymnasium
in Darmstadt versetzt, wo er auch
Dirigent des Darmstädter und des
hessischen Kirchengesangvereins war.
Er starb daselbst am 10. April 1891.

S:

Redlev (Poet. E.), 1874. - Panthea
(Morgenl. G.), 1877. - Timoleon
(Dr.), 1882. - Zwei Lustspiele (Lsp.),
1882.

*Bender, Hermann,

entstammt
einem alten Patriziergeschlecht, das
seit 1599 im Besitze der Hirschapotheke
zu Koblenz ist, und wurde daselbst am
15. Dezbr. 1846 geboren. Sein Vater,
der Kaufmann Johann Jakob Jgnaz
B., hatte sein Vermögen in Fabriken
(Dampfmühle, Dampfbäckerei, Öl-
mühle, Sägewerke, Fournierschneide-
mühle, Schleiferei usw.) angelegt und
seine Maschinenanlagen u. Betriebs-
einrichtungen waren seinerzeit muster-
gültig und wurden vielfach von Fach-
männern studiert. Hermann B. wurde
vom Vater dazu bestimmt, alle diese
Werke später fortzuführen. War er
schon als Knabe mit allen Maschinen-
betrieben vertraut, so erlernte er
später das Schmiede- und Schlosser-
handwerk, sowie die Schreinerei.
Nachdem er die Klosterschule verlassen,
besuchte er 1862-64 die königl. Pro-
vinzial-Gewerbeschule, arbeitete wäh-
rend der Ferien in einer Gießerei u.
Maschinenfabrik, um seine technischen
Kenntnisse zu vervollständigen, stu-
dierte darauf Naturwissenschaften, be-
sonders Chemie und Physik, arbeitete
dann in verschiedenen Laboratorien
und legte schließlich ein Examen in
Naturwissenschaften und Hüttenkunde
ab, da er in den Staatsdienst zu treten
beabsichtigte. Denn sein Vater hatte
inzwischen sein Vermögen verloren,
und der Sohn stand mittellos da. Da
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Ben
erhielt dieser von der Rheinischen
Eisenbahngesellschaft die Stelle eines
Telegraphen-Technikers in Köln
(1868). Zwei Jahre später wurde
er als Telegraphen-Jngenieur nach
Berlin berufen; als solcher leitete er
die Ausrüstung und Einrichtung der
Telegraphen-Abteilung der 4. Feld-
eisenbahn-Abteilung und machte den
ganzen Feldzug in Frankreich mit, wo
er auch unter anderem durch den Bau
der Telegraphenlinie Reims-Paris
die erste direkte Verbindung der Trup-
pen und der französischen Stationen
mit Deutschland herstellte. Nach Be-
endigung des Krieges vollendete und
überwachte er von Kyllburg aus die
Telegraphenanlagen der Eifelbahn,
wurde Anfang 1872 dem Jngenieur-
Bureau des Brückenbauers Bendel zu-
geteilt u. 1874 zum Plankammerver-
walter der Neubauabteilung ernannt.
Nach Verstaatlichung der Eisenbahn
kam B. zum Betriebsamt Neuwied,
später zur Direktion Köln und ist seit
1895 bei der neugebildeten Direktion
in Münster i. W. als Jngenieur tätig.

S:

Dornen u. Rosen a. d. Jugend-
zeit (Ge.), 1894. - Wanderung (Ge.),
1894. - Lieder u. Romanzen, 1894. -
Alle drei vereinigt als: Rheinische
Lieder, 1894. 6. A. 1902. - Wilhelm
von Heidegg (Sang vom Oberrhein),
1894. 3. A. 1896. - Buch der Sprüche,
1895. - Der neue Don Quixote (R.
in V.), 1895. - Neue Klänge (Ge.),
1896. - Es ist nicht wahr! (Blitzlicht-
bilder am Ende unseres Jahrh.), 1897.
- Der Königsstuhl zu Rhense. Die
Kaiserglocke (2 Ge.), 1897. - Vaganten-
lieder (Eine feuchtfröhliche Liebes-
mär), 1899. - Bunte Blätter aus einer
Dichtermappe, 1899. - Von meinem
Lebensweg (Spruchdichtgn), 1899. -
Toggenburger (Ein Lied aus dem
13. Jahrh.), 1900. - Niklas Gülich
(Schsp. m. Ges. u. Tanz), 1901. -
Scheidegrüße (Ernste u. heitere Dn.),
1902. - Neue Dichtungen u. Sprüche,
1904. -- B. starb am 26. Juni 1910.

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Ben
ſtadt, die Univerſitäten Heidelberg u.
Gießen, promovierte 1869 und wurde
noch in demſelben Jahre an der Real-
ſchule zu Friedberg in Heſſen beſchäf-
tigt. Jm Winter 1870 am Gym-
naſium in Vüdingen angeſtellt, ward
er von dort 1873 an das Gymnaſium
in Darmſtadt verſetzt, wo er auch
Dirigent des Darmſtädter und des
heſſiſchen Kirchengeſangvereins war.
Er ſtarb daſelbſt am 10. April 1891.

S:

Redlev (Poet. E.), 1874. – Panthea
(Morgenl. G.), 1877. – Timoleon
(Dr.), 1882. – Zwei Luſtſpiele (Lſp.),
1882.

*Bender, Hermann,

entſtammt
einem alten Patriziergeſchlecht, das
ſeit 1599 im Beſitze der Hirſchapotheke
zu Koblenz iſt, und wurde daſelbſt am
15. Dezbr. 1846 geboren. Sein Vater,
der Kaufmann Johann Jakob Jgnaz
B., hatte ſein Vermögen in Fabriken
(Dampfmühle, Dampfbäckerei, Öl-
mühle, Sägewerke, Fournierſchneide-
mühle, Schleiferei uſw.) angelegt und
ſeine Maſchinenanlagen u. Betriebs-
einrichtungen waren ſeinerzeit muſter-
gültig und wurden vielfach von Fach-
männern ſtudiert. Hermann B. wurde
vom Vater dazu beſtimmt, alle dieſe
Werke ſpäter fortzuführen. War er
ſchon als Knabe mit allen Maſchinen-
betrieben vertraut, ſo erlernte er
ſpäter das Schmiede- und Schloſſer-
handwerk, ſowie die Schreinerei.
Nachdem er die Kloſterſchule verlaſſen,
beſuchte er 1862–64 die königl. Pro-
vinzial-Gewerbeſchule, arbeitete wäh-
rend der Ferien in einer Gießerei u.
Maſchinenfabrik, um ſeine techniſchen
Kenntniſſe zu vervollſtändigen, ſtu-
dierte darauf Naturwiſſenſchaften, be-
ſonders Chemie und Phyſik, arbeitete
dann in verſchiedenen Laboratorien
und legte ſchließlich ein Examen in
Naturwiſſenſchaften und Hüttenkunde
ab, da er in den Staatsdienſt zu treten
beabſichtigte. Denn ſein Vater hatte
inzwiſchen ſein Vermögen verloren,
und der Sohn ſtand mittellos da. Da
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Ben
erhielt dieſer von der Rheiniſchen
Eiſenbahngeſellſchaft die Stelle eines
Telegraphen-Technikers in Köln
(1868). Zwei Jahre ſpäter wurde
er als Telegraphen-Jngenieur nach
Berlin berufen; als ſolcher leitete er
die Ausrüſtung und Einrichtung der
Telegraphen-Abteilung der 4. Feld-
eiſenbahn-Abteilung und machte den
ganzen Feldzug in Frankreich mit, wo
er auch unter anderem durch den Bau
der Telegraphenlinie Reims-Paris
die erſte direkte Verbindung der Trup-
pen und der franzöſiſchen Stationen
mit Deutſchland herſtellte. Nach Be-
endigung des Krieges vollendete und
überwachte er von Kyllburg aus die
Telegraphenanlagen der Eifelbahn,
wurde Anfang 1872 dem Jngenieur-
Bureau des Brückenbauers Bendel zu-
geteilt u. 1874 zum Plankammerver-
walter der Neubauabteilung ernannt.
Nach Verſtaatlichung der Eiſenbahn
kam B. zum Betriebsamt Neuwied,
ſpäter zur Direktion Köln und iſt ſeit
1895 bei der neugebildeten Direktion
in Münſter i. W. als Jngenieur tätig.

S:

Dornen u. Roſen a. d. Jugend-
zeit (Ge.), 1894. – Wanderung (Ge.),
1894. – Lieder u. Romanzen, 1894. –
Alle drei vereinigt als: Rheiniſche
Lieder, 1894. 6. A. 1902. – Wilhelm
von Heidegg (Sang vom Oberrhein),
1894. 3. A. 1896. – Buch der Sprüche,
1895. – Der neue Don Quixote (R.
in V.), 1895. – Neue Klänge (Ge.),
1896. – Es iſt nicht wahr! (Blitzlicht-
bilder am Ende unſeres Jahrh.), 1897.
– Der Königsſtuhl zu Rhenſe. Die
Kaiſerglocke (2 Ge.), 1897. – Vaganten-
lieder (Eine feuchtfröhliche Liebes-
mär), 1899. – Bunte Blätter aus einer
Dichtermappe, 1899. – Von meinem
Lebensweg (Spruchdichtgn), 1899. –
Toggenburger (Ein Lied aus dem
13. Jahrh.), 1900. – Niklas Gülich
(Schſp. m. Geſ. u. Tanz), 1901. –
Scheidegrüße (Ernſte u. heitere Dn.),
1902. – Neue Dichtungen u. Sprüche,
1904. — B. ſtarb am 26. Juni 1910.

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[178/0182] Ben Ben ſtadt, die Univerſitäten Heidelberg u. Gießen, promovierte 1869 und wurde noch in demſelben Jahre an der Real- ſchule zu Friedberg in Heſſen beſchäf- tigt. Jm Winter 1870 am Gym- naſium in Vüdingen angeſtellt, ward er von dort 1873 an das Gymnaſium in Darmſtadt verſetzt, wo er auch Dirigent des Darmſtädter und des heſſiſchen Kirchengeſangvereins war. Er ſtarb daſelbſt am 10. April 1891. S: Redlev (Poet. E.), 1874. – Panthea (Morgenl. G.), 1877. – Timoleon (Dr.), 1882. – Zwei Luſtſpiele (Lſp.), 1882. *Bender, Hermann, entſtammt einem alten Patriziergeſchlecht, das ſeit 1599 im Beſitze der Hirſchapotheke zu Koblenz iſt, und wurde daſelbſt am 15. Dezbr. 1846 geboren. Sein Vater, der Kaufmann Johann Jakob Jgnaz B., hatte ſein Vermögen in Fabriken (Dampfmühle, Dampfbäckerei, Öl- mühle, Sägewerke, Fournierſchneide- mühle, Schleiferei uſw.) angelegt und ſeine Maſchinenanlagen u. Betriebs- einrichtungen waren ſeinerzeit muſter- gültig und wurden vielfach von Fach- männern ſtudiert. Hermann B. wurde vom Vater dazu beſtimmt, alle dieſe Werke ſpäter fortzuführen. War er ſchon als Knabe mit allen Maſchinen- betrieben vertraut, ſo erlernte er ſpäter das Schmiede- und Schloſſer- handwerk, ſowie die Schreinerei. Nachdem er die Kloſterſchule verlaſſen, beſuchte er 1862–64 die königl. Pro- vinzial-Gewerbeſchule, arbeitete wäh- rend der Ferien in einer Gießerei u. Maſchinenfabrik, um ſeine techniſchen Kenntniſſe zu vervollſtändigen, ſtu- dierte darauf Naturwiſſenſchaften, be- ſonders Chemie und Phyſik, arbeitete dann in verſchiedenen Laboratorien und legte ſchließlich ein Examen in Naturwiſſenſchaften und Hüttenkunde ab, da er in den Staatsdienſt zu treten beabſichtigte. Denn ſein Vater hatte inzwiſchen ſein Vermögen verloren, und der Sohn ſtand mittellos da. Da erhielt dieſer von der Rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft die Stelle eines Telegraphen-Technikers in Köln (1868). Zwei Jahre ſpäter wurde er als Telegraphen-Jngenieur nach Berlin berufen; als ſolcher leitete er die Ausrüſtung und Einrichtung der Telegraphen-Abteilung der 4. Feld- eiſenbahn-Abteilung und machte den ganzen Feldzug in Frankreich mit, wo er auch unter anderem durch den Bau der Telegraphenlinie Reims-Paris die erſte direkte Verbindung der Trup- pen und der franzöſiſchen Stationen mit Deutſchland herſtellte. Nach Be- endigung des Krieges vollendete und überwachte er von Kyllburg aus die Telegraphenanlagen der Eifelbahn, wurde Anfang 1872 dem Jngenieur- Bureau des Brückenbauers Bendel zu- geteilt u. 1874 zum Plankammerver- walter der Neubauabteilung ernannt. Nach Verſtaatlichung der Eiſenbahn kam B. zum Betriebsamt Neuwied, ſpäter zur Direktion Köln und iſt ſeit 1895 bei der neugebildeten Direktion in Münſter i. W. als Jngenieur tätig. S: Dornen u. Roſen a. d. Jugend- zeit (Ge.), 1894. – Wanderung (Ge.), 1894. – Lieder u. Romanzen, 1894. – Alle drei vereinigt als: Rheiniſche Lieder, 1894. 6. A. 1902. – Wilhelm von Heidegg (Sang vom Oberrhein), 1894. 3. A. 1896. – Buch der Sprüche, 1895. – Der neue Don Quixote (R. in V.), 1895. – Neue Klänge (Ge.), 1896. – Es iſt nicht wahr! (Blitzlicht- bilder am Ende unſeres Jahrh.), 1897. – Der Königsſtuhl zu Rhenſe. Die Kaiſerglocke (2 Ge.), 1897. – Vaganten- lieder (Eine feuchtfröhliche Liebes- mär), 1899. – Bunte Blätter aus einer Dichtermappe, 1899. – Von meinem Lebensweg (Spruchdichtgn), 1899. – Toggenburger (Ein Lied aus dem 13. Jahrh.), 1900. – Niklas Gülich (Schſp. m. Geſ. u. Tanz), 1901. – Scheidegrüße (Ernſte u. heitere Dn.), 1902. – Neue Dichtungen u. Sprüche, 1904. — B. ſtarb am 26. Juni 1910. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/182>, abgerufen am 18.12.2024.