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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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besuchte dann nur wenige Jahre eine
Mädchenschule, um später wieder durch
Privatunterricht ihre Kenntnisse zu
vervollständigen. Den Unterricht in
Literaturgeschichte erhielt sie in dieser
Zeit von dem Dichter Klaus Groth,
mit dem und dessen Familie sie eine
dauernde Freundschaft verband, und
dessen persönlicher Rat für ihr dichte-
risches Schaffen von bleibendem Ein-
fluß blieb. Jm Jahre 1875 ver-
heiratete sie sich nach ungetrübter
Jugendzeit mit dem Dr. phil. Th. A.
Behrens und folgte ihm gleichzeitig
nach Delft (Holland), wohin der Gatte
einen Ruf als Professor der Minera-
logie und Geologie am Polytechnikum
erhalten hatte. Unter den glücklichsten
häuslichen und äußeren Verhältnissen
weilte Anna B. hier bis zum Tode
ihres Gatten (1895) und siedelte dann
nach Bonn über, um ihren nächsten
Familiengliedern nahe zu sein und
nun sich erst ganz der von frühester
Kindheit an geliebten und immer in
der Stille geübten dichterischen Tätig-
keit hinzugeben.

S:

Zum Licht (Ge.),
1897. - Hans Peter und andere Er-
zählungen, 1905. - Aus Alt-Büsum.
Ein Menschenleben (H. Th. Behrens),
1907.

Behrens, Bertha,

pseudon. W.
Heimburg, wurde am 7. Septbr.
1850 zu Thale im Harz als die Toch-
ter des praktischen Arztes Hugo B.
(s. d. Folgenden!) geboren, der zwei
Jahre später nach Quedlinburg über-
siedelte, um sich von nun ab der mili-
tär-ärztlichen Karriere zu widmen.
Hier empfing B. ihre Schulbildung
und nach der Konfirmation durch
Privatunterricht Gelegenheit, ihre
Bildung zu ergänzen. Jm Jahre 1868
siedelte die Familie nach Glogau über
und 1873 nach Salzwedel in der Alt-
mark. Das Leben verfloß hier in
stiller Einsamkeit. An dem Kranken-
bette der Mutter ergriff B. zum ersten-
mal die Feder und schrieb im Winter
1875 ihre erste Novelle "Melanie",
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Beh
die von der Frauenzeitung "Viktoria"
sofort zum Abdruck akzeptiert wurde.
Später trat die Dichterin zur "Gar-
tenlaube" in Beziehungen und ist seit
1878 eine treue Mitarbeiterin der-
selben geblieben. Jm Jahre 1880
wurde der Vater nach Frankfurt a. M.
versetzt; doch siedelte die Familie bald
darauf nach Arnstadt in Thüringen
und nach kurzer Zeit nach Kötzschen-
broda bei Dresden über. Nach einem
schweren Nervenleiden, das Bertha
1889 zu erdulden hatte, nahm sie 1891
ihren Wohnsitz in Niederlößnitz u. nach
einigen Jahren in Dresden, wo sie
jetzt noch als Schriftstellerin emsig
tätig ist.

S:

Aus dem Leben meiner
alten Freundin (E.), 1878. 8. A. 1888.
- Lumpenmüllers Lieschen (R.), 1879.
3. A. 1888. - Kloster Wendhusen (R.),
1880. 2. A. 1884. - Waldblumen
(8 Nn.), 1882. 4. A. 1885. - Jhr
einziger Bruder (N.), 1882. 11. A.
1897. - Ein armes Mädchen (R.),
1884. 3. A. 1885. - Dazumal (4 Nn.),
1884. 2. A. 1888. - Trudchens Heirat
(N.), 1885. - Die Andere (R.), 1886.
2. A. 1888. - Herzenskrisen (R.); II,
1887. 2. A. 1888. - Unter der Linde
(Nn.), 1888 (Jnhalt: Am Abgrund. -
Unsere Hausglocke. - Unser Männe. -
Jascha. - Jn der Webergasse. - Groß-
mütterchen. - Nachbars Paul. - Aus
meinen vier Pfählen. - Auf schwankem
Boden). - Lore von Tollen (R.); II,
1889. 4. A. 1908. - Gesammelte Rom.
u. Nov., illustr. Ausg.; X, 1890-93. -
Eine unbedeutende Frau (R.); II,
1891. - Mamsell Unnütz (R.), 1893. -
Sabinens Freier. Auf schwankem
Boden (2 Nn.), 1894. - Um fremde
Schuld (R.), 1895. - Haus Beetzen
(R.), 1895. - Trotzige Herzen (R.),
1897. 4. A. 1908. - Antons Erben (R.),
1898. - Jm Wasserwinkel (R.), 1.-3. A.
1900. - Sette Oldenroths Liebe (R.),
1. u. 2. A. 1902. - Dr. Danz und
seine Frau (R.), 1903. - Großvaters
Stammbuch u. anderes (Nn.), 1904.
- Alte Liebe u. anderes (Nn.), 1904.

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Beh
beſuchte dann nur wenige Jahre eine
Mädchenſchule, um ſpäter wieder durch
Privatunterricht ihre Kenntniſſe zu
vervollſtändigen. Den Unterricht in
Literaturgeſchichte erhielt ſie in dieſer
Zeit von dem Dichter Klaus Groth,
mit dem und deſſen Familie ſie eine
dauernde Freundſchaft verband, und
deſſen perſönlicher Rat für ihr dichte-
riſches Schaffen von bleibendem Ein-
fluß blieb. Jm Jahre 1875 ver-
heiratete ſie ſich nach ungetrübter
Jugendzeit mit dem Dr. phil. Th. A.
Behrens und folgte ihm gleichzeitig
nach Delft (Holland), wohin der Gatte
einen Ruf als Profeſſor der Minera-
logie und Geologie am Polytechnikum
erhalten hatte. Unter den glücklichſten
häuslichen und äußeren Verhältniſſen
weilte Anna B. hier bis zum Tode
ihres Gatten (1895) und ſiedelte dann
nach Bonn über, um ihren nächſten
Familiengliedern nahe zu ſein und
nun ſich erſt ganz der von früheſter
Kindheit an geliebten und immer in
der Stille geübten dichteriſchen Tätig-
keit hinzugeben.

S:

Zum Licht (Ge.),
1897. – Hans Peter und andere Er-
zählungen, 1905. – Aus Alt-Büſum.
Ein Menſchenleben (H. Th. Behrens),
1907.

Behrens, Bertha,

pſeudon. W.
Heimburg, wurde am 7. Septbr.
1850 zu Thale im Harz als die Toch-
ter des praktiſchen Arztes Hugo B.
(ſ. d. Folgenden!) geboren, der zwei
Jahre ſpäter nach Quedlinburg über-
ſiedelte, um ſich von nun ab der mili-
tär-ärztlichen Karriere zu widmen.
Hier empfing B. ihre Schulbildung
und nach der Konfirmation durch
Privatunterricht Gelegenheit, ihre
Bildung zu ergänzen. Jm Jahre 1868
ſiedelte die Familie nach Glogau über
und 1873 nach Salzwedel in der Alt-
mark. Das Leben verfloß hier in
ſtiller Einſamkeit. An dem Kranken-
bette der Mutter ergriff B. zum erſten-
mal die Feder und ſchrieb im Winter
1875 ihre erſte Novelle „Melanie“,
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Beh
die von der Frauenzeitung „Viktoria“
ſofort zum Abdruck akzeptiert wurde.
Später trat die Dichterin zur „Gar-
tenlaube“ in Beziehungen und iſt ſeit
1878 eine treue Mitarbeiterin der-
ſelben geblieben. Jm Jahre 1880
wurde der Vater nach Frankfurt a. M.
verſetzt; doch ſiedelte die Familie bald
darauf nach Arnſtadt in Thüringen
und nach kurzer Zeit nach Kötzſchen-
broda bei Dresden über. Nach einem
ſchweren Nervenleiden, das Bertha
1889 zu erdulden hatte, nahm ſie 1891
ihren Wohnſitz in Niederlößnitz u. nach
einigen Jahren in Dresden, wo ſie
jetzt noch als Schriftſtellerin emſig
tätig iſt.

S:

Aus dem Leben meiner
alten Freundin (E.), 1878. 8. A. 1888.
– Lumpenmüllers Lieschen (R.), 1879.
3. A. 1888. – Kloſter Wendhuſen (R.),
1880. 2. A. 1884. – Waldblumen
(8 Nn.), 1882. 4. A. 1885. – Jhr
einziger Bruder (N.), 1882. 11. A.
1897. – Ein armes Mädchen (R.),
1884. 3. A. 1885. – Dazumal (4 Nn.),
1884. 2. A. 1888. – Trudchens Heirat
(N.), 1885. – Die Andere (R.), 1886.
2. A. 1888. – Herzenskriſen (R.); II,
1887. 2. A. 1888. – Unter der Linde
(Nn.), 1888 (Jnhalt: Am Abgrund. –
Unſere Hausglocke. – Unſer Männe. –
Jaſcha. – Jn der Webergaſſe. – Groß-
mütterchen. – Nachbars Paul. – Aus
meinen vier Pfählen. – Auf ſchwankem
Boden). – Lore von Tollen (R.); II,
1889. 4. A. 1908. – Geſammelte Rom.
u. Nov., illuſtr. Ausg.; X, 1890–93. –
Eine unbedeutende Frau (R.); II,
1891. – Mamſell Unnütz (R.), 1893. –
Sabinens Freier. Auf ſchwankem
Boden (2 Nn.), 1894. – Um fremde
Schuld (R.), 1895. – Haus Beetzen
(R.), 1895. – Trotzige Herzen (R.),
1897. 4. A. 1908. – Antons Erben (R.),
1898. – Jm Waſſerwinkel (R.), 1.–3. A.
1900. – Sette Oldenroths Liebe (R.),
1. u. 2. A. 1902. – Dr. Danz und
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– Alte Liebe u. anderes (Nn.), 1904.

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[170/0174] Beh Beh beſuchte dann nur wenige Jahre eine Mädchenſchule, um ſpäter wieder durch Privatunterricht ihre Kenntniſſe zu vervollſtändigen. Den Unterricht in Literaturgeſchichte erhielt ſie in dieſer Zeit von dem Dichter Klaus Groth, mit dem und deſſen Familie ſie eine dauernde Freundſchaft verband, und deſſen perſönlicher Rat für ihr dichte- riſches Schaffen von bleibendem Ein- fluß blieb. Jm Jahre 1875 ver- heiratete ſie ſich nach ungetrübter Jugendzeit mit dem Dr. phil. Th. A. Behrens und folgte ihm gleichzeitig nach Delft (Holland), wohin der Gatte einen Ruf als Profeſſor der Minera- logie und Geologie am Polytechnikum erhalten hatte. Unter den glücklichſten häuslichen und äußeren Verhältniſſen weilte Anna B. hier bis zum Tode ihres Gatten (1895) und ſiedelte dann nach Bonn über, um ihren nächſten Familiengliedern nahe zu ſein und nun ſich erſt ganz der von früheſter Kindheit an geliebten und immer in der Stille geübten dichteriſchen Tätig- keit hinzugeben. S: Zum Licht (Ge.), 1897. – Hans Peter und andere Er- zählungen, 1905. – Aus Alt-Büſum. Ein Menſchenleben (H. Th. Behrens), 1907. Behrens, Bertha, pſeudon. W. Heimburg, wurde am 7. Septbr. 1850 zu Thale im Harz als die Toch- ter des praktiſchen Arztes Hugo B. (ſ. d. Folgenden!) geboren, der zwei Jahre ſpäter nach Quedlinburg über- ſiedelte, um ſich von nun ab der mili- tär-ärztlichen Karriere zu widmen. Hier empfing B. ihre Schulbildung und nach der Konfirmation durch Privatunterricht Gelegenheit, ihre Bildung zu ergänzen. Jm Jahre 1868 ſiedelte die Familie nach Glogau über und 1873 nach Salzwedel in der Alt- mark. Das Leben verfloß hier in ſtiller Einſamkeit. An dem Kranken- bette der Mutter ergriff B. zum erſten- mal die Feder und ſchrieb im Winter 1875 ihre erſte Novelle „Melanie“, die von der Frauenzeitung „Viktoria“ ſofort zum Abdruck akzeptiert wurde. Später trat die Dichterin zur „Gar- tenlaube“ in Beziehungen und iſt ſeit 1878 eine treue Mitarbeiterin der- ſelben geblieben. Jm Jahre 1880 wurde der Vater nach Frankfurt a. M. verſetzt; doch ſiedelte die Familie bald darauf nach Arnſtadt in Thüringen und nach kurzer Zeit nach Kötzſchen- broda bei Dresden über. Nach einem ſchweren Nervenleiden, das Bertha 1889 zu erdulden hatte, nahm ſie 1891 ihren Wohnſitz in Niederlößnitz u. nach einigen Jahren in Dresden, wo ſie jetzt noch als Schriftſtellerin emſig tätig iſt. S: Aus dem Leben meiner alten Freundin (E.), 1878. 8. A. 1888. – Lumpenmüllers Lieschen (R.), 1879. 3. A. 1888. – Kloſter Wendhuſen (R.), 1880. 2. A. 1884. – Waldblumen (8 Nn.), 1882. 4. A. 1885. – Jhr einziger Bruder (N.), 1882. 11. A. 1897. – Ein armes Mädchen (R.), 1884. 3. A. 1885. – Dazumal (4 Nn.), 1884. 2. A. 1888. – Trudchens Heirat (N.), 1885. – Die Andere (R.), 1886. 2. A. 1888. – Herzenskriſen (R.); II, 1887. 2. A. 1888. – Unter der Linde (Nn.), 1888 (Jnhalt: Am Abgrund. – Unſere Hausglocke. – Unſer Männe. – Jaſcha. – Jn der Webergaſſe. – Groß- mütterchen. – Nachbars Paul. – Aus meinen vier Pfählen. – Auf ſchwankem Boden). – Lore von Tollen (R.); II, 1889. 4. A. 1908. – Geſammelte Rom. u. Nov., illuſtr. Ausg.; X, 1890–93. – Eine unbedeutende Frau (R.); II, 1891. – Mamſell Unnütz (R.), 1893. – Sabinens Freier. Auf ſchwankem Boden (2 Nn.), 1894. – Um fremde Schuld (R.), 1895. – Haus Beetzen (R.), 1895. – Trotzige Herzen (R.), 1897. 4. A. 1908. – Antons Erben (R.), 1898. – Jm Waſſerwinkel (R.), 1.–3. A. 1900. – Sette Oldenroths Liebe (R.), 1. u. 2. A. 1902. – Dr. Danz und ſeine Frau (R.), 1903. – Großvaters Stammbuch u. anderes (Nn.), 1904. – Alte Liebe u. anderes (Nn.), 1904. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/174>, abgerufen am 18.12.2024.