Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bay Rutschepeter (R.); II, 1892. - DerEisenwurm (R.); II, 1893. - Ein Reiterschwert (Hist. Charakterbild), 1894. - Steruschnuppen (R.); II, 1897. - Parodien, 1902. Bayer, Karl, geb. am 2. April S: Lobgesänge (religiöse Dich- Bayer, Ottilie, Tochter des 1883 Bay gen geboren und erhielt ihre Ausbil-dung seit 1857 in Hof und seit 1862 in Schweinfurt. Jhr Leben war eine Leidensschule. Jnfolge eines schwe- ren Nervenleidens ans Schmerzens- lager gefesselt, hatte sie später das Unglück, nicht nur die linke Hand bis zur unheilbaren Verkrüppelung zu verbrennen, sondern auch nacheinan- der alle ihre Lieben durch den Tod zu verlieren. Jhr einsames Leben füllt sie nun durch schriftstellerische Tätig- keit aus, der sie sich seit 1894 mit Eifer und Erfolg hingegeben hat. Sie be- tritt dabei sowohl das Gebiet der Krankenpflege und Hygiene, als auch das der Jugend- und Volksschriften. Von letzteren seien hier erwähnt: S:
Bayer, Romuald Jakob, pseud. *
Bay Rutſchepeter (R.); II, 1892. – DerEiſenwurm (R.); II, 1893. – Ein Reiterſchwert (Hiſt. Charakterbild), 1894. – Steruſchnuppen (R.); II, 1897. – Parodien, 1902. Bayer, Karl, geb. am 2. April S: Lobgeſänge (religiöſe Dich- Bayer, Ottilie, Tochter des 1883 Bay gen geboren und erhielt ihre Ausbil-dung ſeit 1857 in Hof und ſeit 1862 in Schweinfurt. Jhr Leben war eine Leidensſchule. Jnfolge eines ſchwe- ren Nervenleidens ans Schmerzens- lager gefeſſelt, hatte ſie ſpäter das Unglück, nicht nur die linke Hand bis zur unheilbaren Verkrüppelung zu verbrennen, ſondern auch nacheinan- der alle ihre Lieben durch den Tod zu verlieren. Jhr einſames Leben füllt ſie nun durch ſchriftſtelleriſche Tätig- keit aus, der ſie ſich ſeit 1894 mit Eifer und Erfolg hingegeben hat. Sie be- tritt dabei ſowohl das Gebiet der Krankenpflege und Hygiene, als auch das der Jugend- und Volksſchriften. Von letzteren ſeien hier erwähnt: S:
Bayer, Romuald Jakob, pſeud. *
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Bay
Bay
Rutſchepeter (R.); II, 1892. – Der
Eiſenwurm (R.); II, 1893. – Ein
Reiterſchwert (Hiſt. Charakterbild),
1894. – Steruſchnuppen (R.); II,
1897. – Parodien, 1902.
Bayer, Karl, geb. am 2. April
1806 in Ansbach als Sohn des Kon-
ſiſtorialrates Albrecht B., ſtudierte
1825–29 an den Univerſitäten Erlan-
gen und Berlin Philoſophie u. Theo-
logie und hörte beſonders die Vor-
leſungen eines Schubert, Schelling,
Hegel, Schleiermacher u. Marheinike.
Jm Jahre 1830 trat er in Erlangen
in das Gymnaſial-Lehramt ein, wirkte
in gleicher Weiſe in Nürnberg, 1835
bis 1838 als Subrektor an der La-
teinſchule in Hersbruck und 1838–57
wieder am Gymnaſium in Erlangen.
Sein philoſophiſches Hauptwerk „Be-
trachtungen über den Begriff des ſitt-
lichen Geiſtes u. über das Weſen der
Tugend“ (1839) eröffnete ihm wohl
auch Ausſichten auf den Eintritt in
die akademiſche Laufbahn; doch zer-
ſchlugen ſich dieſelben infolge des
Widerſtandes der orthodoxen Partei
an der Erlanger Univerſität. So
blieb B. im Lehramt. Er wurde 1857
als Profeſſor an das Gymnaſium in
Hof und 1862 an das in Schweinfurt
verſetzt, wo er bis zu ſeinem Übertritt
in den Ruheſtand (1876) tätig war.
Er ſtarb, nachdem ſich noch bei ihm
völlige Erblindung eingeſtellt hatte,
am 28. Dezbr. 1883. An der politi-
ſchen Bewegung der vierziger Jahre
nahm er hervorragenden Anteil; auch
vertrat er 1849–55 den Wahlkreis
Erlangen-Fürth als Abgeordneter
im bayeriſchen Landtage. Außer einer
Reihe von philoſophiſchen, hiſtori-
ſchen u. Schulſchriften veröffentlichte
er:
S: Lobgeſänge (religiöſe Dich-
tungen. 1. Abteil.: Abraham, Mo-
ſes, David und Salomo), 1854.
Bayer, Ottilie, Tochter des 1883
† Gymnaſialprofeſſors Karl Bayer
(ſ. o.), wurde am 24. Septbr. 1848
als deſſen jüngſte Tochter in Erlan-
gen geboren und erhielt ihre Ausbil-
dung ſeit 1857 in Hof und ſeit 1862
in Schweinfurt. Jhr Leben war eine
Leidensſchule. Jnfolge eines ſchwe-
ren Nervenleidens ans Schmerzens-
lager gefeſſelt, hatte ſie ſpäter das
Unglück, nicht nur die linke Hand bis
zur unheilbaren Verkrüppelung zu
verbrennen, ſondern auch nacheinan-
der alle ihre Lieben durch den Tod zu
verlieren. Jhr einſames Leben füllt
ſie nun durch ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit aus, der ſie ſich ſeit 1894 mit Eifer
und Erfolg hingegeben hat. Sie be-
tritt dabei ſowohl das Gebiet der
Krankenpflege und Hygiene, als auch
das der Jugend- und Volksſchriften.
Von letzteren ſeien hier erwähnt:
S:
Die Macht der Liebe (E.), 1896. –
Der gute Hirte (E.), 1896. – Der
Zillertaler und ſein Kind (E.), 1897.
– Die beiden Freundinnen (E.), 1897.
– Die Holzhauersfamilie (E.), 1897.
– Weihnachtsblüten (2 En.), 1898. –
Jm Gehorſam des Glaubens (E.),
1901. – Drei Theaterſtücke (Die Ver-
einsſitzung. – Der Honigdoktor. –
Zwiſt und Sühne), 1902.
Bayer, Romuald Jakob, pſeud.
Gabriel Roſa, geb. am 21. Okt.
1840 in Wien, widmete ſich anfäng-
lich dem Bau- und Jngenieurfach,
unterbrach aber ſeine Studien, um
zur Bühne zu gehen, u. war mehrere
Jahre als Schauſpieler u. Regiſſeur
tätig. Nach ſeinem Scheiden vom
Theater bekleidete er hervorragende
Stellungen in induſtriellen Etabliſſe-
ments. So war er 1866–70 Proku-
riſt der freiherrl. v. Crailsheimſchen
Brauerei in Ansbach, 1870–74 Ge-
ſchäftsleiter einer großen Genoſſen-
ſchaft für Bauunternehmungen in
Wien, 1876–79 Bureauchef einer Ma-
ſchinenfabrik in Mannheim u. ſpäter
Oberbeamter der Moravia. Daneben
war er als Mitarbeiter an verſchie-
denen öſterr. und deutſchen Blättern
tätig, ſo beſonders 1887–92 am „Jn-
tereſſanten Blatt“ und an der „All-
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