Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bau dung im niederen theologischen Se-minar Schönthal und darauf im Tü- binger Stift, doch brach er 1859 seine Studien ab, als bei d. Mobilmachung während des italienisches Krieges an die Tübinger Studenten der Ruf der Regierung erging, in das Heer ein- zutreten. B. war einige Jahre Leut- nant im 8. Jnfanterie-Regiment zu Ludwigsburg, schied dann aber, weil die Beförderungsverhältnisse zu un- günstig waren, aus dem Militärdienst und ging zum Journalismus über. Er arbeitete zuerst an der Hallberger- schen Zeitschrift "Über Land u. Meer" in Stuttgart, leitete dann das kleine nationale Blatt die "Schwäbische Volkszeitung", verließ 1866 Würt- temberg, um in Hannover, Straß- burg, Breslau und Posen als Jour- nalist zu wirken, und trat 1884 als zweiter Redakteur bei der "National- zeitung" in Berlin ein, in welcher Stellung er bis 1897 verblieb. Dann übernahm er die Oberleitung einer neubegründeten Tageszeitung, des "Berliner Herold", die indes nach kurzer Zeit einging. Seitdem lebte er als unabhängiger Schriftsteller in Berlin und starb daselbst am 8. Juli 1902. S: Der verzauberte Apfel, Bauer, Heribert, Pseud. für Ul- *Bauer, Hermann Theodor, geb. Bau seines Studiums trat er als Lehreram Pädagogium in Niesky ein und wurde 1885 Direktor dieser Anstalt. Jm Jahre 1899 wurde er in die Di- rektion der evangelischen Brüderuni- tät in Deutschland nach Berthelsdorf bei Herrnhut als Mitglied der Kir- chen- und Schulabteilung berufen. S: Christ ist geboren (Weihnachts- *Bauer, Karl, geb. am 3. Oktbr. S: Gedichte, Bauer, Klara, pseudon. Karl *
Bau dung im niederen theologiſchen Se-minar Schönthal und darauf im Tü- binger Stift, doch brach er 1859 ſeine Studien ab, als bei d. Mobilmachung während des italieniſches Krieges an die Tübinger Studenten der Ruf der Regierung erging, in das Heer ein- zutreten. B. war einige Jahre Leut- nant im 8. Jnfanterie-Regiment zu Ludwigsburg, ſchied dann aber, weil die Beförderungsverhältniſſe zu un- günſtig waren, aus dem Militärdienſt und ging zum Journalismus über. Er arbeitete zuerſt an der Hallberger- ſchen Zeitſchrift „Über Land u. Meer“ in Stuttgart, leitete dann das kleine nationale Blatt die „Schwäbiſche Volkszeitung“, verließ 1866 Würt- temberg, um in Hannover, Straß- burg, Breslau und Poſen als Jour- naliſt zu wirken, und trat 1884 als zweiter Redakteur bei der „National- zeitung“ in Berlin ein, in welcher Stellung er bis 1897 verblieb. Dann übernahm er die Oberleitung einer neubegründeten Tageszeitung, des „Berliner Herold“, die indes nach kurzer Zeit einging. Seitdem lebte er als unabhängiger Schriftſteller in Berlin und ſtarb daſelbſt am 8. Juli 1902. S: Der verzauberte Apfel, Bauer, Heribert, Pſeud. für Ul- *Bauer, Hermann Theodor, geb. Bau ſeines Studiums trat er als Lehreram Pädagogium in Niesky ein und wurde 1885 Direktor dieſer Anſtalt. Jm Jahre 1899 wurde er in die Di- rektion der evangeliſchen Brüderuni- tät in Deutſchland nach Berthelsdorf bei Herrnhut als Mitglied der Kir- chen- und Schulabteilung berufen. S: Chriſt iſt geboren (Weihnachts- *Bauer, Karl, geb. am 3. Oktbr. S: Gedichte, Bauer, Klara, pſeudon. Karl *
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Bau
Bau
dung im niederen theologiſchen Se-
minar Schönthal und darauf im Tü-
binger Stift, doch brach er 1859 ſeine
Studien ab, als bei d. Mobilmachung
während des italieniſches Krieges an
die Tübinger Studenten der Ruf der
Regierung erging, in das Heer ein-
zutreten. B. war einige Jahre Leut-
nant im 8. Jnfanterie-Regiment zu
Ludwigsburg, ſchied dann aber, weil
die Beförderungsverhältniſſe zu un-
günſtig waren, aus dem Militärdienſt
und ging zum Journalismus über.
Er arbeitete zuerſt an der Hallberger-
ſchen Zeitſchrift „Über Land u. Meer“
in Stuttgart, leitete dann das kleine
nationale Blatt die „Schwäbiſche
Volkszeitung“, verließ 1866 Würt-
temberg, um in Hannover, Straß-
burg, Breslau und Poſen als Jour-
naliſt zu wirken, und trat 1884 als
zweiter Redakteur bei der „National-
zeitung“ in Berlin ein, in welcher
Stellung er bis 1897 verblieb. Dann
übernahm er die Oberleitung einer
neubegründeten Tageszeitung, des
„Berliner Herold“, die indes nach
kurzer Zeit einging. Seitdem lebte er
als unabhängiger Schriftſteller in
Berlin und ſtarb daſelbſt am 8. Juli
1902.
S: Der verzauberte Apfel,
oder: Hugendubels Leiden (Burleske
Geſch. in 6 Abenteuern), 1886. 4. A.
u. d. T.: Hunger und Liebe ꝛc., 1904.
Bauer, Heribert, Pſeud. für Ul-
rike von Petersdorff; ſ. d.!
*Bauer, Hermann Theodor, geb.
am 1. November 1850 in Rixdorf bei
Berlin als Sohn des dortigen Predi-
gers der Herrnhuter Brüdergemeinde,
ſiedelte 1857 mit ſeinen Eltern nach
Königsberg i. Pr. über, wo er das
Collegium Fridericianum beſuchte,
und kam mit den Eltern 1860 in die
Herrnhuterkolonie Niesky. Nachdem
er hier im Pädagogium ſeine Gym-
naſialſtudien beendigt, ſtudierte er
ſeit 1870 am theologiſchen Seminar
in Gnadenfeld in Oberſchleſien evan-
geliſche Theologie. Nach Beendigung
ſeines Studiums trat er als Lehrer
am Pädagogium in Niesky ein und
wurde 1885 Direktor dieſer Anſtalt.
Jm Jahre 1899 wurde er in die Di-
rektion der evangeliſchen Brüderuni-
tät in Deutſchland nach Berthelsdorf
bei Herrnhut als Mitglied der Kir-
chen- und Schulabteilung berufen.
S: Chriſt iſt geboren (Weihnachts-
ſpiel), 1895. 2. A. 1897. – Friede auf
Erden! (desgl.), 1899. – Ehre ſei Gott!
(desgl.), 1900. – Der Stern des Heils
(desgl.), 1904.
*Bauer, Karl, geb. am 3. Oktbr.
1869 zu Krailsheim in Württemberg,
beſuchte die dortige Lateinſchule, kam
in ſeinem 14. Lebensjahre nach den
Vereinigten Staaten von Nordame-
rika und trat hier in das evangeliſche
Proſeminar zu Elmhurſt, Jllinois,
ein. Später bezog er das evangeliſche
theologiſche Seminar zu St. Louis
und wirkte nach Beendigung ſeiner
Studien zwei Jahre lang als Paſtor,
worauf er (1894) Profeſſor am Pro-
ſeminar der deutſchen evangeliſchen
Synode von Nordamerika in Elm-
hurſt, Jllinois, wurde.
S: Gedichte,
1894.
Bauer, Klara, pſeudon. Karl
Detlef, wurde am 23. Juni 1836
zu Swinemünde als die Tochter eines
Hafendirektors geboren und kam, als
ſie zwei Jahre alt war, nach Kroto-
ſchin in der Provinz Poſen, wohin
der Vater als Landrat verſetzt wor-
den war. Dieſer nahm nach 1849 ſei-
nen Abſchied und zog nach Poſen, wo
Klara zuerſt eine Schule beſuchte.
Nach dem Tode des Vaters folgte ſie
einer älteren, früher ſchon nach Bres-
lau übergeſiedelten Schweſter, berei-
tete ſich hier zum Lehrerinexamen vor,
ging aber nach Abſolvierung desſel-
ben nach Dresden, um bei Wiek Kla-
vierunterricht zu nehmen, überhaupt
die Muſik zu ihrem Lebensberuf zu
machen. Sie trat nun als Pianiſtin
in die Familie des ruſſiſchen Gene-
ralleutnants von der Lannitz, lebte
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