Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite

gegen das Land sind wohl mit Pallisaden von Mastix-
Bäumen besetzt.

Als das Fort fertig war, so lud ich den Gouver-
neur und die vornehmsten Einwohner darein, und
übergab hierauf seiner Excellenz die Schlüssel davon
unter einer Salve aus allen Kanonen. Der Gouver-
neur und die Einwohner freuten sich, daß sie sich im
Stande sahen, den Einfall eines Feindes abzuhalten,
indem die Thür, durch welche dieser Ort öfters war
überfallen worden, nunmehr verschlossen war. Jn
dem Vergnügen darüber schrieb der Gouverneur fol-
genden Brief an den Herzog von Montagu.


"My Lord,

"Jch würde meine Schuldigkeit gegen Ew.
"Durchlaucht eher beobachtet haben, wenn ich nicht
"gewartet hätte, bis der Capitain Bruce mit der Fe-
"stung fertig wäre, die ich mir, als ein Zeichen der
"Ehrerbietung und Hochachtung, die ich Ew. Durch-
"laucht Person und Verdiensten schuldig bin, nach
"Dero Namen zu nennen die Freyheit genommen
"habe. Sie ist so angelegt, daß sie den östlichen
"Theil dieser Jnsel sehr sicher bewahret, und ist so
"fest, als sie vermöge ihrer Größe seyn kann. Jch
"muß diesem Herrn, der die Direction dieser Werke
"gehabt hat, die Gerechtigkeit widerfahren lassen
"und sagen, daß ich glaube, daß vielleicht niemals
"das öffentliche Geld sparsamer und besser angewendet
"worden ist, welches ein Beweis von Ew. Durch-
"laucht vortrefflichen Wahl ist. Er ist jetzt mit den
"andern Werken im Fort Nassau beschäftiget; und

"da

gegen das Land ſind wohl mit Palliſaden von Maſtix-
Baͤumen beſetzt.

Als das Fort fertig war, ſo lud ich den Gouver-
neur und die vornehmſten Einwohner darein, und
uͤbergab hierauf ſeiner Excellenz die Schluͤſſel davon
unter einer Salve aus allen Kanonen. Der Gouver-
neur und die Einwohner freuten ſich, daß ſie ſich im
Stande ſahen, den Einfall eines Feindes abzuhalten,
indem die Thuͤr, durch welche dieſer Ort oͤfters war
uͤberfallen worden, nunmehr verſchloſſen war. Jn
dem Vergnuͤgen daruͤber ſchrieb der Gouverneur fol-
genden Brief an den Herzog von Montagu.


„My Lord,

„Jch wuͤrde meine Schuldigkeit gegen Ew.
„Durchlaucht eher beobachtet haben, wenn ich nicht
„gewartet haͤtte, bis der Capitain Bruce mit der Fe-
„ſtung fertig waͤre, die ich mir, als ein Zeichen der
„Ehrerbietung und Hochachtung, die ich Ew. Durch-
„laucht Perſon und Verdienſten ſchuldig bin, nach
„Dero Namen zu nennen die Freyheit genommen
„habe. Sie iſt ſo angelegt, daß ſie den oͤſtlichen
„Theil dieſer Jnſel ſehr ſicher bewahret, und iſt ſo
„feſt, als ſie vermoͤge ihrer Groͤße ſeyn kann. Jch
„muß dieſem Herrn, der die Direction dieſer Werke
„gehabt hat, die Gerechtigkeit widerfahren laſſen
„und ſagen, daß ich glaube, daß vielleicht niemals
„das oͤffentliche Geld ſparſamer und beſſer angewendet
„worden iſt, welches ein Beweis von Ew. Durch-
„laucht vortrefflichen Wahl iſt. Er iſt jetzt mit den
„andern Werken im Fort Naſſau beſchaͤftiget; und

„da
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0478" n="468"/>
gegen das Land &#x017F;ind wohl mit Palli&#x017F;aden von Ma&#x017F;tix-<lb/>
Ba&#x0364;umen be&#x017F;etzt.</p><lb/>
        <p>Als das Fort fertig war, &#x017F;o lud ich den Gouver-<lb/>
neur und die vornehm&#x017F;ten Einwohner darein, und<lb/>
u&#x0364;bergab hierauf &#x017F;einer Excellenz die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el davon<lb/>
unter einer Salve aus allen Kanonen. Der Gouver-<lb/>
neur und die Einwohner freuten &#x017F;ich, daß &#x017F;ie &#x017F;ich im<lb/>
Stande &#x017F;ahen, den Einfall eines Feindes abzuhalten,<lb/>
indem die Thu&#x0364;r, durch welche die&#x017F;er Ort o&#x0364;fters war<lb/>
u&#x0364;berfallen worden, nunmehr ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en war. Jn<lb/>
dem Vergnu&#x0364;gen daru&#x0364;ber &#x017F;chrieb der Gouverneur fol-<lb/>
genden Brief an den Herzog von Montagu.</p><lb/>
        <floatingText>
          <body>
            <div type="letter">
              <dateline> <hi rendition="#et">&#x201E;New Providence, den 28. Aug. 1742.</hi> </dateline><lb/>
              <salute>&#x201E;My Lord,</salute><lb/>
              <p>&#x201E;Jch wu&#x0364;rde meine Schuldigkeit gegen Ew.<lb/>
&#x201E;Durchlaucht eher beobachtet haben, wenn ich nicht<lb/>
&#x201E;gewartet ha&#x0364;tte, bis der Capitain Bruce mit der Fe-<lb/>
&#x201E;&#x017F;tung fertig wa&#x0364;re, die ich mir, als ein Zeichen der<lb/>
&#x201E;Ehrerbietung und Hochachtung, die ich Ew. Durch-<lb/>
&#x201E;laucht Per&#x017F;on und Verdien&#x017F;ten &#x017F;chuldig bin, nach<lb/>
&#x201E;Dero Namen zu nennen die Freyheit genommen<lb/>
&#x201E;habe. Sie i&#x017F;t &#x017F;o angelegt, daß &#x017F;ie den o&#x0364;&#x017F;tlichen<lb/>
&#x201E;Theil die&#x017F;er Jn&#x017F;el &#x017F;ehr &#x017F;icher bewahret, und i&#x017F;t &#x017F;o<lb/>
&#x201E;fe&#x017F;t, als &#x017F;ie vermo&#x0364;ge ihrer Gro&#x0364;ße &#x017F;eyn kann. Jch<lb/>
&#x201E;muß die&#x017F;em Herrn, der die Direction die&#x017F;er Werke<lb/>
&#x201E;gehabt hat, die Gerechtigkeit widerfahren la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x201E;und &#x017F;agen, daß ich glaube, daß vielleicht niemals<lb/>
&#x201E;das o&#x0364;ffentliche Geld &#x017F;par&#x017F;amer und be&#x017F;&#x017F;er angewendet<lb/>
&#x201E;worden i&#x017F;t, welches ein Beweis von Ew. Durch-<lb/>
&#x201E;laucht vortrefflichen Wahl i&#x017F;t. Er i&#x017F;t jetzt mit den<lb/>
&#x201E;andern Werken im Fort Na&#x017F;&#x017F;au be&#x017F;cha&#x0364;ftiget; und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x201E;da</fw><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[468/0478] gegen das Land ſind wohl mit Palliſaden von Maſtix- Baͤumen beſetzt. Als das Fort fertig war, ſo lud ich den Gouver- neur und die vornehmſten Einwohner darein, und uͤbergab hierauf ſeiner Excellenz die Schluͤſſel davon unter einer Salve aus allen Kanonen. Der Gouver- neur und die Einwohner freuten ſich, daß ſie ſich im Stande ſahen, den Einfall eines Feindes abzuhalten, indem die Thuͤr, durch welche dieſer Ort oͤfters war uͤberfallen worden, nunmehr verſchloſſen war. Jn dem Vergnuͤgen daruͤber ſchrieb der Gouverneur fol- genden Brief an den Herzog von Montagu. „New Providence, den 28. Aug. 1742. „My Lord, „Jch wuͤrde meine Schuldigkeit gegen Ew. „Durchlaucht eher beobachtet haben, wenn ich nicht „gewartet haͤtte, bis der Capitain Bruce mit der Fe- „ſtung fertig waͤre, die ich mir, als ein Zeichen der „Ehrerbietung und Hochachtung, die ich Ew. Durch- „laucht Perſon und Verdienſten ſchuldig bin, nach „Dero Namen zu nennen die Freyheit genommen „habe. Sie iſt ſo angelegt, daß ſie den oͤſtlichen „Theil dieſer Jnſel ſehr ſicher bewahret, und iſt ſo „feſt, als ſie vermoͤge ihrer Groͤße ſeyn kann. Jch „muß dieſem Herrn, der die Direction dieſer Werke „gehabt hat, die Gerechtigkeit widerfahren laſſen „und ſagen, daß ich glaube, daß vielleicht niemals „das oͤffentliche Geld ſparſamer und beſſer angewendet „worden iſt, welches ein Beweis von Ew. Durch- „laucht vortrefflichen Wahl iſt. Er iſt jetzt mit den „andern Werken im Fort Naſſau beſchaͤftiget; und „da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/478
Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/478>, abgerufen am 03.12.2024.