Ach! stärke mein vergnügt Gesicht, Daß der Gewohnheit Nebel nicht Dein herrlich Werk vor mir verstecke; Gieb, daß ich Dich, in jeder Stelle, Als aller Schönheit Grund und Quelle, Mit immer neuem Blick, entdecke.
Gieb, daß ich Geist und Sinn verbinde, Wenn ich, in Farben und Figur, (Die Liberey der Creatur) Die Proben weiser Liebe finde.
Gieb, daß ich, mit gerührter Brust, Bey immer neu empfundner Lust, Von jedem Deiner Werke denke: Es sey ein göttliches Geschenke.
Laß, wenn die schöne Welt mich rühret, Mich von der Wahrheit überführet Und völlig überzeuget seyn: Es stamme, was die schöne Welt Bewundernswürdigs in sich hält, Von Gott, vom Schöpfer bloß allein.
Bey einem jeglichen Genuß Von Anmuth, sey ein fröhlichs Denken: Dieß wollt' uns unser Schöpfer schenken! Der Anfang; ein Gott Lob! der Schluß.
Betrüb-
Vernuͤnftiges Gebet.
Ach! ſtaͤrke mein vergnuͤgt Geſicht, Daß der Gewohnheit Nebel nicht Dein herrlich Werk vor mir verſtecke; Gieb, daß ich Dich, in jeder Stelle, Als aller Schoͤnheit Grund und Quelle, Mit immer neuem Blick, entdecke.
Gieb, daß ich Geiſt und Sinn verbinde, Wenn ich, in Farben und Figur, (Die Liberey der Creatur) Die Proben weiſer Liebe finde.
Gieb, daß ich, mit geruͤhrter Bruſt, Bey immer neu empfundner Luſt, Von jedem Deiner Werke denke: Es ſey ein goͤttliches Geſchenke.
Laß, wenn die ſchoͤne Welt mich ruͤhret, Mich von der Wahrheit uͤberfuͤhret Und voͤllig uͤberzeuget ſeyn: Es ſtamme, was die ſchoͤne Welt Bewundernswuͤrdigs in ſich haͤlt, Von Gott, vom Schoͤpfer bloß allein.
Bey einem jeglichen Genuß Von Anmuth, ſey ein froͤhlichs Denken: Dieß wollt’ uns unſer Schoͤpfer ſchenken! Der Anfang; ein Gott Lob! der Schluß.
Betruͤb-
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Vernuͤnftiges Gebet.
Ach! ſtaͤrke mein vergnuͤgt Geſicht,
Daß der Gewohnheit Nebel nicht
Dein herrlich Werk vor mir verſtecke;
Gieb, daß ich Dich, in jeder Stelle,
Als aller Schoͤnheit Grund und Quelle,
Mit immer neuem Blick, entdecke.
Gieb, daß ich Geiſt und Sinn verbinde,
Wenn ich, in Farben und Figur,
(Die Liberey der Creatur)
Die Proben weiſer Liebe finde.
Gieb, daß ich, mit geruͤhrter Bruſt,
Bey immer neu empfundner Luſt,
Von jedem Deiner Werke denke:
Es ſey ein goͤttliches Geſchenke.
Laß, wenn die ſchoͤne Welt mich ruͤhret,
Mich von der Wahrheit uͤberfuͤhret
Und voͤllig uͤberzeuget ſeyn:
Es ſtamme, was die ſchoͤne Welt
Bewundernswuͤrdigs in ſich haͤlt,
Von Gott, vom Schoͤpfer bloß allein.
Bey einem jeglichen Genuß
Von Anmuth, ſey ein froͤhlichs Denken:
Dieß wollt’ uns unſer Schoͤpfer ſchenken!
Der Anfang; ein Gott Lob! der Schluß.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/42>, abgerufen am 21.12.2024.
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