Noch einige Betrachtungen über die Schönheit der Bäume und der Welt, im Herbst, bey heiterm Wetter.
Man sieht, mit den verwehten Blättern, die dunklen Schatten mit verwehn, Und, statt der vorgen grünen Nacht, die Bäum' in grü- ner Dämmrung stehn. Wir sehen jetzt, vom Licht und Dunklen, in jedem Baum, ein süß Gewühl, Und in den Blättern, die vermindert, ein holdes Licht- und Schatten-Spiel; Womit noch das sapphirne Blau, der mehr entdeckten Luft, sich mischet, Und, durch der Blätter Oeffnung brechend, den Blick ergetzet und erfrischet.
Durch vielerley Verändrungen nimmt die Natur, im Herbst, uns ein. Vom Grünen, das bald scheiden will, vergnügt uns jetzt so mancher Schein. Beschattete Parteyen, Laub, im Herbst, bey aufgeklär- tem Wetter, Sind, durch benachbarte Parteyen der an- und durch- gestrahlten Blätter,
Beym
Noch einige Betrachtungen uͤber die Schoͤnheit der Baͤume und der Welt, im Herbſt, bey heiterm Wetter.
Man ſieht, mit den verwehten Blaͤttern, die dunklen Schatten mit verwehn, Und, ſtatt der vorgen gruͤnen Nacht, die Baͤum’ in gruͤ- ner Daͤmmrung ſtehn. Wir ſehen jetzt, vom Licht und Dunklen, in jedem Baum, ein ſuͤß Gewuͤhl, Und in den Blaͤttern, die vermindert, ein holdes Licht- und Schatten-Spiel; Womit noch das ſapphirne Blau, der mehr entdeckten Luft, ſich miſchet, Und, durch der Blaͤtter Oeffnung brechend, den Blick ergetzet und erfriſchet.
Durch vielerley Veraͤndrungen nimmt die Natur, im Herbſt, uns ein. Vom Gruͤnen, das bald ſcheiden will, vergnuͤgt uns jetzt ſo mancher Schein. Beſchattete Parteyen, Laub, im Herbſt, bey aufgeklaͤr- tem Wetter, Sind, durch benachbarte Parteyen der an- und durch- geſtrahlten Blaͤtter,
Beym
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Noch einige Betrachtungen
uͤber die
Schoͤnheit der Baͤume und der Welt,
im Herbſt, bey heiterm Wetter.
Man ſieht, mit den verwehten Blaͤttern, die dunklen
Schatten mit verwehn,
Und, ſtatt der vorgen gruͤnen Nacht, die Baͤum’ in gruͤ-
ner Daͤmmrung ſtehn.
Wir ſehen jetzt, vom Licht und Dunklen, in jedem Baum,
ein ſuͤß Gewuͤhl,
Und in den Blaͤttern, die vermindert, ein holdes Licht-
und Schatten-Spiel;
Womit noch das ſapphirne Blau, der mehr entdeckten
Luft, ſich miſchet,
Und, durch der Blaͤtter Oeffnung brechend, den Blick
ergetzet und erfriſchet.
Durch vielerley Veraͤndrungen nimmt die Natur,
im Herbſt, uns ein.
Vom Gruͤnen, das bald ſcheiden will, vergnuͤgt uns jetzt
ſo mancher Schein.
Beſchattete Parteyen, Laub, im Herbſt, bey aufgeklaͤr-
tem Wetter,
Sind, durch benachbarte Parteyen der an- und durch-
geſtrahlten Blaͤtter,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/238>, abgerufen am 21.12.2024.
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