Da ich allhier, des Meeres Anfang, im Mund der Elbe, täglich sehe, Wenn ich, von dem erhabnen Schloß, des breiten Wassers flache Höhe, Die uns nur sich, und Luft und Himmel, und keinen andern Vorwurf, weiset, Die keine Schranken, Ziel noch Grenzen, die keinen Strand, kein Ufer kennt; So deucht mich, (da dieß wild und prächtig, und nütz- und schrecklich Element, Jn seiner Grösse, Macht und Schönheit, besonders Dessen Allmacht preiset, Durch Dessen Wink es ward und ist, durch Dessen Hauch es währt und fliesset, Durch Dessen Wort und gnädigs Wollen, aus diesem Meer, ein Segens-Meer, Nicht nur allein fürs veste Land, für aller Creaturen Heer, Für alles fast, was Odem hat, in reicher Fülle sich ergiesset;) Daß es ein würd'ger Gegenwurf, und Stoff für wahre Menschen-Seelen, Um, in den ungezählten Wundern, von noch viel grössern Wunder-Werken, Des grossen Schöpfers aller Dinge, zu Seinem Ruhm, viel zu bemerken, Viel, voller Ehrfurcht, zu bewundern, und etwas davon zu erzehlen.
Des
Betrachtung der Meeres-Tiefe.
Da ich allhier, des Meeres Anfang, im Mund der Elbe, taͤglich ſehe, Wenn ich, von dem erhabnen Schloß, des breiten Waſſers flache Hoͤhe, Die uns nur ſich, und Luft und Himmel, und keinen andern Vorwurf, weiſet, Die keine Schranken, Ziel noch Grenzen, die keinen Strand, kein Ufer kennt; So deucht mich, (da dieß wild und praͤchtig, und nuͤtz- und ſchrecklich Element, Jn ſeiner Groͤſſe, Macht und Schoͤnheit, beſonders Deſſen Allmacht preiſet, Durch Deſſen Wink es ward und iſt, durch Deſſen Hauch es waͤhrt und flieſſet, Durch Deſſen Wort und gnaͤdigs Wollen, aus dieſem Meer, ein Segens-Meer, Nicht nur allein fuͤrs veſte Land, fuͤr aller Creaturen Heer, Fuͤr alles faſt, was Odem hat, in reicher Fuͤlle ſich ergieſſet;) Daß es ein wuͤrd’ger Gegenwurf, und Stoff fuͤr wahre Menſchen-Seelen, Um, in den ungezaͤhlten Wundern, von noch viel groͤſſern Wunder-Werken, Des groſſen Schoͤpfers aller Dinge, zu Seinem Ruhm, viel zu bemerken, Viel, voller Ehrfurcht, zu bewundern, und etwas davon zu erzehlen.
Des
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Betrachtung der Meeres-Tiefe.
Da ich allhier, des Meeres Anfang, im Mund der Elbe,
taͤglich ſehe,
Wenn ich, von dem erhabnen Schloß, des breiten Waſſers
flache Hoͤhe,
Die uns nur ſich, und Luft und Himmel, und keinen andern
Vorwurf, weiſet,
Die keine Schranken, Ziel noch Grenzen, die keinen Strand,
kein Ufer kennt;
So deucht mich, (da dieß wild und praͤchtig, und nuͤtz- und
ſchrecklich Element,
Jn ſeiner Groͤſſe, Macht und Schoͤnheit, beſonders Deſſen
Allmacht preiſet,
Durch Deſſen Wink es ward und iſt, durch Deſſen Hauch es
waͤhrt und flieſſet,
Durch Deſſen Wort und gnaͤdigs Wollen, aus dieſem Meer,
ein Segens-Meer,
Nicht nur allein fuͤrs veſte Land, fuͤr aller Creaturen Heer,
Fuͤr alles faſt, was Odem hat, in reicher Fuͤlle ſich ergieſſet;)
Daß es ein wuͤrd’ger Gegenwurf, und Stoff fuͤr wahre
Menſchen-Seelen,
Um, in den ungezaͤhlten Wundern, von noch viel groͤſſern
Wunder-Werken,
Des groſſen Schoͤpfers aller Dinge, zu Seinem Ruhm, viel
zu bemerken,
Viel, voller Ehrfurcht, zu bewundern, und etwas davon zu
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/98>, abgerufen am 21.12.2024.
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