Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite
Beweis, daß alles von GOtt komme.
Daß alle Theile unsers Cörpers nicht unsrer Seelen
unterthan,
Da sie so wenig Herz als Magen, die Adern, Lunge, Le-
ber, Nieren,
Die Milz und noch viel andre Stücke, durch Wollen und
Verstand, regieren,
Sie lenken, ändern, bessern, fügen, versehn und unter-
halten kann,
Zeigt unumstößlich diese Wahrheit dem, der es wohl er-
weget, an:
Daß wir von einem andern Wesen erkennen müssen abzu-
hangen;
Daß unsre Seele sich den Cörper nicht selbst formirt, nicht
selbst gegeben,
Daß wir durch eines höhern Wesens Macht, Weisheit,
Lieb' und Willen leben,
Und daß wir alles, was wir haben und seyn, allein von
GOtt empfangen.


Mit-
Beweis, daß alles von GOtt komme.
Daß alle Theile unſers Coͤrpers nicht unſrer Seelen
unterthan,
Da ſie ſo wenig Herz als Magen, die Adern, Lunge, Le-
ber, Nieren,
Die Milz und noch viel andre Stuͤcke, durch Wollen und
Verſtand, regieren,
Sie lenken, aͤndern, beſſern, fuͤgen, verſehn und unter-
halten kann,
Zeigt unumſtoͤßlich dieſe Wahrheit dem, der es wohl er-
weget, an:
Daß wir von einem andern Weſen erkennen muͤſſen abzu-
hangen;
Daß unſre Seele ſich den Coͤrper nicht ſelbſt formirt, nicht
ſelbſt gegeben,
Daß wir durch eines hoͤhern Weſens Macht, Weisheit,
Lieb’ und Willen leben,
Und daß wir alles, was wir haben und ſeyn, allein von
GOtt empfangen.


Mit-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0706" n="688"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Beweis, daß alles von GOtt komme.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">D</hi>aß alle Theile un&#x017F;ers Co&#x0364;rpers nicht un&#x017F;rer Seelen</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">unterthan,</hi> </l><lb/>
              <l>Da &#x017F;ie &#x017F;o wenig Herz als Magen, die Adern, Lunge, Le-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">ber, Nieren,</hi> </l><lb/>
              <l>Die Milz und noch viel andre Stu&#x0364;cke, durch Wollen und</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Ver&#x017F;tand, regieren,</hi> </l><lb/>
              <l>Sie lenken, a&#x0364;ndern, be&#x017F;&#x017F;ern, fu&#x0364;gen, ver&#x017F;ehn und unter-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">halten kann,</hi> </l><lb/>
              <l>Zeigt unum&#x017F;to&#x0364;ßlich die&#x017F;e Wahrheit dem, der es wohl er-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">weget, an:</hi> </l><lb/>
              <l>Daß wir von einem andern We&#x017F;en erkennen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en abzu-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">hangen;</hi> </l><lb/>
              <l>Daß un&#x017F;re Seele &#x017F;ich den Co&#x0364;rper nicht &#x017F;elb&#x017F;t formirt, nicht</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;elb&#x017F;t gegeben,</hi> </l><lb/>
              <l>Daß wir durch eines ho&#x0364;hern We&#x017F;ens Macht, Weisheit,</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Lieb&#x2019; und Willen leben,</hi> </l><lb/>
              <l>Und daß wir alles, was wir haben und &#x017F;eyn, allein von</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">GOtt empfangen.</hi> </l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Mit-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[688/0706] Beweis, daß alles von GOtt komme. Daß alle Theile unſers Coͤrpers nicht unſrer Seelen unterthan, Da ſie ſo wenig Herz als Magen, die Adern, Lunge, Le- ber, Nieren, Die Milz und noch viel andre Stuͤcke, durch Wollen und Verſtand, regieren, Sie lenken, aͤndern, beſſern, fuͤgen, verſehn und unter- halten kann, Zeigt unumſtoͤßlich dieſe Wahrheit dem, der es wohl er- weget, an: Daß wir von einem andern Weſen erkennen muͤſſen abzu- hangen; Daß unſre Seele ſich den Coͤrper nicht ſelbſt formirt, nicht ſelbſt gegeben, Daß wir durch eines hoͤhern Weſens Macht, Weisheit, Lieb’ und Willen leben, Und daß wir alles, was wir haben und ſeyn, allein von GOtt empfangen. Mit-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/706
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/706>, abgerufen am 21.12.2024.