So mein- als ihrem HErrn zum Ruhme, Seh ich hier eine neue Bluhme, Da alle Bluhmen weg, vergangen, So gar im Schnee und Eise, prangen. Fürwahr, es ist Bewundrung wehrt, Da deiner Blätter zart Gewebe Auch nicht der strenge Frost versehrt; Daß man es merkt, und Den erhebe, Der uns in dir aufs neue zeiget, Wie Seine Weisheit, Seine Macht, Was jemahls unser Geist erdacht, An Gröss' unendlich übersteiget.
Da nicht allein die Bluhmen nur, Da fast die Kräfte der Natur Der Kälte Strenge will vernichten; Weiß GOtt ein Blühmchen zuzurichten, Das, obs gleich schneiet, friert und wehet, Doch aller Kälte widerstehet.
Es stellet mir dein holder Flor, Bey meiner Lust, ein Lehrbild vor. Mir fällt, bey dir, die Wahrheit bey: Daß, wenn gleich Unglücks-Winde stürmen, Doch GOtt vermögend zu beschirmen, Und in den Schwachen mächtig sey.
Nun will ich deinen Bau betrachten, So Farb' als Form' an dir beachten,
Und
Helleborum,oder Nieſewurz-Bluhme im Winter.
So mein- als ihrem HErrn zum Ruhme, Seh ich hier eine neue Bluhme, Da alle Bluhmen weg, vergangen, So gar im Schnee und Eiſe, prangen. Fuͤrwahr, es iſt Bewundrung wehrt, Da deiner Blaͤtter zart Gewebe Auch nicht der ſtrenge Froſt verſehrt; Daß man es merkt, und Den erhebe, Der uns in dir aufs neue zeiget, Wie Seine Weisheit, Seine Macht, Was jemahls unſer Geiſt erdacht, An Groͤſſ’ unendlich uͤberſteiget.
Da nicht allein die Bluhmen nur, Da faſt die Kraͤfte der Natur Der Kaͤlte Strenge will vernichten; Weiß GOtt ein Bluͤhmchen zuzurichten, Das, obs gleich ſchneiet, friert und wehet, Doch aller Kaͤlte widerſtehet.
Es ſtellet mir dein holder Flor, Bey meiner Luſt, ein Lehrbild vor. Mir faͤllt, bey dir, die Wahrheit bey: Daß, wenn gleich Ungluͤcks-Winde ſtuͤrmen, Doch GOtt vermoͤgend zu beſchirmen, Und in den Schwachen maͤchtig ſey.
Nun will ich deinen Bau betrachten, So Farb’ als Form’ an dir beachten,
Und
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Helleborum, oder Nieſewurz-Bluhme
im Winter.
So mein- als ihrem HErrn zum Ruhme,
Seh ich hier eine neue Bluhme,
Da alle Bluhmen weg, vergangen,
So gar im Schnee und Eiſe, prangen.
Fuͤrwahr, es iſt Bewundrung wehrt,
Da deiner Blaͤtter zart Gewebe
Auch nicht der ſtrenge Froſt verſehrt;
Daß man es merkt, und Den erhebe,
Der uns in dir aufs neue zeiget,
Wie Seine Weisheit, Seine Macht,
Was jemahls unſer Geiſt erdacht,
An Groͤſſ’ unendlich uͤberſteiget.
Da nicht allein die Bluhmen nur,
Da faſt die Kraͤfte der Natur
Der Kaͤlte Strenge will vernichten;
Weiß GOtt ein Bluͤhmchen zuzurichten,
Das, obs gleich ſchneiet, friert und wehet,
Doch aller Kaͤlte widerſtehet.
Es ſtellet mir dein holder Flor,
Bey meiner Luſt, ein Lehrbild vor.
Mir faͤllt, bey dir, die Wahrheit bey:
Daß, wenn gleich Ungluͤcks-Winde ſtuͤrmen,
Doch GOtt vermoͤgend zu beſchirmen,
Und in den Schwachen maͤchtig ſey.
Nun will ich deinen Bau betrachten,
So Farb’ als Form’ an dir beachten,
Und
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/612>, abgerufen am 21.12.2024.
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