GOtt Lob! ich sehe heut schon acht und funfzig mahl Der Sonnen Licht und Lebens Strahl Am Tage, da Du mich auf Erden, Mein GOtt! gebohren lassen werden. Da heute nun aufs neu ein Jahr dahin, Und ich, GOtt Lob! gesund, vergnügt im Segen, Nebst allen meinen Kindern, bin; Halt ich mich, mit gerührtem Sinn, Die Gnade schuldig zu erwegen, Und Andacht voll zu überlegen, Was mir in den verfloßnen Jahren Von Deiner Gnaden-Hand für Gutes wiederfahren.
Wenn ich, nach meiner Schuldigkeit, Jn fröhlicher Erinnerung, erwege, Und ernstlich bey mir überlege, Was Du im ganzen Lauf' von meinem Leben Mir für unzählich Guts gegeben, Und was, HErr! Deine Gnaden-Hand Für Böses von mir abgewandt; So wird, so wie es mir ja wohl gebührt, Für so viel Gnad und Huld mein ganzes Herz gerührt.
Was hätten doch in so viel Jahren Nicht für Verdrießlichkeit und für Gefahren Mich treffen, mir begegnen können, Wofür Du mich so gnädiglich, Und wunderbar gewürdigt zu bewahren! HErr! dafür lob' und preis' ich Dich.
Wenn
An meinem Gebuhrts-Tage 1738.
GOtt Lob! ich ſehe heut ſchon acht und funfzig mahl Der Sonnen Licht und Lebens Strahl Am Tage, da Du mich auf Erden, Mein GOtt! gebohren laſſen werden. Da heute nun aufs neu ein Jahr dahin, Und ich, GOtt Lob! geſund, vergnuͤgt im Segen, Nebſt allen meinen Kindern, bin; Halt ich mich, mit geruͤhrtem Sinn, Die Gnade ſchuldig zu erwegen, Und Andacht voll zu uͤberlegen, Was mir in den verfloßnen Jahren Von Deiner Gnaden-Hand fuͤr Gutes wiederfahren.
Wenn ich, nach meiner Schuldigkeit, Jn froͤhlicher Erinnerung, erwege, Und ernſtlich bey mir uͤberlege, Was Du im ganzen Lauf’ von meinem Leben Mir fuͤr unzaͤhlich Guts gegeben, Und was, HErr! Deine Gnaden-Hand Fuͤr Boͤſes von mir abgewandt; So wird, ſo wie es mir ja wohl gebuͤhrt, Fuͤr ſo viel Gnad und Huld mein ganzes Herz geruͤhrt.
Was haͤtten doch in ſo viel Jahren Nicht fuͤr Verdrießlichkeit und fuͤr Gefahren Mich treffen, mir begegnen koͤnnen, Wofuͤr Du mich ſo gnaͤdiglich, Und wunderbar gewuͤrdigt zu bewahren! HErr! dafuͤr lob’ und preiſ’ ich Dich.
Wenn
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An meinem Gebuhrts-Tage
1738.
GOtt Lob! ich ſehe heut ſchon acht und funfzig mahl
Der Sonnen Licht und Lebens Strahl
Am Tage, da Du mich auf Erden,
Mein GOtt! gebohren laſſen werden.
Da heute nun aufs neu ein Jahr dahin,
Und ich, GOtt Lob! geſund, vergnuͤgt im Segen,
Nebſt allen meinen Kindern, bin;
Halt ich mich, mit geruͤhrtem Sinn,
Die Gnade ſchuldig zu erwegen,
Und Andacht voll zu uͤberlegen,
Was mir in den verfloßnen Jahren
Von Deiner Gnaden-Hand fuͤr Gutes wiederfahren.
Wenn ich, nach meiner Schuldigkeit,
Jn froͤhlicher Erinnerung, erwege,
Und ernſtlich bey mir uͤberlege,
Was Du im ganzen Lauf’ von meinem Leben
Mir fuͤr unzaͤhlich Guts gegeben,
Und was, HErr! Deine Gnaden-Hand
Fuͤr Boͤſes von mir abgewandt;
So wird, ſo wie es mir ja wohl gebuͤhrt,
Fuͤr ſo viel Gnad und Huld mein ganzes Herz geruͤhrt.
Was haͤtten doch in ſo viel Jahren
Nicht fuͤr Verdrießlichkeit und fuͤr Gefahren
Mich treffen, mir begegnen koͤnnen,
Wofuͤr Du mich ſo gnaͤdiglich,
Und wunderbar gewuͤrdigt zu bewahren!
HErr! dafuͤr lob’ und preiſ’ ich Dich.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/466>, abgerufen am 21.12.2024.
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