Bey dem erfreulichen Einfahren des Getraydes, 1740.
Arioso.
Wer wollt', in dieser Erndte-Zeit, Da nicht das Korn nur abgemeyt, Nein, da des Wetters Heiterkeit Erlaubt, so, wie in vor'gen Jahren, Die reifen Garben einzufahren, Sich nicht der reichen Gaben freuen, Und Dem, Der, da Er sie uns giebet, Jn ihnen zeigt, wie Er uns liebet, Ein froh und dankbar Herz nicht weihen!
Man hört itzt manchen frohen Schall, Es klatscht der schlanken Geissel Knall, Man hört ein Rasseln überall, Man eilet fröhlich hin und wieder, Befährt die Aecker auf und nieder, Es rollen Wagen voll und leer, Die langsam hin, die schleunig her, Jn einem kurzen Trab', und eilen Den leeren wieder mitzutheilen.
ARIA.
Die Erde bebt, der Boden schüttert, Der Acker untern Füssen zittert
Vor
A a 4
Bey dem erfreulichen Einfahren des Getraydes, 1740.
Arioſo.
Wer wollt’, in dieſer Erndte-Zeit, Da nicht das Korn nur abgemeyt, Nein, da des Wetters Heiterkeit Erlaubt, ſo, wie in vor’gen Jahren, Die reifen Garben einzufahren, Sich nicht der reichen Gaben freuen, Und Dem, Der, da Er ſie uns giebet, Jn ihnen zeigt, wie Er uns liebet, Ein froh und dankbar Herz nicht weihen!
Man hoͤrt itzt manchen frohen Schall, Es klatſcht der ſchlanken Geiſſel Knall, Man hoͤrt ein Raſſeln uͤberall, Man eilet froͤhlich hin und wieder, Befaͤhrt die Aecker auf und nieder, Es rollen Wagen voll und leer, Die langſam hin, die ſchleunig her, Jn einem kurzen Trab’, und eilen Den leeren wieder mitzutheilen.
ARIA.
Die Erde bebt, der Boden ſchuͤttert, Der Acker untern Fuͤſſen zittert
Vor
A a 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0393"n="375"/><divn="3"><head><hirendition="#b">Bey dem<lb/>
erfreulichen Einfahren des Getraydes,<lb/><hirendition="#g">1740</hi>.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq">Arioſo.</hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l><hirendition="#in">W</hi>er wollt’, in dieſer Erndte-Zeit,</l><lb/><l>Da nicht das Korn nur abgemeyt,</l><lb/><l>Nein, da des Wetters Heiterkeit</l><lb/><l>Erlaubt, ſo, wie in vor’gen Jahren,</l><lb/><l>Die reifen Garben einzufahren,</l><lb/><l>Sich nicht der reichen Gaben freuen,</l><lb/><l>Und Dem, Der, da Er ſie uns giebet,</l><lb/><l>Jn ihnen zeigt, wie Er uns liebet,</l><lb/><l>Ein froh und dankbar Herz nicht weihen!</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Man hoͤrt itzt manchen frohen Schall,</l><lb/><l>Es klatſcht der ſchlanken Geiſſel Knall,</l><lb/><l>Man hoͤrt ein Raſſeln uͤberall,</l><lb/><l>Man eilet froͤhlich hin und wieder,</l><lb/><l>Befaͤhrt die Aecker auf und nieder,</l><lb/><l>Es rollen Wagen voll und leer,</l><lb/><l>Die langſam hin, die ſchleunig her,</l><lb/><l>Jn einem kurzen Trab’, und eilen</l><lb/><l>Den leeren wieder mitzutheilen.</l></lg></lg><lb/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ARIA</hi>.</hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l>Die Erde bebt, der Boden ſchuͤttert,</l><lb/><l>Der Acker untern Fuͤſſen zittert</l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Vor</fw><lb/></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[375/0393]
Bey dem
erfreulichen Einfahren des Getraydes,
1740.
Arioſo.
Wer wollt’, in dieſer Erndte-Zeit,
Da nicht das Korn nur abgemeyt,
Nein, da des Wetters Heiterkeit
Erlaubt, ſo, wie in vor’gen Jahren,
Die reifen Garben einzufahren,
Sich nicht der reichen Gaben freuen,
Und Dem, Der, da Er ſie uns giebet,
Jn ihnen zeigt, wie Er uns liebet,
Ein froh und dankbar Herz nicht weihen!
Man hoͤrt itzt manchen frohen Schall,
Es klatſcht der ſchlanken Geiſſel Knall,
Man hoͤrt ein Raſſeln uͤberall,
Man eilet froͤhlich hin und wieder,
Befaͤhrt die Aecker auf und nieder,
Es rollen Wagen voll und leer,
Die langſam hin, die ſchleunig her,
Jn einem kurzen Trab’, und eilen
Den leeren wieder mitzutheilen.
ARIA.
Die Erde bebt, der Boden ſchuͤttert,
Der Acker untern Fuͤſſen zittert
Vor
A a 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/393>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.