Die, durch die Betrachtung der blauen Himmels-Farbe, veranlassete Betrachtung über die göttliche Größe im Kleinen.
Die Wolken hatten sich verzogen, Des Firmaments gewölbter Bogen, Von Regen, Feuchtigkeit und Thau, Von Dünsten und von Nebel rein, Erfüllt mit nichts, als Sonnenschein, Zeigt ein so schön, so heiter Blau, Daß kaum an dessen klaren Zier Ein lieblich glänzender Sapphir, Mit seinem holden Schimmer, reichet, Und alles fast, was auf der Welt, Uns, durch ein schönes Blau, gefällt, Vor dem Sapphir des Himmels weichet.
Jch spührt', ob dieser Augen-Weide, Ein' innigliche Seelen-Freude; Doch dacht' ich auch zugleich dabey, Woher das Glänzen, so wir sehen, Doch eigentlich wohl mögt' entstehen, Und was desselben Ursach' sey.
Was
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Die, durch die Betrachtung der blauen Himmels-Farbe, veranlaſſete Betrachtung uͤber die goͤttliche Groͤße im Kleinen.
Die Wolken hatten ſich verzogen, Des Firmaments gewoͤlbter Bogen, Von Regen, Feuchtigkeit und Thau, Von Duͤnſten und von Nebel rein, Erfuͤllt mit nichts, als Sonnenſchein, Zeigt ein ſo ſchoͤn, ſo heiter Blau, Daß kaum an deſſen klaren Zier Ein lieblich glaͤnzender Sapphir, Mit ſeinem holden Schimmer, reichet, Und alles faſt, was auf der Welt, Uns, durch ein ſchoͤnes Blau, gefaͤllt, Vor dem Sapphir des Himmels weichet.
Jch ſpuͤhrt’, ob dieſer Augen-Weide, Ein’ innigliche Seelen-Freude; Doch dacht’ ich auch zugleich dabey, Woher das Glaͤnzen, ſo wir ſehen, Doch eigentlich wohl moͤgt’ entſtehen, Und was deſſelben Urſach’ ſey.
Was
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Die,
durch die
Betrachtung
der
blauen Himmels-Farbe,
veranlaſſete Betrachtung
uͤber
die goͤttliche Groͤße im Kleinen.
Die Wolken hatten ſich verzogen,
Des Firmaments gewoͤlbter Bogen,
Von Regen, Feuchtigkeit und Thau,
Von Duͤnſten und von Nebel rein,
Erfuͤllt mit nichts, als Sonnenſchein,
Zeigt ein ſo ſchoͤn, ſo heiter Blau,
Daß kaum an deſſen klaren Zier
Ein lieblich glaͤnzender Sapphir,
Mit ſeinem holden Schimmer, reichet,
Und alles faſt, was auf der Welt,
Uns, durch ein ſchoͤnes Blau, gefaͤllt,
Vor dem Sapphir des Himmels weichet.
Jch ſpuͤhrt’, ob dieſer Augen-Weide,
Ein’ innigliche Seelen-Freude;
Doch dacht’ ich auch zugleich dabey,
Woher das Glaͤnzen, ſo wir ſehen,
Doch eigentlich wohl moͤgt’ entſtehen,
Und was deſſelben Urſach’ ſey.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/389>, abgerufen am 03.12.2024.
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