GOtt Lob! mein Wunsch ist eingetroffen, Jch seh' die Vorwerks-Thüren offen, Mein letztes Korn wird eingeführt; Obgleich durch gar zu milden Regen, Den man in dieser Zeit verspührt, Wohl mancher sein Getrayd verliehrt. Sprich denn, mein Geist, ob, dieserwegen, Dem, Der mir wieder so viel Segen Aufs neu geschenkt, nicht Dank gebührt?
Laßt uns unsern Schöpfer preisen Für die Früchte, die uns speisen, Und, im Dank, Dem Ehr' erweisen, Der sie schuff und stetig schafft, Der in ihren zarten Saft Eine solche Wunder-Kraft Eingeflösset und gesenket, Und sie uns noch itzt geschenket.
Jch hebe denn itzt Händ' und Augen zu Dir, Quell aller Gaben, auf, Und danke Dir, daß der Natur so stet- so ordentlicher Lauf, Den Du allein, durch Deine Lieb' und Deine weise Wunder- Macht,
Geordnet
7 Theil. T
Nach der Erndte, 1738.
GOtt Lob! mein Wunſch iſt eingetroffen, Jch ſeh’ die Vorwerks-Thuͤren offen, Mein letztes Korn wird eingefuͤhrt; Obgleich durch gar zu milden Regen, Den man in dieſer Zeit verſpuͤhrt, Wohl mancher ſein Getrayd verliehrt. Sprich denn, mein Geiſt, ob, dieſerwegen, Dem, Der mir wieder ſo viel Segen Aufs neu geſchenkt, nicht Dank gebuͤhrt?
Laßt uns unſern Schoͤpfer preiſen Fuͤr die Fruͤchte, die uns ſpeiſen, Und, im Dank, Dem Ehr’ erweiſen, Der ſie ſchuff und ſtetig ſchafft, Der in ihren zarten Saft Eine ſolche Wunder-Kraft Eingefloͤſſet und geſenket, Und ſie uns noch itzt geſchenket.
Jch hebe denn itzt Haͤnd’ und Augen zu Dir, Quell aller Gaben, auf, Und danke Dir, daß der Natur ſo ſtet- ſo ordentlicher Lauf, Den Du allein, durch Deine Lieb’ und Deine weiſe Wunder- Macht,
Geordnet
7 Theil. T
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[289/0307]
Nach der Erndte,
1738.
GOtt Lob! mein Wunſch iſt eingetroffen,
Jch ſeh’ die Vorwerks-Thuͤren offen,
Mein letztes Korn wird eingefuͤhrt;
Obgleich durch gar zu milden Regen,
Den man in dieſer Zeit verſpuͤhrt,
Wohl mancher ſein Getrayd verliehrt.
Sprich denn, mein Geiſt, ob, dieſerwegen,
Dem, Der mir wieder ſo viel Segen
Aufs neu geſchenkt, nicht Dank gebuͤhrt?
Laßt uns unſern Schoͤpfer preiſen
Fuͤr die Fruͤchte, die uns ſpeiſen,
Und, im Dank, Dem Ehr’ erweiſen,
Der ſie ſchuff und ſtetig ſchafft,
Der in ihren zarten Saft
Eine ſolche Wunder-Kraft
Eingefloͤſſet und geſenket,
Und ſie uns noch itzt geſchenket.
Jch hebe denn itzt Haͤnd’ und Augen zu Dir, Quell aller
Gaben, auf,
Und danke Dir, daß der Natur ſo ſtet- ſo ordentlicher
Lauf,
Den Du allein, durch Deine Lieb’ und Deine weiſe Wunder-
Macht,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/307>, abgerufen am 23.11.2024.
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