Jetzt sieht man hoher Berge Gipfel, Man sieht der Bäume runde Wipfel, Zusamt dem Ufer, sich bekränzen, Und, durch den holden Wiederschein, Die Fluthen, die so klar, so rein, Jn einem grünen Schimmer, glänzen.
Man sieht bewundernd überall, Aus dunkler Erden, Blumen quillen.
Man höret, wie vom süssen Schall Der Vögel, sich die Lüfte füllen, Vermischet mit der feuchten Frösche Wreckeckeckechsendem Gewäsche.
Man fühlt, durch lauer Winde Schmeicheln, Gesicht und Hände lieblich streicheln; Man fühlet, wie selbst unserm Blut Jhr lindes Hauchen sanfte thut.
Man riecht den ausgedampften Duft Der Blumen, in der lauen Luft. Er stärket und erfrischt die Lunge, Durch die gesunde Lieblichkeit.
Die angenehme Frühlingszeit Erquickt zugleich uns, durch die Zunge;
Man
Sinnen-Luſt im Lenzen.
Sinnen-Luſt im Lenzen.
Jetzt ſieht man hoher Berge Gipfel, Man ſieht der Baͤume runde Wipfel, Zuſamt dem Ufer, ſich bekraͤnzen, Und, durch den holden Wiederſchein, Die Fluthen, die ſo klar, ſo rein, Jn einem gruͤnen Schimmer, glaͤnzen.
Man ſieht bewundernd uͤberall, Aus dunkler Erden, Blumen quillen.
Man hoͤret, wie vom ſuͤſſen Schall Der Voͤgel, ſich die Luͤfte fuͤllen, Vermiſchet mit der feuchten Froͤſche Wreckeckeckechſendem Gewaͤſche.
Man fuͤhlt, durch lauer Winde Schmeicheln, Geſicht und Haͤnde lieblich ſtreicheln; Man fuͤhlet, wie ſelbſt unſerm Blut Jhr lindes Hauchen ſanfte thut.
Man riecht den ausgedampften Duft Der Blumen, in der lauen Luft. Er ſtaͤrket und erfriſcht die Lunge, Durch die geſunde Lieblichkeit.
Die angenehme Fruͤhlingszeit Erquickt zugleich uns, durch die Zunge;
Man
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Sinnen-Luſt im Lenzen.
Sinnen-Luſt
im Lenzen.
Jetzt ſieht man hoher Berge Gipfel,
Man ſieht der Baͤume runde Wipfel,
Zuſamt dem Ufer, ſich bekraͤnzen,
Und, durch den holden Wiederſchein,
Die Fluthen, die ſo klar, ſo rein,
Jn einem gruͤnen Schimmer, glaͤnzen.
Man ſieht bewundernd uͤberall,
Aus dunkler Erden, Blumen quillen.
Man hoͤret, wie vom ſuͤſſen Schall
Der Voͤgel, ſich die Luͤfte fuͤllen,
Vermiſchet mit der feuchten Froͤſche
Wreckeckeckechſendem Gewaͤſche.
Man fuͤhlt, durch lauer Winde Schmeicheln,
Geſicht und Haͤnde lieblich ſtreicheln;
Man fuͤhlet, wie ſelbſt unſerm Blut
Jhr lindes Hauchen ſanfte thut.
Man riecht den ausgedampften Duft
Der Blumen, in der lauen Luft.
Er ſtaͤrket und erfriſcht die Lunge,
Durch die geſunde Lieblichkeit.
Die angenehme Fruͤhlingszeit
Erquickt zugleich uns, durch die Zunge;
Man
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/90>, abgerufen am 30.12.2024.
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