Betrachtung der unerkannten Wohlthat, nebst der darin ersichtlichen Weisheit, Allmacht und Liebe Gottes, in dem Geschenk unsrer Hand, beym 1736 Jahrs- Wechsel.
Oewige Quelle des Lebens, des Lichts, Der Weisheit, der Ordnung, der Güt und Gerechtigkeit, Der Wahrheit, der Tugend und aller Vollkommenheit, Der Liebe, der Seligkeit, oder vielmehr selbständiges Leben, selbständiges Licht, Selbständige Weisheit, und Gnad, und Gerechtigkeit, Selbständige Seligkeit, Allmacht und Liebe, selbständige Tu- gend und Ordnung, der nichts, Als lauter Vortrefflichkeit, lauter Vollkommenheit! Jch wünsche, bey dieser sich wechselnden Jahres-Zeit, Nach aller vernünftigen Sterblichen Pflicht, Von deinen erschaffenen Wundern zu singen, Und, voller erkenntlichen, frölichen Dankbarkeit, Dir Ehr und Bewundrung zum Opfer zu bringen.
Was ich, zu deiner Ehr, itzt zu bewundern denke, Jst dein den Sterblichen gegönnetes Geschenke, So von so wunderbarem Werth, Daß man erschrecken muß, das für so große Gabe, Der Mensch so wenig Achtung habe, Und daß man dich davor nicht unaufhörlich ehrt.
Dieß
Betrachtung der unerkannten Wolthat, ꝛc.
Betrachtung der unerkannten Wohlthat, nebſt der darin erſichtlichen Weisheit, Allmacht und Liebe Gottes, in dem Geſchenk unſrer Hand, beym 1736 Jahrs- Wechſel.
Oewige Quelle des Lebens, des Lichts, Der Weisheit, der Ordnung, der Guͤt und Gerechtigkeit, Der Wahrheit, der Tugend und aller Vollkommenheit, Der Liebe, der Seligkeit, oder vielmehr ſelbſtaͤndiges Leben, ſelbſtaͤndiges Licht, Selbſtaͤndige Weisheit, und Gnad, und Gerechtigkeit, Selbſtaͤndige Seligkeit, Allmacht und Liebe, ſelbſtaͤndige Tu- gend und Ordnung, der nichts, Als lauter Vortrefflichkeit, lauter Vollkommenheit! Jch wuͤnſche, bey dieſer ſich wechſelnden Jahres-Zeit, Nach aller vernuͤnftigen Sterblichen Pflicht, Von deinen erſchaffenen Wundern zu ſingen, Und, voller erkenntlichen, froͤlichen Dankbarkeit, Dir Ehr und Bewundrung zum Opfer zu bringen.
Was ich, zu deiner Ehr, itzt zu bewundern denke, Jſt dein den Sterblichen gegoͤnnetes Geſchenke, So von ſo wunderbarem Werth, Daß man erſchrecken muß, das fuͤr ſo große Gabe, Der Menſch ſo wenig Achtung habe, Und daß man dich davor nicht unaufhoͤrlich ehrt.
Dieß
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Betrachtung der unerkannten Wolthat, ꝛc.
Betrachtung
der unerkannten Wohlthat,
nebſt der darin erſichtlichen Weisheit,
Allmacht und Liebe Gottes, in dem Geſchenk
unſrer Hand, beym 1736 Jahrs-
Wechſel.
Oewige Quelle des Lebens, des Lichts,
Der Weisheit, der Ordnung, der Guͤt und Gerechtigkeit,
Der Wahrheit, der Tugend und aller Vollkommenheit,
Der Liebe, der Seligkeit, oder vielmehr ſelbſtaͤndiges Leben,
ſelbſtaͤndiges Licht,
Selbſtaͤndige Weisheit, und Gnad, und Gerechtigkeit,
Selbſtaͤndige Seligkeit, Allmacht und Liebe, ſelbſtaͤndige Tu-
gend und Ordnung, der nichts,
Als lauter Vortrefflichkeit, lauter Vollkommenheit!
Jch wuͤnſche, bey dieſer ſich wechſelnden Jahres-Zeit,
Nach aller vernuͤnftigen Sterblichen Pflicht,
Von deinen erſchaffenen Wundern zu ſingen,
Und, voller erkenntlichen, froͤlichen Dankbarkeit,
Dir Ehr und Bewundrung zum Opfer zu bringen.
Was ich, zu deiner Ehr, itzt zu bewundern denke,
Jſt dein den Sterblichen gegoͤnnetes Geſchenke,
So von ſo wunderbarem Werth,
Daß man erſchrecken muß, das fuͤr ſo große Gabe,
Der Menſch ſo wenig Achtung habe,
Und daß man dich davor nicht unaufhoͤrlich ehrt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/647>, abgerufen am 21.12.2024.
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