Der nächste Weg zu unsern Pflichten, die unser Glück sind, zu gelangen, Jst, allen Stolz, der Lucifer gestürzt, zu tilgen anzufangen, Von uns nicht mehr, als sich gebühret, zu halten. Kurz sich zu bemühn, Dem Stolz, dem Strudel alles Unglücks, sich, durch die Demuth, zu entziehn, Dabey uns vom Gewohnheits-Schlamm, und Undanks-Laster zu entfernen, Des guten, wenn mans hat, geniessen, und Gott darin vereh- ren lernen.
Die unerträgliche Empfindlichkeit.
Wir strafen, statt der andern, uns; wir zeigen, daß sie groß, wir klein, Sie klug, wir aber stolz und grämlich; wenn wir zu sehr em- pfindlich seyn. So daß, von der Empfindlichkeit, ich dieß mit höchstem Rechte spreche: Sie sey ein Selbstverrath, von einer in uns vorhandnen stol- zen Schwäche.
Auf
Die unertraͤgliche Empfindlichkeit.
Der naͤchſte Weg zu unſern Pflichten, die unſer Gluͤck ſind, zu gelangen, Jſt, allen Stolz, der Lucifer geſtuͤrzt, zu tilgen anzufangen, Von uns nicht mehr, als ſich gebuͤhret, zu halten. Kurz ſich zu bemuͤhn, Dem Stolz, dem Strudel alles Ungluͤcks, ſich, durch die Demuth, zu entziehn, Dabey uns vom Gewohnheits-Schlamm, und Undanks-Laſter zu entfernen, Des guten, wenn mans hat, genieſſen, und Gott darin vereh- ren lernen.
Die unertraͤgliche Empfindlichkeit.
Wir ſtrafen, ſtatt der andern, uns; wir zeigen, daß ſie groß, wir klein, Sie klug, wir aber ſtolz und graͤmlich; wenn wir zu ſehr em- pfindlich ſeyn. So daß, von der Empfindlichkeit, ich dieß mit hoͤchſtem Rechte ſpreche: Sie ſey ein Selbſtverrath, von einer in uns vorhandnen ſtol- zen Schwaͤche.
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Die unertraͤgliche Empfindlichkeit.
Der naͤchſte Weg zu unſern Pflichten, die unſer Gluͤck ſind,
zu gelangen,
Jſt, allen Stolz, der Lucifer geſtuͤrzt, zu tilgen anzufangen,
Von uns nicht mehr, als ſich gebuͤhret, zu halten. Kurz ſich zu
bemuͤhn,
Dem Stolz, dem Strudel alles Ungluͤcks, ſich, durch die
Demuth, zu entziehn,
Dabey uns vom Gewohnheits-Schlamm, und Undanks-Laſter
zu entfernen,
Des guten, wenn mans hat, genieſſen, und Gott darin vereh-
ren lernen.
Die
unertraͤgliche Empfindlichkeit.
Wir ſtrafen, ſtatt der andern, uns; wir zeigen, daß ſie
groß, wir klein,
Sie klug, wir aber ſtolz und graͤmlich; wenn wir zu ſehr em-
pfindlich ſeyn.
So daß, von der Empfindlichkeit, ich dieß mit hoͤchſtem Rechte
ſpreche:
Sie ſey ein Selbſtverrath, von einer in uns vorhandnen ſtol-
zen Schwaͤche.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/570>, abgerufen am 23.11.2024.
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