Vom Schöpfer reder man so wenig im Christenthum, daß es fast scheinet, Wenn man von Gottes Werken spricht, daß man sich wundert, und fast meynet, Als ob im Schöpfer aller Ding, und Herrn der Schaaren, Ze- baoth, Man ihnen etwas predigte, von einem unbekannten Gott.
Nothwendigkeit, wirthlich zu seyn.
Die wahre Weltweisheit fängt bey der Wirthschaft an, Durch Wirthschaft bloß allein kann man in Ruhe leben, Bequem und gastfrey seyn, auch Dürftgen etwas geben.
Mit welchem Recht erforscht und grübelt man, Was in dem Firmament geschicht, Und ordnet den Zusammenhang der Welt, Wenn der Zusammenhang, wie man sein Haus bestellt, Bey allem Wissen, uns gebricht?
Ueber
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Klaͤgliche Unwiſſenheit.
Klaͤgliche Unwiſſenheit.
Vom Schoͤpfer reder man ſo wenig im Chriſtenthum, daß es faſt ſcheinet, Wenn man von Gottes Werken ſpricht, daß man ſich wundert, und faſt meynet, Als ob im Schoͤpfer aller Ding, und Herrn der Schaaren, Ze- baoth, Man ihnen etwas predigte, von einem unbekannten Gott.
Nothwendigkeit, wirthlich zu ſeyn.
Die wahre Weltweisheit faͤngt bey der Wirthſchaft an, Durch Wirthſchaft bloß allein kann man in Ruhe leben, Bequem und gaſtfrey ſeyn, auch Duͤrftgen etwas geben.
Mit welchem Recht erforſcht und gruͤbelt man, Was in dem Firmament geſchicht, Und ordnet den Zuſammenhang der Welt, Wenn der Zuſammenhang, wie man ſein Haus beſtellt, Bey allem Wiſſen, uns gebricht?
Ueber
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[503/0527]
Klaͤgliche Unwiſſenheit.
Klaͤgliche Unwiſſenheit.
Vom Schoͤpfer reder man ſo wenig im Chriſtenthum, daß
es faſt ſcheinet,
Wenn man von Gottes Werken ſpricht, daß man ſich wundert,
und faſt meynet,
Als ob im Schoͤpfer aller Ding, und Herrn der Schaaren, Ze-
baoth,
Man ihnen etwas predigte, von einem unbekannten Gott.
Nothwendigkeit,
wirthlich zu ſeyn.
Die wahre Weltweisheit faͤngt bey der Wirthſchaft an,
Durch Wirthſchaft bloß allein kann man in Ruhe leben,
Bequem und gaſtfrey ſeyn, auch Duͤrftgen etwas geben.
Mit welchem Recht erforſcht und gruͤbelt man,
Was in dem Firmament geſchicht,
Und ordnet den Zuſammenhang der Welt,
Wenn der Zuſammenhang, wie man ſein Haus beſtellt,
Bey allem Wiſſen, uns gebricht?
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/527>, abgerufen am 21.11.2024.
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