Fernere Betrachtung des der Erde so nützlichen Weltmeers. Nach Anleitung des Spectacl. de la Nat.
Jndem wir nun das weite Meer, als wie ein göttlich Werk, ermessen: Laßt uns desselben unbeschreiblich- und größten Nutzen nicht vergessen. Wir werden, wenn wir dieß mit Ernst, und wie man billig sollt, ergründen, Des Meeres und der Sonnen Wunder, zu Gottes Ehr, aus- nehmend finden.
Unmöglich könnt' der Erdenkreis im Stande, wie er ist, be- stehn, Aufs wenigst müßte, was da lebte, unfehlbar sterben und vergehn, Wenn wir nicht Flüß und Regen hätten. Nun zeigt sich, daß von Flüß- und Regen, Und von dem, bloß allein durch sie, bey uns gewirkten Wunder- Segen, Das Meer, der Ursprung und die Quelle. Dieß Wunder ist wahrhaftig werth, Daß man die Weisheit, Lieb und Allmacht desjenigen in De- muth ehrt, Und die Bewunderns-werthe Ordnung, auf welche Weise dieß geschicht, Mit ehrerbietger Lust betrachtet. Es kommen, durch das Sonnenlicht,
Wie
Br.VI.Th. D d
Betrachtung des Weltmeers.
Fernere Betrachtung des der Erde ſo nuͤtzlichen Weltmeers. Nach Anleitung des Spectacl. de la Nat.
Jndem wir nun das weite Meer, als wie ein goͤttlich Werk, ermeſſen: Laßt uns deſſelben unbeſchreiblich- und groͤßten Nutzen nicht vergeſſen. Wir werden, wenn wir dieß mit Ernſt, und wie man billig ſollt, ergruͤnden, Des Meeres und der Sonnen Wunder, zu Gottes Ehr, aus- nehmend finden.
Unmoͤglich koͤnnt’ der Erdenkreis im Stande, wie er iſt, be- ſtehn, Aufs wenigſt muͤßte, was da lebte, unfehlbar ſterben und vergehn, Wenn wir nicht Fluͤß und Regen haͤtten. Nun zeigt ſich, daß von Fluͤß- und Regen, Und von dem, bloß allein durch ſie, bey uns gewirkten Wunder- Segen, Das Meer, der Urſprung und die Quelle. Dieß Wunder iſt wahrhaftig werth, Daß man die Weisheit, Lieb und Allmacht desjenigen in De- muth ehrt, Und die Bewunderns-werthe Ordnung, auf welche Weiſe dieß geſchicht, Mit ehrerbietger Luſt betrachtet. Es kommen, durch das Sonnenlicht,
Wie
Br.VI.Th. D d
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0441"n="417"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Betrachtung des Weltmeers.</hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Fernere Betrachtung<lb/>
des<lb/>
der Erde ſo nuͤtzlichen Weltmeers.</hi><lb/>
Nach Anleitung des <hirendition="#aq">Spectacl. de la Nat.</hi></head><lb/><lgn="6"><l><hirendition="#in">J</hi>ndem wir nun das weite Meer, als wie ein goͤttlich Werk,<lb/><hirendition="#et">ermeſſen:</hi></l><lb/><l>Laßt uns deſſelben unbeſchreiblich- und groͤßten Nutzen nicht<lb/><hirendition="#et">vergeſſen.</hi></l><lb/><l>Wir werden, wenn wir dieß mit Ernſt, und wie man billig ſollt,<lb/><hirendition="#et">ergruͤnden,</hi></l><lb/><l>Des Meeres und der Sonnen Wunder, zu Gottes Ehr, aus-<lb/><hirendition="#et">nehmend finden.</hi></l></lg><lb/><lgn="7"><l>Unmoͤglich koͤnnt’ der Erdenkreis im Stande, wie er iſt, be-<lb/><hirendition="#et">ſtehn,</hi></l><lb/><l>Aufs wenigſt muͤßte, was da lebte, unfehlbar ſterben und vergehn,</l><lb/><l>Wenn wir nicht Fluͤß und Regen haͤtten. Nun zeigt ſich, daß<lb/><hirendition="#et">von Fluͤß- und Regen,</hi></l><lb/><l>Und von dem, bloß allein durch ſie, bey uns gewirkten Wunder-<lb/><hirendition="#et">Segen,</hi></l><lb/><l>Das Meer, der Urſprung und die Quelle. Dieß Wunder iſt<lb/><hirendition="#et">wahrhaftig werth,</hi></l><lb/><l>Daß man die Weisheit, Lieb und Allmacht desjenigen in De-<lb/><hirendition="#et">muth ehrt,</hi></l><lb/><l>Und die Bewunderns-werthe Ordnung, auf welche Weiſe dieß<lb/><hirendition="#et">geſchicht,</hi></l><lb/><l>Mit ehrerbietger Luſt betrachtet. Es kommen, durch das<lb/><hirendition="#et">Sonnenlicht,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">Br.</hi><hirendition="#aq">VI.</hi><hirendition="#fr">Th.</hi> D d</fw><fwplace="bottom"type="catch">Wie</fw><lb/></l></lg></div></div></body></text></TEI>
[417/0441]
Betrachtung des Weltmeers.
Fernere Betrachtung
des
der Erde ſo nuͤtzlichen Weltmeers.
Nach Anleitung des Spectacl. de la Nat.
Jndem wir nun das weite Meer, als wie ein goͤttlich Werk,
ermeſſen:
Laßt uns deſſelben unbeſchreiblich- und groͤßten Nutzen nicht
vergeſſen.
Wir werden, wenn wir dieß mit Ernſt, und wie man billig ſollt,
ergruͤnden,
Des Meeres und der Sonnen Wunder, zu Gottes Ehr, aus-
nehmend finden.
Unmoͤglich koͤnnt’ der Erdenkreis im Stande, wie er iſt, be-
ſtehn,
Aufs wenigſt muͤßte, was da lebte, unfehlbar ſterben und vergehn,
Wenn wir nicht Fluͤß und Regen haͤtten. Nun zeigt ſich, daß
von Fluͤß- und Regen,
Und von dem, bloß allein durch ſie, bey uns gewirkten Wunder-
Segen,
Das Meer, der Urſprung und die Quelle. Dieß Wunder iſt
wahrhaftig werth,
Daß man die Weisheit, Lieb und Allmacht desjenigen in De-
muth ehrt,
Und die Bewunderns-werthe Ordnung, auf welche Weiſe dieß
geſchicht,
Mit ehrerbietger Luſt betrachtet. Es kommen, durch das
Sonnenlicht,
Wie
Br. VI. Th. D d
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/441>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.