Mein Gott! wie groß ist doch die Menge Der Gaben, die du mir geschenkt, Zumalen, wenn mein Geist der Zeiten Länge, Jn welcher ich sie hab, erweget, und bedenkt. Wie mancher Tag, wie manche Nacht, Wie manchen Theil der Zeit, wie viele Stunden, Wie viel Minuten und Secunden Besitz ich sie! Und nicht allein Nur ich, so gar auch in den Meinen, Der abermal so viele seyn, Die gleichsam sich in mir vereinen, Besitz ich ebenfalls die Gaben, Die sie, von deiner Gütigkeit, Und zwar auch seit so langer Zeit, Empfunden und genossen haben. Jch danke denn, wie billig, dir, O Brunnqvell alles Heils, dafür. Ach laß mich doch, auf dieser Welt, Nebst allen Meinen, so zu leben, Wie es dir, o mein Gott, gefällt, Aus allen Kräften mich bestreben!
Vorwurf.
Jsts möglich, daß deinem verblendeten Geist Die Wirkung der Gottheit, die Welt, nicht gefällt? Daß er, in Geschöpfen, den Schöpfer nicht preist, Du Schänder der Schöpfung, Verächter der Welt?
Dank
Dank-Gedanken.
Dank-Gedanken.
Mein Gott! wie groß iſt doch die Menge Der Gaben, die du mir geſchenkt, Zumalen, wenn mein Geiſt der Zeiten Laͤnge, Jn welcher ich ſie hab, erweget, und bedenkt. Wie mancher Tag, wie manche Nacht, Wie manchen Theil der Zeit, wie viele Stunden, Wie viel Minuten und Secunden Beſitz ich ſie! Und nicht allein Nur ich, ſo gar auch in den Meinen, Der abermal ſo viele ſeyn, Die gleichſam ſich in mir vereinen, Beſitz ich ebenfalls die Gaben, Die ſie, von deiner Guͤtigkeit, Und zwar auch ſeit ſo langer Zeit, Empfunden und genoſſen haben. Jch danke denn, wie billig, dir, O Brunnqvell alles Heils, dafuͤr. Ach laß mich doch, auf dieſer Welt, Nebſt allen Meinen, ſo zu leben, Wie es dir, o mein Gott, gefaͤllt, Aus allen Kraͤften mich beſtreben!
Vorwurf.
Jſts moͤglich, daß deinem verblendeten Geiſt Die Wirkung der Gottheit, die Welt, nicht gefaͤllt? Daß er, in Geſchoͤpfen, den Schoͤpfer nicht preiſt, Du Schaͤnder der Schoͤpfung, Veraͤchter der Welt?
Dank
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Dank-Gedanken.
Dank-Gedanken.
Mein Gott! wie groß iſt doch die Menge
Der Gaben, die du mir geſchenkt,
Zumalen, wenn mein Geiſt der Zeiten Laͤnge,
Jn welcher ich ſie hab, erweget, und bedenkt.
Wie mancher Tag, wie manche Nacht,
Wie manchen Theil der Zeit, wie viele Stunden,
Wie viel Minuten und Secunden
Beſitz ich ſie! Und nicht allein
Nur ich, ſo gar auch in den Meinen,
Der abermal ſo viele ſeyn,
Die gleichſam ſich in mir vereinen,
Beſitz ich ebenfalls die Gaben,
Die ſie, von deiner Guͤtigkeit,
Und zwar auch ſeit ſo langer Zeit,
Empfunden und genoſſen haben.
Jch danke denn, wie billig, dir,
O Brunnqvell alles Heils, dafuͤr.
Ach laß mich doch, auf dieſer Welt,
Nebſt allen Meinen, ſo zu leben,
Wie es dir, o mein Gott, gefaͤllt,
Aus allen Kraͤften mich beſtreben!
Vorwurf.
Jſts moͤglich, daß deinem verblendeten Geiſt
Die Wirkung der Gottheit, die Welt, nicht gefaͤllt?
Daß er, in Geſchoͤpfen, den Schoͤpfer nicht preiſt,
Du Schaͤnder der Schoͤpfung, Veraͤchter der Welt?
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/378>, abgerufen am 21.12.2024.
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