Wenn ich aufs Ufer-lose Meer, und seiner Fluthen Last gedenke; Wenn ich mich in die hohle Tiefe der ausgespannten Lust versenke; Ja, wenn ich aller Sternen Heer, ins unumschränkten Him- mels Höh, Erstaunet schau, und denn zugleich auf mich und meine Klein- heit seh: Erschreck ich, und begreife nicht, wie ein so kleines Wesen sich, Da es sich kaum des Nichts erwehrt, so thöricht als ver- messentlich, Den Schöpfer aller Welt zu fassen, und zu beschreiben, un- tersteh.
Die
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Thoͤrichter Hochmuth.
Thoͤrichter Hochmuth.
Wenn ich aufs Ufer-loſe Meer, und ſeiner Fluthen Laſt gedenke; Wenn ich mich in die hohle Tiefe der ausgeſpannten Luſt verſenke; Ja, wenn ich aller Sternen Heer, ins unumſchraͤnkten Him- mels Hoͤh, Erſtaunet ſchau, und denn zugleich auf mich und meine Klein- heit ſeh: Erſchreck ich, und begreife nicht, wie ein ſo kleines Weſen ſich, Da es ſich kaum des Nichts erwehrt, ſo thoͤricht als ver- meſſentlich, Den Schoͤpfer aller Welt zu faſſen, und zu beſchreiben, un- terſteh.
Die
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Thoͤrichter Hochmuth.
Thoͤrichter Hochmuth.
Wenn ich aufs Ufer-loſe Meer, und ſeiner Fluthen Laſt
gedenke;
Wenn ich mich in die hohle Tiefe der ausgeſpannten Luſt
verſenke;
Ja, wenn ich aller Sternen Heer, ins unumſchraͤnkten Him-
mels Hoͤh,
Erſtaunet ſchau, und denn zugleich auf mich und meine Klein-
heit ſeh:
Erſchreck ich, und begreife nicht, wie ein ſo kleines Weſen ſich,
Da es ſich kaum des Nichts erwehrt, ſo thoͤricht als ver-
meſſentlich,
Den Schoͤpfer aller Welt zu faſſen, und zu beſchreiben, un-
terſteh.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/347>, abgerufen am 21.11.2024.
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