Du hast mich, Herr, die schöne Zeit, Da alles voller Lieblichkeit, Die nicht zu zählen, nicht zu fassen, Jetzt abermal erleben lassen. Jch lobe dich und danke Dir, O aller Gnaden Quell! dafür. Da ich die Wunder deiner Werke, Mit Lust, aufs neue sehen kann: So beth ich Dich in ihnen an; Weil ich, in ihnen, Dich bemerke.
Du zeigst, in der Geschöpfe Pracht, Nicht nur die Größe deiner Macht; Du zeigest deiner Weisheit Licht, Und auch die Flammen deiner Liebe. Wer rühmet, lobt und preiset nicht Des Schöpfers väterliche Triebe, Da er, nicht unsern Seelen nur, Empfindung von der Creatur, Auf eine Weis' allein, geschenket: Fünf Arten hat er unsern Seelen, Sich mit denselben zu vermählen, Voll süsser Wollust, eingesenket, Und jeder (möcht man es doch fassen) Hat er, o Wunder! aller Orten Von Vorwürf' hundert tausend Sorten, Auf dieser Erde werden lassen.
Die
A 5
Aufmunterung zum Vergnuͤgen ꝛc.
Aufmunterung zum Vergnuͤgen im Fruͤhling.
Du haſt mich, Herr, die ſchoͤne Zeit, Da alles voller Lieblichkeit, Die nicht zu zaͤhlen, nicht zu faſſen, Jetzt abermal erleben laſſen. Jch lobe dich und danke Dir, O aller Gnaden Quell! dafuͤr. Da ich die Wunder deiner Werke, Mit Luſt, aufs neue ſehen kann: So beth ich Dich in ihnen an; Weil ich, in ihnen, Dich bemerke.
Du zeigſt, in der Geſchoͤpfe Pracht, Nicht nur die Groͤße deiner Macht; Du zeigeſt deiner Weisheit Licht, Und auch die Flammen deiner Liebe. Wer ruͤhmet, lobt und preiſet nicht Des Schoͤpfers vaͤterliche Triebe, Da er, nicht unſern Seelen nur, Empfindung von der Creatur, Auf eine Weiſ’ allein, geſchenket: Fuͤnf Arten hat er unſern Seelen, Sich mit denſelben zu vermaͤhlen, Voll ſuͤſſer Wolluſt, eingeſenket, Und jeder (moͤcht man es doch faſſen) Hat er, o Wunder! aller Orten Von Vorwuͤrf’ hundert tauſend Sorten, Auf dieſer Erde werden laſſen.
Die
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Aufmunterung zum Vergnuͤgen ꝛc.
Aufmunterung zum Vergnuͤgen
im Fruͤhling.
Du haſt mich, Herr, die ſchoͤne Zeit,
Da alles voller Lieblichkeit,
Die nicht zu zaͤhlen, nicht zu faſſen,
Jetzt abermal erleben laſſen.
Jch lobe dich und danke Dir,
O aller Gnaden Quell! dafuͤr.
Da ich die Wunder deiner Werke,
Mit Luſt, aufs neue ſehen kann:
So beth ich Dich in ihnen an;
Weil ich, in ihnen, Dich bemerke.
Du zeigſt, in der Geſchoͤpfe Pracht,
Nicht nur die Groͤße deiner Macht;
Du zeigeſt deiner Weisheit Licht,
Und auch die Flammen deiner Liebe.
Wer ruͤhmet, lobt und preiſet nicht
Des Schoͤpfers vaͤterliche Triebe,
Da er, nicht unſern Seelen nur,
Empfindung von der Creatur,
Auf eine Weiſ’ allein, geſchenket:
Fuͤnf Arten hat er unſern Seelen,
Sich mit denſelben zu vermaͤhlen,
Voll ſuͤſſer Wolluſt, eingeſenket,
Und jeder (moͤcht man es doch faſſen)
Hat er, o Wunder! aller Orten
Von Vorwuͤrf’ hundert tauſend Sorten,
Auf dieſer Erde werden laſſen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/33>, abgerufen am 21.12.2024.
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