Seht! wie ein Gemisch, von Falschheit, Schmeicheln, Fräs- sigkeit und List, Hier, im Blick der schlauen Füchse, deutlich abgebildet ist! Ridingern ists nicht genug, Körper lebhaft vorzustellen; Er zeigt unsern Augen gar dieser Thiere hämisch Bellen. Ja noch mehr, er kann so tief in den Geist der Thiere dringen, Jhn mit aller Leidenschaft sichtbar in ein Kupfer bringen, Und der Füchse Geist von innen, recht heraus zu sehen, zwingen.
Schau die junge Brut doch an! wie ein schelmisches Gemüth, Voller schmeichelnden Betrug, voller Schalkheit, voller Tücke, Und verstellter Gleißnerey, aus fast noch halb blindem Blicke, Schon auf Fleisch zu lauren scheint, schon auf Blut und Rau- ben sieht! Scheint nun gleich der schlimme Fuchs mehr zu schaden, als zu nützen, Müssen uns doch ihre Bälge für den scharfen Frost beschützen, Und uns in der Kälte kleiden. Also dient, wie Wolf und Luchs, Doch, Trotz ihrer Schädlichkeit, uns zum Besten auch der Fuchs.
Der
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Die Fuͤchſe.
Die Fuͤchſe.
Seht! wie ein Gemiſch, von Falſchheit, Schmeicheln, Fraͤſ- ſigkeit und Liſt, Hier, im Blick der ſchlauen Fuͤchſe, deutlich abgebildet iſt! Ridingern iſts nicht genug, Koͤrper lebhaft vorzuſtellen; Er zeigt unſern Augen gar dieſer Thiere haͤmiſch Bellen. Ja noch mehr, er kann ſo tief in den Geiſt der Thiere dringen, Jhn mit aller Leidenſchaft ſichtbar in ein Kupfer bringen, Und der Fuͤchſe Geiſt von innen, recht heraus zu ſehen, zwingen.
Schau die junge Brut doch an! wie ein ſchelmiſches Gemuͤth, Voller ſchmeichelnden Betrug, voller Schalkheit, voller Tuͤcke, Und verſtellter Gleißnerey, aus faſt noch halb blindem Blicke, Schon auf Fleiſch zu lauren ſcheint, ſchon auf Blut und Rau- ben ſieht! Scheint nun gleich der ſchlimme Fuchs mehr zu ſchaden, als zu nuͤtzen, Muͤſſen uns doch ihre Baͤlge fuͤr den ſcharfen Froſt beſchuͤtzen, Und uns in der Kaͤlte kleiden. Alſo dient, wie Wolf und Luchs, Doch, Trotz ihrer Schaͤdlichkeit, uns zum Beſten auch der Fuchs.
Der
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Die Fuͤchſe.
Die Fuͤchſe.
Seht! wie ein Gemiſch, von Falſchheit, Schmeicheln, Fraͤſ-
ſigkeit und Liſt,
Hier, im Blick der ſchlauen Fuͤchſe, deutlich abgebildet iſt!
Ridingern iſts nicht genug, Koͤrper lebhaft vorzuſtellen;
Er zeigt unſern Augen gar dieſer Thiere haͤmiſch Bellen.
Ja noch mehr, er kann ſo tief in den Geiſt der Thiere dringen,
Jhn mit aller Leidenſchaft ſichtbar in ein Kupfer bringen,
Und der Fuͤchſe Geiſt von innen, recht heraus zu ſehen, zwingen.
Schau die junge Brut doch an! wie ein ſchelmiſches Gemuͤth,
Voller ſchmeichelnden Betrug, voller Schalkheit, voller Tuͤcke,
Und verſtellter Gleißnerey, aus faſt noch halb blindem Blicke,
Schon auf Fleiſch zu lauren ſcheint, ſchon auf Blut und Rau-
ben ſieht!
Scheint nun gleich der ſchlimme Fuchs mehr zu ſchaden, als
zu nuͤtzen,
Muͤſſen uns doch ihre Baͤlge fuͤr den ſcharfen Froſt beſchuͤtzen,
Und uns in der Kaͤlte kleiden. Alſo dient, wie Wolf und Luchs,
Doch, Trotz ihrer Schaͤdlichkeit, uns zum Beſten auch der Fuchs.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/257>, abgerufen am 21.12.2024.
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