Von Blumen saugt die Bien, im warmen Sonnenschein, Und sammlet süssen Honig ein. Ach möchten doch auch unsrer Seelen Augen, Aus einer jeden schönen Blume, Dem, welcher sie so schön erschuf, zum Ruhme, Den Honig der Bewundrung saugen, Der in den Blumen wirklich steckt! Welch eine süsse Seelen-Speise, Würd, im Geruch und Blick, geschmeckt, Wenn man, derselben Herrn zum Preise, Der großen Wahrheit Glanz entdeckt, Daß Blumen, von der Gottheit Wesen, Zu unbetrüglichem Beweise, Und Zeugen seiner Lieb erlesen.
Es lassen sich, auf allen Blättern, Jn nett gezognen Strich- und Lettern, Die Weisheits-vollen Schriften sehn. Derselben Züge, die so schön, Die geben deutlich zu verstehn, Wenn sie den Geist, durchs Auge, laben. "Unmöglich könn ein Ungefehr, "Von Absicht, Geist und Ordnung leer, "So regelrecht, geschrieben haben.
Ach möchten wir, Nie müßigs Bienlein, doch von dir,
Zur
Betrachtung uͤber Bienen.
Nuͤtzliche Betrachtungen uͤber Bienen.
Von Blumen ſaugt die Bien, im warmen Sonnenſchein, Und ſammlet ſuͤſſen Honig ein. Ach moͤchten doch auch unſrer Seelen Augen, Aus einer jeden ſchoͤnen Blume, Dem, welcher ſie ſo ſchoͤn erſchuf, zum Ruhme, Den Honig der Bewundrung ſaugen, Der in den Blumen wirklich ſteckt! Welch eine ſuͤſſe Seelen-Speiſe, Wuͤrd, im Geruch und Blick, geſchmeckt, Wenn man, derſelben Herrn zum Preiſe, Der großen Wahrheit Glanz entdeckt, Daß Blumen, von der Gottheit Weſen, Zu unbetruͤglichem Beweiſe, Und Zeugen ſeiner Lieb erleſen.
Es laſſen ſich, auf allen Blaͤttern, Jn nett gezognen Strich- und Lettern, Die Weisheits-vollen Schriften ſehn. Derſelben Zuͤge, die ſo ſchoͤn, Die geben deutlich zu verſtehn, Wenn ſie den Geiſt, durchs Auge, laben. „Unmoͤglich koͤnn ein Ungefehr, „Von Abſicht, Geiſt und Ordnung leer, „So regelrecht, geſchrieben haben.
Ach moͤchten wir, Nie muͤßigs Bienlein, doch von dir,
Zur
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Betrachtung uͤber Bienen.
Nuͤtzliche
Betrachtungen uͤber Bienen.
Von Blumen ſaugt die Bien, im warmen Sonnenſchein,
Und ſammlet ſuͤſſen Honig ein.
Ach moͤchten doch auch unſrer Seelen Augen,
Aus einer jeden ſchoͤnen Blume,
Dem, welcher ſie ſo ſchoͤn erſchuf, zum Ruhme,
Den Honig der Bewundrung ſaugen,
Der in den Blumen wirklich ſteckt!
Welch eine ſuͤſſe Seelen-Speiſe,
Wuͤrd, im Geruch und Blick, geſchmeckt,
Wenn man, derſelben Herrn zum Preiſe,
Der großen Wahrheit Glanz entdeckt,
Daß Blumen, von der Gottheit Weſen,
Zu unbetruͤglichem Beweiſe,
Und Zeugen ſeiner Lieb erleſen.
Es laſſen ſich, auf allen Blaͤttern,
Jn nett gezognen Strich- und Lettern,
Die Weisheits-vollen Schriften ſehn.
Derſelben Zuͤge, die ſo ſchoͤn,
Die geben deutlich zu verſtehn,
Wenn ſie den Geiſt, durchs Auge, laben.
„Unmoͤglich koͤnn ein Ungefehr,
„Von Abſicht, Geiſt und Ordnung leer,
„So regelrecht, geſchrieben haben.
Ach moͤchten wir,
Nie muͤßigs Bienlein, doch von dir,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/149>, abgerufen am 21.12.2024.
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