Noch gestern deckt', als wie ein Spiegel-Glas, Enteis'ter Alster-Fluß, das Eis dein reges Naß; Heut' ist es weg, verschwunden, und sein prangen, Als wär' es nie gewesen, gantz vergangen?
Jndem ich also bey mir fragte; Kam es mir für, Als ob die Alster mir Zur Antwort sagte: "Verwundere dich nicht: "Mit Cörpern gehet es auf gleiche Weise, "Als mit dem Eise. "Das Wasser schlingt das Eis, die Erde Cörper, ein, "Und beide werden das, was sie gewesen, seyn.
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Das Eis.
Das Eis.
Noch geſtern deckt’, als wie ein Spiegel-Glas, Enteiſ’ter Alſter-Fluß, das Eis dein reges Naß; Heut’ iſt es weg, verſchwunden, und ſein prangen, Als waͤr’ es nie geweſen, gantz vergangen?
Jndem ich alſo bey mir fragte; Kam es mir fuͤr, Als ob die Alſter mir Zur Antwort ſagte: „Verwundere dich nicht: „Mit Coͤrpern gehet es auf gleiche Weiſe, „Als mit dem Eiſe. „Das Waſſer ſchlingt das Eis, die Erde Coͤrper, ein, „Und beide werden das, was ſie geweſen, ſeyn.
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Das Eis.
Das Eis.
Noch geſtern deckt’, als wie ein Spiegel-Glas,
Enteiſ’ter Alſter-Fluß, das Eis dein reges Naß;
Heut’ iſt es weg, verſchwunden, und ſein prangen,
Als waͤr’ es nie geweſen, gantz vergangen?
Jndem ich alſo bey mir fragte;
Kam es mir fuͤr,
Als ob die Alſter mir
Zur Antwort ſagte:
„Verwundere dich nicht:
„Mit Coͤrpern gehet es auf gleiche Weiſe,
„Als mit dem Eiſe.
„Das Waſſer ſchlingt das Eis, die Erde Coͤrper, ein,
„Und beide werden das, was ſie geweſen, ſeyn.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/453>, abgerufen am 13.11.2024.
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