Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.Noch eine anm. Landschaft üm Hamburg. Noch eine anmuthige Landschaft üm Hamburg. Unlängst gab ich dir, mein Leser, die Gefild' und holden Auen, Die Hammonia bekräntzen, nur von einem Ort, zu schauen: Nehmlich, so viel man davon, wo mein Garten liegt, er- blickt: Aber glaube darüm nicht, daß vielleicht der Ort allein, Durch die Hände der Natur, so vortrefflich sey geschmückt, Daß er den Eliser Feldern fast sey zu vergleichen: Nein! Es umringen diese Stadt, (die der Himmel segne, stütze, Mit beständigem Gedeyen überschütte, kröne, schütze) Viele solche Gegenden, deren Anmuth, Glantz und Pracht Alle, die sie sehn, nicht nur reitzt, vergnüget und ergetzet; Sondern, durch gehäufften Schimmer, in ein süß Erstaunen setzet. Denn, man wird, durch ihre Schönheit, allenthalben ange- lacht. Um dir nun, von dieser Wahrheit, eine Probe noch zu geben; Will ich ietzt noch einen Riß dir zu zeigen, mich bestreben, Von der Landschaft, deren Lage, Schönheit, Pracht und An- muth man Auch aus meiner Wohnung sehen, in der Stadt erblicken kann. Daß man gar in einer Stadt, wo die Aussicht sonst verbauet, Solch ein schönes Stück der Welt, solch ein holdes Lust- Revier, Gär- U 4
Noch eine anm. Landſchaft uͤm Hamburg. Noch eine anmuthige Landſchaft uͤm Hamburg. Unlaͤngſt gab ich dir, mein Leſer, die Gefild’ und holden Auen, Die Hammonia bekraͤntzen, nur von einem Ort, zu ſchauen: Nehmlich, ſo viel man davon, wo mein Garten liegt, er- blickt: Aber glaube daruͤm nicht, daß vielleicht der Ort allein, Durch die Haͤnde der Natur, ſo vortrefflich ſey geſchmuͤckt, Daß er den Eliſer Feldern faſt ſey zu vergleichen: Nein! Es umringen dieſe Stadt, (die der Himmel ſegne, ſtuͤtze, Mit beſtaͤndigem Gedeyen uͤberſchuͤtte, kroͤne, ſchuͤtze) Viele ſolche Gegenden, deren Anmuth, Glantz und Pracht Alle, die ſie ſehn, nicht nur reitzt, vergnuͤget und ergetzet; Sondern, durch gehaͤufften Schimmer, in ein ſuͤß Erſtaunen ſetzet. Denn, man wird, durch ihre Schoͤnheit, allenthalben ange- lacht. Um dir nun, von dieſer Wahrheit, eine Probe noch zu geben; Will ich ietzt noch einen Riß dir zu zeigen, mich beſtreben, Von der Landſchaft, deren Lage, Schoͤnheit, Pracht und An- muth man Auch aus meiner Wohnung ſehen, in der Stadt erblicken kann. Daß man gar in einer Stadt, wo die Ausſicht ſonſt verbauet, Solch ein ſchoͤnes Stuͤck der Welt, ſolch ein holdes Luſt- Revier, Gaͤr- U 4
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Noch eine anm. Landſchaft uͤm Hamburg.
Noch eine anmuthige Landſchaft uͤm
Hamburg.
Unlaͤngſt gab ich dir, mein Leſer, die Gefild’ und holden
Auen,
Die Hammonia bekraͤntzen, nur von einem Ort, zu ſchauen:
Nehmlich, ſo viel man davon, wo mein Garten liegt, er-
blickt:
Aber glaube daruͤm nicht, daß vielleicht der Ort allein,
Durch die Haͤnde der Natur, ſo vortrefflich ſey geſchmuͤckt,
Daß er den Eliſer Feldern faſt ſey zu vergleichen: Nein!
Es umringen dieſe Stadt, (die der Himmel ſegne, ſtuͤtze,
Mit beſtaͤndigem Gedeyen uͤberſchuͤtte, kroͤne, ſchuͤtze)
Viele ſolche Gegenden, deren Anmuth, Glantz und Pracht
Alle, die ſie ſehn, nicht nur reitzt, vergnuͤget und ergetzet;
Sondern, durch gehaͤufften Schimmer, in ein ſuͤß Erſtaunen
ſetzet.
Denn, man wird, durch ihre Schoͤnheit, allenthalben ange-
lacht.
Um dir nun, von dieſer Wahrheit, eine Probe noch zu
geben;
Will ich ietzt noch einen Riß dir zu zeigen, mich beſtreben,
Von der Landſchaft, deren Lage, Schoͤnheit, Pracht und An-
muth man
Auch aus meiner Wohnung ſehen, in der Stadt erblicken
kann.
Daß man gar in einer Stadt, wo die Ausſicht ſonſt
verbauet,
Solch ein ſchoͤnes Stuͤck der Welt, ſolch ein holdes Luſt-
Revier,
Gaͤr-
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