Quelle des Materialischen und des Gei- stigen Feuers.
Es scheint des Feuers reges Wesen, es scheinen Licht und heisse Flammen Von aller Wärm' und Lichter Quell, dem Sonnen-Feuer, abzustammen, Und in gewisser Cörper Wesen, das sich dazu vor andern schickt, Und mehr und minder schweflicht ist, hinein gesenckt, hinein gedrückt. Die aber, wann sich andre Theile, die feurig sind, zu ihnen fügen, Sich schnell entzünden, und in Eil', als lodernd, in die Höhe fliegen,
Daß wir dieselben Theilchen aber, bevor sie angezündet brennen, Nicht scheinen, gläntzen, leuchten, strahlen, und nicht, als lo- dernd, sehen können, Jst ja so wenig zu bewundern, als daß man selber nicht einmahl Das Licht, so alle Ding' erhellet, und dessen eigentlichen Strahl, Jn seinem eignen Glantz allein, ohn andrer Cörper Gegen- schlag, Zu mercken, zu erblicken taugt, noch eigentlich zu sehn ver- mag.
Fast auf dieselbe Weise scheinet, (Ob gleich, wie jenes, unsichtbar, und von dem Cörper einge- schränckt,)
Auch
Quelle des Materialiſchen
Quelle des Materialiſchen und des Gei- ſtigen Feuers.
Es ſcheint des Feuers reges Weſen, es ſcheinen Licht und heiſſe Flammen Von aller Waͤrm’ und Lichter Quell, dem Sonnen-Feuer, abzuſtammen, Und in gewiſſer Coͤrper Weſen, das ſich dazu vor andern ſchickt, Und mehr und minder ſchweflicht iſt, hinein geſenckt, hinein gedruͤckt. Die aber, wann ſich andre Theile, die feurig ſind, zu ihnen fuͤgen, Sich ſchnell entzuͤnden, und in Eil’, als lodernd, in die Hoͤhe fliegen,
Daß wir dieſelben Theilchen aber, bevor ſie angezuͤndet brennen, Nicht ſcheinen, glaͤntzen, leuchten, ſtrahlen, und nicht, als lo- dernd, ſehen koͤnnen, Jſt ja ſo wenig zu bewundern, als daß man ſelber nicht einmahl Das Licht, ſo alle Ding’ erhellet, und deſſen eigentlichen Strahl, Jn ſeinem eignen Glantz allein, ohn andrer Coͤrper Gegen- ſchlag, Zu mercken, zu erblicken taugt, noch eigentlich zu ſehn ver- mag.
Faſt auf dieſelbe Weiſe ſcheinet, (Ob gleich, wie jenes, unſichtbar, und von dem Coͤrper einge- ſchraͤnckt,)
Auch
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[302/0334]
Quelle des Materialiſchen
Quelle des Materialiſchen und des Gei-
ſtigen Feuers.
Es ſcheint des Feuers reges Weſen, es ſcheinen Licht
und heiſſe Flammen
Von aller Waͤrm’ und Lichter Quell, dem Sonnen-Feuer,
abzuſtammen,
Und in gewiſſer Coͤrper Weſen, das ſich dazu vor andern
ſchickt,
Und mehr und minder ſchweflicht iſt, hinein geſenckt, hinein
gedruͤckt.
Die aber, wann ſich andre Theile, die feurig ſind, zu ihnen
fuͤgen,
Sich ſchnell entzuͤnden, und in Eil’, als lodernd, in die Hoͤhe
fliegen,
Daß wir dieſelben Theilchen aber, bevor ſie angezuͤndet
brennen,
Nicht ſcheinen, glaͤntzen, leuchten, ſtrahlen, und nicht, als lo-
dernd, ſehen koͤnnen,
Jſt ja ſo wenig zu bewundern, als daß man ſelber nicht
einmahl
Das Licht, ſo alle Ding’ erhellet, und deſſen eigentlichen
Strahl,
Jn ſeinem eignen Glantz allein, ohn andrer Coͤrper Gegen-
ſchlag,
Zu mercken, zu erblicken taugt, noch eigentlich zu ſehn ver-
mag.
Faſt auf dieſelbe Weiſe ſcheinet,
(Ob gleich, wie jenes, unſichtbar, und von dem Coͤrper einge-
ſchraͤnckt,)
Auch
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/334>, abgerufen am 22.02.2025.
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