Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.

Bild:
<< vorherige Seite
Schönheit der Bluhmen.
Schönheit der Bluhmen.
Jn der holden Rosen-Zeit
Füllten ungezehlte Arten
Schöner Bluhmen meinen Garten
Mit erwünschter Lieblichkeit.
Aller Bluhmen klare Blätter,
Von der Sonnen Gluth durchstrahlet,
Kamen, bey so heiterm Wetter,
Jn gefärbter Wunder-Zier,
Mehr beflammet als bemahlet,
Feurig mehr, als bunt, mir für.
Auch das Kraut und Laub so gar,
Da die Blätter zart und klar,
Wann die Sonne durch sie schien,
Zeigt' ein tausend-färbig grün:
Ja dieß grün schien Wunder-schön
Auch in grünem Feur zu stehn.
Jn wie schönem Schimmer blühte
Alles, was mein Auge sah!
Jn gefärbten Flammen glühte
Der von Licht durchstrahlte Mah.
Seine zarte Blätter werden
Jn der That illuminirt.
Sagt mir, was ist auf der Erden
Herrlicher, als er, geziert?
Seht das funckeln! Seht die Menge!
Seht der Liljen weissen Blitz!
Seht
G 3
Schoͤnheit der Bluhmen.
Schoͤnheit der Bluhmen.
Jn der holden Roſen-Zeit
Fuͤllten ungezehlte Arten
Schoͤner Bluhmen meinen Garten
Mit erwuͤnſchter Lieblichkeit.
Aller Bluhmen klare Blaͤtter,
Von der Sonnen Gluth durchſtrahlet,
Kamen, bey ſo heiterm Wetter,
Jn gefaͤrbter Wunder-Zier,
Mehr beflammet als bemahlet,
Feurig mehr, als bunt, mir fuͤr.
Auch das Kraut und Laub ſo gar,
Da die Blaͤtter zart und klar,
Wann die Sonne durch ſie ſchien,
Zeigt’ ein tauſend-faͤrbig gruͤn:
Ja dieß gruͤn ſchien Wunder-ſchoͤn
Auch in gruͤnem Feur zu ſtehn.
Jn wie ſchoͤnem Schimmer bluͤhte
Alles, was mein Auge ſah!
Jn gefaͤrbten Flammen gluͤhte
Der von Licht durchſtrahlte Mah.
Seine zarte Blaͤtter werden
Jn der That illuminirt.
Sagt mir, was iſt auf der Erden
Herrlicher, als er, geziert?
Seht das funckeln! Seht die Menge!
Seht der Liljen weiſſen Blitz!
Seht
G 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0133" n="101"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Scho&#x0364;nheit der Bluhmen.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <head>Scho&#x0364;nheit der Bluhmen.</head><lb/>
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">J</hi>n der holden Ro&#x017F;en-Zeit</l><lb/>
              <l>Fu&#x0364;llten ungezehlte Arten</l><lb/>
              <l>Scho&#x0364;ner Bluhmen meinen Garten</l><lb/>
              <l>Mit erwu&#x0364;n&#x017F;chter Lieblichkeit.</l><lb/>
              <l>Aller Bluhmen klare Bla&#x0364;tter,</l><lb/>
              <l>Von der Sonnen Gluth durch&#x017F;trahlet,</l><lb/>
              <l>Kamen, bey &#x017F;o heiterm Wetter,</l><lb/>
              <l>Jn gefa&#x0364;rbter Wunder-Zier,</l><lb/>
              <l>Mehr beflammet als bemahlet,</l><lb/>
              <l>Feurig mehr, als bunt, mir fu&#x0364;r.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Auch das Kraut und Laub &#x017F;o gar,</l><lb/>
              <l>Da die Bla&#x0364;tter zart und klar,</l><lb/>
              <l>Wann die Sonne durch &#x017F;ie &#x017F;chien,</l><lb/>
              <l>Zeigt&#x2019; ein tau&#x017F;end-fa&#x0364;rbig gru&#x0364;n:</l><lb/>
              <l>Ja dieß gru&#x0364;n &#x017F;chien Wunder-&#x017F;cho&#x0364;n</l><lb/>
              <l>Auch in gru&#x0364;nem Feur zu &#x017F;tehn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Jn wie &#x017F;cho&#x0364;nem Schimmer blu&#x0364;hte</l><lb/>
              <l>Alles, was mein Auge &#x017F;ah!</l><lb/>
              <l>Jn gefa&#x0364;rbten Flammen glu&#x0364;hte</l><lb/>
              <l>Der von Licht durch&#x017F;trahlte Mah.</l><lb/>
              <l>Seine zarte Bla&#x0364;tter werden</l><lb/>
              <l>Jn der That illuminirt.</l><lb/>
              <l>Sagt mir, was i&#x017F;t auf der Erden</l><lb/>
              <l>Herrlicher, als er, geziert?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Seht das funckeln! Seht die Menge!</l><lb/>
              <l>Seht der Liljen wei&#x017F;&#x017F;en Blitz!</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">G 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Seht</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0133] Schoͤnheit der Bluhmen. Schoͤnheit der Bluhmen. Jn der holden Roſen-Zeit Fuͤllten ungezehlte Arten Schoͤner Bluhmen meinen Garten Mit erwuͤnſchter Lieblichkeit. Aller Bluhmen klare Blaͤtter, Von der Sonnen Gluth durchſtrahlet, Kamen, bey ſo heiterm Wetter, Jn gefaͤrbter Wunder-Zier, Mehr beflammet als bemahlet, Feurig mehr, als bunt, mir fuͤr. Auch das Kraut und Laub ſo gar, Da die Blaͤtter zart und klar, Wann die Sonne durch ſie ſchien, Zeigt’ ein tauſend-faͤrbig gruͤn: Ja dieß gruͤn ſchien Wunder-ſchoͤn Auch in gruͤnem Feur zu ſtehn. Jn wie ſchoͤnem Schimmer bluͤhte Alles, was mein Auge ſah! Jn gefaͤrbten Flammen gluͤhte Der von Licht durchſtrahlte Mah. Seine zarte Blaͤtter werden Jn der That illuminirt. Sagt mir, was iſt auf der Erden Herrlicher, als er, geziert? Seht das funckeln! Seht die Menge! Seht der Liljen weiſſen Blitz! Seht G 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/133
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/133>, abgerufen am 13.11.2024.