Wenn, um die Umständ' all noch besser zu entdecken, Von den Bewegungen, die scheinbar theils, theils wahr, Die Blicke sich ins Firmament erstrecken; So treffen wir daselbst recht wunderbar So viele Vorwürff' an, die eines tieffen Denckens Vor andern würdig sind. Man muß bewundrend sehen Das helle Tages-Licht beständig vorwerts gehen. Es läufft von Osten ab, und läufft nach Westen zu, Erhellet Himmel, Erd und Fluht, stets ohne Ruh. Da man auch glauben kan, es sey dies Licht der Welt, Jn jener ungemessnen Ferne, Gantz unbeweglich hingestellt, Um welches die nie stillen Sterne Jn einer steten Ründe wandern, Und daß von seinem Blick sie, einer nach dem andern, Jhr Licht erborgen und erlangen, Einfolglich ihren Tag empfangen.
Von der Sonne, den Planeten, und vom Firmament.
Von einem hohen Ort auf dieser sichtbarn Welt Lasst uns, so viel man kan, das grosse Gantz besehen!
Das
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Von dem Bau der Welt.
Wenn, um die Umſtaͤnd’ all noch beſſer zu entdecken, Von den Bewegungen, die ſcheinbar theils, theils wahr, Die Blicke ſich ins Firmament erſtrecken; So treffen wir daſelbſt recht wunderbar So viele Vorwuͤrff’ an, die eines tieffen Denckens Vor andern wuͤrdig ſind. Man muß bewundrend ſehen Das helle Tages-Licht beſtaͤndig vorwerts gehen. Es laͤufft von Oſten ab, und laͤufft nach Weſten zu, Erhellet Himmel, Erd und Fluht, ſtets ohne Ruh. Da man auch glauben kan, es ſey dies Licht der Welt, Jn jener ungemeſſnen Ferne, Gantz unbeweglich hingeſtellt, Um welches die nie ſtillen Sterne Jn einer ſteten Ruͤnde wandern, Und daß von ſeinem Blick ſie, einer nach dem andern, Jhr Licht erborgen und erlangen, Einfolglich ihren Tag empfangen.
Von der Sonne, den Planeten, und vom Firmament.
Von einem hohen Ort auf dieſer ſichtbarn Welt Laſſt uns, ſo viel man kan, das groſſe Gantz beſehen!
Das
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Von dem Bau der Welt.
Wenn, um die Umſtaͤnd’ all noch beſſer zu entdecken,
Von den Bewegungen, die ſcheinbar theils, theils wahr,
Die Blicke ſich ins Firmament erſtrecken;
So treffen wir daſelbſt recht wunderbar
So viele Vorwuͤrff’ an, die eines tieffen Denckens
Vor andern wuͤrdig ſind. Man muß bewundrend ſehen
Das helle Tages-Licht beſtaͤndig vorwerts gehen.
Es laͤufft von Oſten ab, und laͤufft nach Weſten zu,
Erhellet Himmel, Erd und Fluht, ſtets ohne Ruh.
Da man auch glauben kan, es ſey dies Licht der Welt,
Jn jener ungemeſſnen Ferne,
Gantz unbeweglich hingeſtellt,
Um welches die nie ſtillen Sterne
Jn einer ſteten Ruͤnde wandern,
Und daß von ſeinem Blick ſie, einer nach dem andern,
Jhr Licht erborgen und erlangen,
Einfolglich ihren Tag empfangen.
Von der Sonne, den Planeten,
und vom Firmament.
Von einem hohen Ort auf dieſer ſichtbarn Welt
Laſſt uns, ſo viel man kan, das groſſe Gantz beſehen!
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/211>, abgerufen am 21.12.2024.
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