Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.Erklärung des Textes. ANdächtige und Geliebte / theils nach dem Willen GOttes hertzlich betrübte Zuhörer / Als Moses mit seinen bey sich habenden Israeliten aus dem Angst-Hause / und eisernen Ofen des Elendes gezogen / und durch das rohte Meer gegangen war / kamen sie in die Wüsten gen Mara / aber das Wasser zu Mara konten sie nicht trincken / dann es war fast bitter. GOtt aber zeigte Mosi einen Baum / den legt er ins Wasser / da ward es gantz süsse. Und eben so geht es uns Menschen. Wann wir dis Angst und Jammer-volle Welt-AEgypten verlassen / und durch das rothe Meer des Todes gehen sollen / so kommen wir recht gen Mara, dann der Tod ist fast bitter: Wann wir uns aber des Baums bedienen / welcher uns von GOtt gezeigt / ich meine den Baum des Lebens Christum JEsum / so wird sich solche Bitterkeit bald verlieren. Das bittere Leyden unsers theuresten Heylandes kan den Tod gantz süsse machen; wie wir es aber anzufangen haben / wann uns der Tod nicht bitter sondern süß seyn soll / können wir aus unsern vorhabenden Texte lernen / wann wir daraus betrachten die Vertreibung der Bitterkeit des Todes und zwar I. Woher dieselbe entstehe. Im Texte heist es davon also: Warlich / warlich Erklärung des Textes. ANdächtige und Geliebte / theils nach dem Willen GOttes hertzlich betrübte Zuhörer / Als Moses mit seinen bey sich habenden Israeliten aus dem Angst-Hause / und eisernen Ofen des Elendes gezogen / und durch das rohte Meer gegangen war / kamen sie in die Wüsten gen Mara / aber das Wasser zu Mara konten sie nicht trincken / dann es war fast bitter. GOtt aber zeigte Mosi einen Baum / den legt er ins Wasser / da ward es gantz süsse. Und eben so geht es uns Menschen. Wann wir dis Angst und Jammer-volle Welt-AEgypten verlassen / und durch das rothe Meer des Todes gehen sollen / so kommen wir recht gen Mara, dann der Tod ist fast bitter: Wañ wir uns aber des Baums bedienen / welcher uns von GOtt gezeigt / ich meine den Baum des Lebens Christum JEsum / so wird sich solche Bitterkeit bald verlieren. Das bittere Leyden unsers theuresten Heylandes kan den Tod gantz süsse machen; wie wir es aber anzufangen haben / wann uns der Tod nicht bitter sondern süß seyn soll / können wir aus unsern vorhabenden Texte lernen / wann wir daraus betrachten die Vertreibung der Bitterkeit des Todes und zwar I. Woher dieselbe entstehe. Im Texte heist es davon also: Warlich / warlich <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0028" n="20"/> </div> <div> <head>Erklärung des Textes.<lb/></head> <p>ANdächtige und Geliebte / theils nach dem Willen GOttes hertzlich betrübte Zuhörer / Als Moses mit seinen bey sich habenden Israeliten aus dem Angst-Hause / und eisernen Ofen des Elendes gezogen / und durch das rohte Meer gegangen war / kamen sie in die Wüsten gen Mara / aber das Wasser zu Mara konten sie nicht trincken / dann es war fast bitter. GOtt aber zeigte Mosi einen Baum / den legt er ins Wasser / da ward es gantz süsse. Und eben so geht es uns Menschen. Wann wir dis Angst und Jammer-volle Welt-AEgypten verlassen / und durch das rothe Meer des Todes gehen sollen / so kommen wir recht gen Mara, dann der Tod ist fast bitter: Wañ wir uns aber des Baums bedienen / welcher uns von GOtt gezeigt / ich meine den Baum des Lebens Christum JEsum / so wird sich solche Bitterkeit bald verlieren. Das bittere Leyden unsers theuresten Heylandes kan den Tod gantz süsse machen; wie wir es aber anzufangen haben / wann uns der Tod nicht bitter sondern süß seyn soll / können wir aus unsern vorhabenden Texte lernen / wann wir daraus betrachten die Vertreibung der Bitterkeit des Todes und zwar</p> <p>I. Woher dieselbe entstehe. Im Texte heist es davon also: Warlich / warlich </p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0028]
Erklärung des Textes.
ANdächtige und Geliebte / theils nach dem Willen GOttes hertzlich betrübte Zuhörer / Als Moses mit seinen bey sich habenden Israeliten aus dem Angst-Hause / und eisernen Ofen des Elendes gezogen / und durch das rohte Meer gegangen war / kamen sie in die Wüsten gen Mara / aber das Wasser zu Mara konten sie nicht trincken / dann es war fast bitter. GOtt aber zeigte Mosi einen Baum / den legt er ins Wasser / da ward es gantz süsse. Und eben so geht es uns Menschen. Wann wir dis Angst und Jammer-volle Welt-AEgypten verlassen / und durch das rothe Meer des Todes gehen sollen / so kommen wir recht gen Mara, dann der Tod ist fast bitter: Wañ wir uns aber des Baums bedienen / welcher uns von GOtt gezeigt / ich meine den Baum des Lebens Christum JEsum / so wird sich solche Bitterkeit bald verlieren. Das bittere Leyden unsers theuresten Heylandes kan den Tod gantz süsse machen; wie wir es aber anzufangen haben / wann uns der Tod nicht bitter sondern süß seyn soll / können wir aus unsern vorhabenden Texte lernen / wann wir daraus betrachten die Vertreibung der Bitterkeit des Todes und zwar
I. Woher dieselbe entstehe. Im Texte heist es davon also: Warlich / warlich
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