Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.WAs für betrübte Post beraubt mich aller Sinnen? Ist unser Vater todt? Ach unerhörte Pein! Ists möglich / daß der Abt schon kan verschieden seyn? Was hör ich / gehet Er / noch eh Er kommt / von hinnen? Ach ja! Er stirbt / und das auf unsers Fürsten Zinnen; Er stirbt. Man hüllt Ihn schon in schwartzen Sammet ein / Ach dieser Riß ist groß / ist starck / ist ungemein! Wir alle lassen drob gehäuffte Zähren rinnen; Doch Theurer Abt Du lebst / und bist gewiß nicht todt / DU lebst in Salems-Stadt bey dem lebendgen GOtt / Du lebest auch allhier in Kindern / Enckeln / Schrifften / In Tugenden / die DIR ein ewig Denckmahl stifften: Drum ob du gleich beschliest die kurtze Lebens-Frist / So sagt man doch mit Recht / daß Du unsterblich bist. J. B. Hoffmann. Senior zum Cl. Michaelstein. Das abgewechselte Leyden. ES hat der weise GOtt mir vielen Schmertz und Leyden Nach seinem weisen Rath anjetzo aufferlegt / Ich dürffte / wie es scheint / die Todten-Bahr bekleiden / Dieweil sich fast kein Glied an meinem Leibe regt.
WAs für betrübte Post beraubt mich aller Sinnen? Ist unser Vater todt? Ach unerhörte Pein! Ists möglich / daß der Abt schon kan verschieden seyn? Was hör ich / gehet Er / noch eh Er kommt / von hinnen? Ach ja! Er stirbt / und das auf unsers Fürsten Zinnen; Er stirbt. Man hüllt Ihn schon in schwartzen Sammet ein / Ach dieser Riß ist groß / ist starck / ist ungemein! Wir alle lassen drob gehäuffte Zähren rinnen; Doch Theurer Abt Du lebst / und bist gewiß nicht todt / DU lebst in Salems-Stadt bey dem lebendgen GOtt / Du lebest auch allhier in Kindern / Enckeln / Schrifften / In Tugenden / die DIR ein ewig Denckmahl stifften: Drum ob du gleich beschliest die kurtze Lebens-Frist / So sagt man doch mit Recht / daß Du unsterblich bist. J. B. Hoffmann. Senior zum Cl. Michaelstein. Das abgewechselte Leyden. ES hat der weise GOtt mir vielen Schmertz und Leyden Nach seinem weisen Rath anjetzo aufferlegt / Ich dürffte / wie es scheint / die Todten-Bahr bekleiden / Dieweil sich fast kein Glied an meinem Leibe regt.
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WAs für betrübte Post beraubt mich aller Sinnen? Ist unser Vater todt? Ach unerhörte Pein! Ists möglich / daß der Abt schon kan verschieden seyn? Was hör ich / gehet Er / noch eh Er kommt / von hinnen? Ach ja! Er stirbt / und das auf unsers Fürsten Zinnen; Er stirbt. Man hüllt Ihn schon in schwartzen Sammet ein / Ach dieser Riß ist groß / ist starck / ist ungemein! Wir alle lassen drob gehäuffte Zähren rinnen; Doch Theurer Abt Du lebst / und bist gewiß nicht todt / DU lebst in Salems-Stadt bey dem lebendgen GOtt / Du lebest auch allhier in Kindern / Enckeln / Schrifften / In Tugenden / die DIR ein ewig Denckmahl stifften: Drum ob du gleich beschliest die kurtze Lebens-Frist / So sagt man doch mit Recht / daß Du unsterblich bist. J. B. Hoffmann. Senior zum Cl. Michaelstein.
Das abgewechselte Leyden.
ES hat der weise GOtt mir vielen Schmertz und Leyden Nach seinem weisen Rath anjetzo aufferlegt / Ich dürffte / wie es scheint / die Todten-Bahr bekleiden / Dieweil sich fast kein Glied an meinem Leibe regt.
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