dann kann er auf dem Sterbebette mit Freuden auf seine Vergangenheit zurückschauen und mit Hoffnung und Zuversicht seinem Richter entgegengehen. John Caroll von Carollton, ein großer edler Mann und Charakter, ein tüchtiger Jurist, der alle einem ameri- kanischen Bürger offenstehenden Ehrenposten bekleidet hatte, war ein eifriger, praktischer Katholik. Als er nun dem Tode nahe war und seine Kinder und Enkel sein Sterbebett umstanden, sprach er zu ihnen: "Ich habe 96 Jahre gelebt; ich war beständig gesund, war ge- segnet mit Reichthum, Glück, Ansehen, Sympathie von Seiten des Volkes und mit Allem, was die Welt ge- ben kann. Doch was mich am meisten jetzt tröstet, ist das Bewußtsein, daß ich stets meinen religiösen Ver- pflichtungen nachgekommen bin, daß ich stets aufrichtig bemüht war, meinem Gott treu zu dienen."
Männer, die ihr diese Zeilen leset, möget ihr einst alle mit einer ähnlichen Zuversicht dem Tode in's An- gesicht schauen und vor euern ewigen Richter hintreten können!
2.
Es ist ferner für die ganze Familie ein großer Gewinn, wenn der Mann treu unserer heiligen Reli- gion ergeben ist. Der Mann ist das Haupt der Familie. Ist das Haupt krank, so können die stärksten Arme und die besten Füße diesen Schaden dem Körper nicht ersetzen; sind die Funktionen des Gehirns gestört und ist das Haupt dem Wahnsinn verfallen, so ist der ganze Mensch nicht mehr zurechnungsfähig, sein ganzes
dann kann er auf dem Sterbebette mit Freuden auf seine Vergangenheit zurückschauen und mit Hoffnung und Zuversicht seinem Richter entgegengehen. John Caroll von Carollton, ein großer edler Mann und Charakter, ein tüchtiger Jurist, der alle einem ameri- kanischen Bürger offenstehenden Ehrenposten bekleidet hatte, war ein eifriger, praktischer Katholik. Als er nun dem Tode nahe war und seine Kinder und Enkel sein Sterbebett umstanden, sprach er zu ihnen: „Ich habe 96 Jahre gelebt; ich war beständig gesund, war ge- segnet mit Reichthum, Glück, Ansehen, Sympathie von Seiten des Volkes und mit Allem, was die Welt ge- ben kann. Doch was mich am meisten jetzt tröstet, ist das Bewußtsein, daß ich stets meinen religiösen Ver- pflichtungen nachgekommen bin, daß ich stets aufrichtig bemüht war, meinem Gott treu zu dienen.“
Männer, die ihr diese Zeilen leset, möget ihr einst alle mit einer ähnlichen Zuversicht dem Tode in's An- gesicht schauen und vor euern ewigen Richter hintreten können!
2.
Es ist ferner für die ganze Familie ein großer Gewinn, wenn der Mann treu unserer heiligen Reli- gion ergeben ist. Der Mann ist das Haupt der Familie. Ist das Haupt krank, so können die stärksten Arme und die besten Füße diesen Schaden dem Körper nicht ersetzen; sind die Funktionen des Gehirns gestört und ist das Haupt dem Wahnsinn verfallen, so ist der ganze Mensch nicht mehr zurechnungsfähig, sein ganzes
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dann kann er auf dem Sterbebette mit Freuden auf
seine Vergangenheit zurückschauen und mit Hoffnung
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Caroll von Carollton, ein großer edler Mann und
Charakter, ein tüchtiger Jurist, der alle einem ameri-
kanischen Bürger offenstehenden Ehrenposten bekleidet
hatte, war ein eifriger, praktischer Katholik. Als er nun
dem Tode nahe war und seine Kinder und Enkel sein
Sterbebett umstanden, sprach er zu ihnen: „Ich habe
96 Jahre gelebt; ich war beständig gesund, war ge-
segnet mit Reichthum, Glück, Ansehen, Sympathie von
Seiten des Volkes und mit Allem, was die Welt ge-
ben kann. Doch was mich am meisten jetzt tröstet, ist
das Bewußtsein, daß ich stets meinen religiösen Ver-
pflichtungen nachgekommen bin, daß ich stets aufrichtig
bemüht war, meinem Gott treu zu dienen.“
Männer, die ihr diese Zeilen leset, möget ihr einst
alle mit einer ähnlichen Zuversicht dem Tode in's An-
gesicht schauen und vor euern ewigen Richter hintreten
können!
2.
Es ist ferner für die ganze Familie ein großer
Gewinn, wenn der Mann treu unserer heiligen Reli-
gion ergeben ist. Der Mann ist das Haupt der Familie.
Ist das Haupt krank, so können die stärksten Arme
und die besten Füße diesen Schaden dem Körper nicht
ersetzen; sind die Funktionen des Gehirns gestört und
ist das Haupt dem Wahnsinn verfallen, so ist der ganze
Mensch nicht mehr zurechnungsfähig, sein ganzes
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/26>, abgerufen am 03.07.2024.
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