Seine Rechnung führt ihn zu Folgerungen, die mit Barlows Versuchen, vorzüglich mit dem Erfolge, daß der Nordpol sich an der herabwärts gehenden Seite der Kugel näherte, übereinstimmen. Er bemerkt dabei, daß, obgleich die Theorie eine beinahe gleiche Wirkung nach außen für solide und hohle Eisenkugeln von gleichem Durchmesser giebt, wenn diese ruhen, doch diese Wirkung für rotirende Kugeln sehr ungleich wird, so daß es der Mühe werth wäre, Versuche mit hohlen rotirenden Kugeln anzustellen, und allenfalls damit Versuche zu verbinden, wo statt des Eisens Kör- per genommen würden, die eine geringere Menge Eisen in ihrer Mischung enthielten.
Diese wenigen Hindeutungen auf das, was die Theorie hier zu leisten versucht hat, glaubte ich mittheilen zu müssen; aber die genauere Ueberlegung, mit welchem Rechte man einige Erfolge der Versuche als Criterium der Uebereinstimmung der Theorie mit der Erfahrung ansehen darf, während man andre Erfolge der Versuche als Grundlage der Zahlenrechnung und als gegebene Größen be- nutzen muß, -- diese Ueberlegung anzustellen ist hier unmöglich und doch verdiente sie wohl recht strenge angestellt zu werden. Ueberhaupt habe ich diesen Theil der Theorie am wenigsten mit Ueberzeugung auffassen können.
Einfluß der Trennung der Theile auf den Rotations- magnetismus.
Unter den über diesen Gegenstand angestellten Beobachtungen scheinen mir die von Christie noch eine Erwähnung zu verdie- nen, welche das schon von Arago gefundene, unerwartete Resul- tat, daß der Zusammenhang der Theile des rotirenden Körpers von so großem Einflusse ist, in ein vorzüglich helles Licht setzen. Chri- stie bediente sich eines Apparates, wo auf einer sehr festen Unter- lage eine Axe vertical aufgerichtet stand (Fig. 159.) und neben ihr zwei Magnete, die mit gleichen Polen A, B, nach oben gerichtet, in gleichem Abstande von der Axe C, nach einander gleiche Wir- kung auf die darüber hängende Scheibe auszuüben bestimmt waren. Die Scheibe von Kupfer DE hing an einem langen Metallfaden, und da sie durch die Bewegung der Magnete mit in Drehung ge-
Seine Rechnung fuͤhrt ihn zu Folgerungen, die mit Barlows Verſuchen, vorzuͤglich mit dem Erfolge, daß der Nordpol ſich an der herabwaͤrts gehenden Seite der Kugel naͤherte, uͤbereinſtimmen. Er bemerkt dabei, daß, obgleich die Theorie eine beinahe gleiche Wirkung nach außen fuͤr ſolide und hohle Eiſenkugeln von gleichem Durchmeſſer giebt, wenn dieſe ruhen, doch dieſe Wirkung fuͤr rotirende Kugeln ſehr ungleich wird, ſo daß es der Muͤhe werth waͤre, Verſuche mit hohlen rotirenden Kugeln anzuſtellen, und allenfalls damit Verſuche zu verbinden, wo ſtatt des Eiſens Koͤr- per genommen wuͤrden, die eine geringere Menge Eiſen in ihrer Miſchung enthielten.
Dieſe wenigen Hindeutungen auf das, was die Theorie hier zu leiſten verſucht hat, glaubte ich mittheilen zu muͤſſen; aber die genauere Ueberlegung, mit welchem Rechte man einige Erfolge der Verſuche als Criterium der Uebereinſtimmung der Theorie mit der Erfahrung anſehen darf, waͤhrend man andre Erfolge der Verſuche als Grundlage der Zahlenrechnung und als gegebene Groͤßen be- nutzen muß, — dieſe Ueberlegung anzuſtellen iſt hier unmoͤglich und doch verdiente ſie wohl recht ſtrenge angeſtellt zu werden. Ueberhaupt habe ich dieſen Theil der Theorie am wenigſten mit Ueberzeugung auffaſſen koͤnnen.
Einfluß der Trennung der Theile auf den Rotations- magnetismus.
Unter den uͤber dieſen Gegenſtand angeſtellten Beobachtungen ſcheinen mir die von Chriſtie noch eine Erwaͤhnung zu verdie- nen, welche das ſchon von Arago gefundene, unerwartete Reſul- tat, daß der Zuſammenhang der Theile des rotirenden Koͤrpers von ſo großem Einfluſſe iſt, in ein vorzuͤglich helles Licht ſetzen. Chri- ſtie bediente ſich eines Apparates, wo auf einer ſehr feſten Unter- lage eine Axe vertical aufgerichtet ſtand (Fig. 159.) und neben ihr zwei Magnete, die mit gleichen Polen A, B, nach oben gerichtet, in gleichem Abſtande von der Axe C, nach einander gleiche Wir- kung auf die daruͤber haͤngende Scheibe auszuuͤben beſtimmt waren. Die Scheibe von Kupfer DE hing an einem langen Metallfaden, und da ſie durch die Bewegung der Magnete mit in Drehung ge-
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Seine Rechnung fuͤhrt ihn zu Folgerungen, die mit Barlows
Verſuchen, vorzuͤglich mit dem Erfolge, daß der Nordpol ſich an
der herabwaͤrts gehenden Seite der Kugel naͤherte, uͤbereinſtimmen.
Er bemerkt dabei, daß, obgleich die Theorie eine beinahe gleiche
Wirkung nach außen fuͤr ſolide und hohle Eiſenkugeln von gleichem
Durchmeſſer giebt, wenn dieſe ruhen, doch dieſe Wirkung fuͤr
rotirende Kugeln ſehr ungleich wird, ſo daß es der Muͤhe werth
waͤre, Verſuche mit hohlen rotirenden Kugeln anzuſtellen, und
allenfalls damit Verſuche zu verbinden, wo ſtatt des Eiſens Koͤr-
per genommen wuͤrden, die eine geringere Menge Eiſen in ihrer
Miſchung enthielten.
Dieſe wenigen Hindeutungen auf das, was die Theorie hier
zu leiſten verſucht hat, glaubte ich mittheilen zu muͤſſen; aber die
genauere Ueberlegung, mit welchem Rechte man einige Erfolge der
Verſuche als Criterium der Uebereinſtimmung der Theorie mit der
Erfahrung anſehen darf, waͤhrend man andre Erfolge der Verſuche
als Grundlage der Zahlenrechnung und als gegebene Groͤßen be-
nutzen muß, — dieſe Ueberlegung anzuſtellen iſt hier unmoͤglich
und doch verdiente ſie wohl recht ſtrenge angeſtellt zu werden.
Ueberhaupt habe ich dieſen Theil der Theorie am wenigſten mit
Ueberzeugung auffaſſen koͤnnen.
Einfluß der Trennung der Theile auf den Rotations-
magnetismus.
Unter den uͤber dieſen Gegenſtand angeſtellten Beobachtungen
ſcheinen mir die von Chriſtie noch eine Erwaͤhnung zu verdie-
nen, welche das ſchon von Arago gefundene, unerwartete Reſul-
tat, daß der Zuſammenhang der Theile des rotirenden Koͤrpers von
ſo großem Einfluſſe iſt, in ein vorzuͤglich helles Licht ſetzen. Chri-
ſtie bediente ſich eines Apparates, wo auf einer ſehr feſten Unter-
lage eine Axe vertical aufgerichtet ſtand (Fig. 159.) und neben ihr
zwei Magnete, die mit gleichen Polen A, B, nach oben gerichtet,
in gleichem Abſtande von der Axe C, nach einander gleiche Wir-
kung auf die daruͤber haͤngende Scheibe auszuuͤben beſtimmt waren.
Die Scheibe von Kupfer DE hing an einem langen Metallfaden,
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/490>, abgerufen am 13.11.2024.
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