reiner Luft in dem untern Theile des Zimmes erhalten und ohne andre Nachtheile anwenden, während die erwärmte Luft des Zim- mers oben ausfließt, so läßt sich der Zweck der Luftreinigung da- durch erreichen, nur hat es oft einige Schwierigkeit, der durch die Kälte der einströmenden Luft verursachten Unbequemlichkeit aus- zuweichen. Doch es ist Zeit, zu andern Erscheinungen der Wärme überzugehen.
Dritte Vorlesung.
Die Erscheinungen der Wärme, die ich jetzt zunächst Ihrer Aufmerksamkeit, m. h. H., empfehlen will, sind die, welche die Verbreitung der Wärme betreffen. Es bieten sich uns hier zwei wesentlich verschiedene Arten, wie die Wärme sich verbreitet, dar, nämlich durch Ausstrahlen und durch Leitung; denn eine dritte Art der Mittheilung, welche wir bei den Phänomenen der Wärme wahrnehmen, wo sie nämlich durch Strömung in den flüssigen Körpern sich verbreitet, kann nicht als eigenthümliche Mittheilungs- Art angesehen werden.
Strahlende Wärme. Zurückwerfung und Brechung derselben.
Nicht bloß die Sonnenwärme, sondern auch die von irdischen leuchtenden Körpern ausgehende Wärme zeigt sich so an das Licht gebunden oder mit demselben zusammengehend, daß wir die Strah- len der Wärme ebenso wie die des Lichtes verfolgen können. Die Brennspiegel sammeln die Sonnenstrahlen in eben dem Puncte als erwärmende Strahlen, wo sie ein Bild vermöge der gesammelten Lichtstrahlen hervorbringen, und wir sehen daher, daß auch die Wärmestrahlen eben das Gesetz der Reflexion, unter einem Win- kel, dem Einfallswinkel gleich, zurückgeworfen zu werden, befolgen. Die großen Wirkungen der Brennspiegel sind bekannt, und obgleich es bei großen Spiegeln von mehreren Fußen Durchmesser, nur wenn sie sehr vollkommen gearbeitet sind, statt findet, daß sie die
reiner Luft in dem untern Theile des Zimmes erhalten und ohne andre Nachtheile anwenden, waͤhrend die erwaͤrmte Luft des Zim- mers oben ausfließt, ſo laͤßt ſich der Zweck der Luftreinigung da- durch erreichen, nur hat es oft einige Schwierigkeit, der durch die Kaͤlte der einſtroͤmenden Luft verurſachten Unbequemlichkeit aus- zuweichen. Doch es iſt Zeit, zu andern Erſcheinungen der Waͤrme uͤberzugehen.
Dritte Vorleſung.
Die Erſcheinungen der Waͤrme, die ich jetzt zunaͤchſt Ihrer Aufmerkſamkeit, m. h. H., empfehlen will, ſind die, welche die Verbreitung der Waͤrme betreffen. Es bieten ſich uns hier zwei weſentlich verſchiedene Arten, wie die Waͤrme ſich verbreitet, dar, naͤmlich durch Ausſtrahlen und durch Leitung; denn eine dritte Art der Mittheilung, welche wir bei den Phaͤnomenen der Waͤrme wahrnehmen, wo ſie naͤmlich durch Stroͤmung in den fluͤſſigen Koͤrpern ſich verbreitet, kann nicht als eigenthuͤmliche Mittheilungs- Art angeſehen werden.
Strahlende Waͤrme. Zuruͤckwerfung und Brechung derſelben.
Nicht bloß die Sonnenwaͤrme, ſondern auch die von irdiſchen leuchtenden Koͤrpern ausgehende Waͤrme zeigt ſich ſo an das Licht gebunden oder mit demſelben zuſammengehend, daß wir die Strah- len der Waͤrme ebenſo wie die des Lichtes verfolgen koͤnnen. Die Brennſpiegel ſammeln die Sonnenſtrahlen in eben dem Puncte als erwaͤrmende Strahlen, wo ſie ein Bild vermoͤge der geſammelten Lichtſtrahlen hervorbringen, und wir ſehen daher, daß auch die Waͤrmeſtrahlen eben das Geſetz der Reflexion, unter einem Win- kel, dem Einfallswinkel gleich, zuruͤckgeworfen zu werden, befolgen. Die großen Wirkungen der Brennſpiegel ſind bekannt, und obgleich es bei großen Spiegeln von mehreren Fußen Durchmeſſer, nur wenn ſie ſehr vollkommen gearbeitet ſind, ſtatt findet, daß ſie die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0048"n="34"/>
reiner Luft in dem untern Theile des Zimmes erhalten und ohne<lb/>
andre Nachtheile anwenden, waͤhrend die erwaͤrmte Luft des Zim-<lb/>
mers oben ausfließt, ſo laͤßt ſich der Zweck der Luftreinigung da-<lb/>
durch erreichen, nur hat es oft einige Schwierigkeit, der durch die<lb/>
Kaͤlte der einſtroͤmenden Luft verurſachten Unbequemlichkeit aus-<lb/>
zuweichen. Doch es iſt Zeit, zu andern Erſcheinungen der Waͤrme<lb/>
uͤberzugehen.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="1"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Dritte Vorleſung</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>Die Erſcheinungen der Waͤrme, die ich jetzt zunaͤchſt Ihrer<lb/>
Aufmerkſamkeit, m. h. H., empfehlen will, ſind die, welche die<lb/>
Verbreitung der Waͤrme betreffen. Es bieten ſich uns hier zwei<lb/>
weſentlich verſchiedene Arten, wie die Waͤrme ſich verbreitet, dar,<lb/>
naͤmlich durch Ausſtrahlen und durch Leitung; denn eine dritte<lb/>
Art der Mittheilung, welche wir bei den Phaͤnomenen der Waͤrme<lb/>
wahrnehmen, wo ſie naͤmlich durch Stroͤmung in den fluͤſſigen<lb/>
Koͤrpern ſich verbreitet, kann nicht als eigenthuͤmliche Mittheilungs-<lb/>
Art angeſehen werden.</p><lb/><divn="2"><head><hirendition="#g">Strahlende Waͤrme</hi>. <hirendition="#g">Zuruͤckwerfung und Brechung<lb/>
derſelben</hi>.</head><lb/><p>Nicht bloß die Sonnenwaͤrme, ſondern auch die von irdiſchen<lb/>
leuchtenden Koͤrpern ausgehende Waͤrme zeigt ſich ſo an das Licht<lb/>
gebunden oder mit demſelben zuſammengehend, daß wir die Strah-<lb/>
len der Waͤrme ebenſo wie die des Lichtes verfolgen koͤnnen. Die<lb/>
Brennſpiegel ſammeln die Sonnenſtrahlen in eben dem Puncte als<lb/>
erwaͤrmende Strahlen, wo ſie ein Bild vermoͤge der geſammelten<lb/>
Lichtſtrahlen hervorbringen, und wir ſehen daher, daß auch die<lb/>
Waͤrmeſtrahlen eben das Geſetz der Reflexion, unter einem Win-<lb/>
kel, dem Einfallswinkel gleich, zuruͤckgeworfen zu werden, befolgen.<lb/>
Die großen Wirkungen der Brennſpiegel ſind bekannt, und obgleich<lb/>
es bei großen Spiegeln von mehreren Fußen Durchmeſſer, nur<lb/>
wenn ſie ſehr vollkommen gearbeitet ſind, ſtatt findet, daß ſie die<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[34/0048]
reiner Luft in dem untern Theile des Zimmes erhalten und ohne
andre Nachtheile anwenden, waͤhrend die erwaͤrmte Luft des Zim-
mers oben ausfließt, ſo laͤßt ſich der Zweck der Luftreinigung da-
durch erreichen, nur hat es oft einige Schwierigkeit, der durch die
Kaͤlte der einſtroͤmenden Luft verurſachten Unbequemlichkeit aus-
zuweichen. Doch es iſt Zeit, zu andern Erſcheinungen der Waͤrme
uͤberzugehen.
Dritte Vorleſung.
Die Erſcheinungen der Waͤrme, die ich jetzt zunaͤchſt Ihrer
Aufmerkſamkeit, m. h. H., empfehlen will, ſind die, welche die
Verbreitung der Waͤrme betreffen. Es bieten ſich uns hier zwei
weſentlich verſchiedene Arten, wie die Waͤrme ſich verbreitet, dar,
naͤmlich durch Ausſtrahlen und durch Leitung; denn eine dritte
Art der Mittheilung, welche wir bei den Phaͤnomenen der Waͤrme
wahrnehmen, wo ſie naͤmlich durch Stroͤmung in den fluͤſſigen
Koͤrpern ſich verbreitet, kann nicht als eigenthuͤmliche Mittheilungs-
Art angeſehen werden.
Strahlende Waͤrme. Zuruͤckwerfung und Brechung
derſelben.
Nicht bloß die Sonnenwaͤrme, ſondern auch die von irdiſchen
leuchtenden Koͤrpern ausgehende Waͤrme zeigt ſich ſo an das Licht
gebunden oder mit demſelben zuſammengehend, daß wir die Strah-
len der Waͤrme ebenſo wie die des Lichtes verfolgen koͤnnen. Die
Brennſpiegel ſammeln die Sonnenſtrahlen in eben dem Puncte als
erwaͤrmende Strahlen, wo ſie ein Bild vermoͤge der geſammelten
Lichtſtrahlen hervorbringen, und wir ſehen daher, daß auch die
Waͤrmeſtrahlen eben das Geſetz der Reflexion, unter einem Win-
kel, dem Einfallswinkel gleich, zuruͤckgeworfen zu werden, befolgen.
Die großen Wirkungen der Brennſpiegel ſind bekannt, und obgleich
es bei großen Spiegeln von mehreren Fußen Durchmeſſer, nur
wenn ſie ſehr vollkommen gearbeitet ſind, ſtatt findet, daß ſie die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/48>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.