Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.kommen, an, daß sie diese gasförmige elastische Natur ihrer Ver- Wasserstoff. Ihm in gewisser Hinsicht gegenüberstehend (bei der electrischen kommen, an, daß ſie dieſe gasfoͤrmige elaſtiſche Natur ihrer Ver- Waſſerſtoff. Ihm in gewiſſer Hinſicht gegenuͤberſtehend (bei der electriſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" n="44"/> kommen, an, daß ſie dieſe gasfoͤrmige elaſtiſche Natur ihrer Ver-<lb/> bindung mit dem Waͤrmeſtoffe verdanken. Ein ſolcher Stoff iſt<lb/> der <hi rendition="#g">Sauerſtoff</hi>, das <hi rendition="#g">Oxygen</hi>, der mit Waͤrmeſtoff verbunden<lb/> in der Sauerſtoffluft (dem Oxygengas, der Lebensluft) vorhanden<lb/> iſt. Man hat ihn Sauerſtoff genannt, oder Oxygen, Saͤure<lb/> erzeugend, weil man eine Zeit lang ſich berechtigt glaubte anzu-<lb/> nehmen, daß die Saͤuren nur durch ſeine Verbindung mit andern<lb/> Koͤrpern entſtaͤnden. Der Sauerſtoff iſt in der groͤßten Menge<lb/> auf der Erde vorhanden, indem er einen Hauptbeſtandtheil der<lb/> Atmoſphaͤre, einen Hauptbeſtandtheil des Waſſers ausmacht und<lb/> faſt mit allen Koͤrpern Verbindungen eingeht. Bei der Verbindung<lb/> mit gewiſſen Koͤrpern, z. B. Kohlenſtoff, Phosphor, Schwefel und<lb/> andern, bildet er Saͤuren, — die ſich nicht allein durch ſauern<lb/> Geſchmack, ſondern auch durch ihre Eigenſchaft mehrere blaue<lb/> Pflanzenfarben zu roͤthen und mit alcaliſchen Koͤrpern und Metallen<lb/> Salze zu bilden, auszeichnen. Der Sauerſtoff iſt derjenige Be-<lb/> ſtandtheil der Luft, welcher das Verbrennen unterhaͤlt und beim<lb/> Athmen das Leben zu erhalten dient. Er verbindet ſich mit den<lb/> Metallen zu Oxyden, mit der Kohle beim Verbrennen zu kohlen-<lb/> ſaurer Luft u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Waſſerſtoff</hi>.</head><lb/> <p>Ihm in gewiſſer Hinſicht gegenuͤberſtehend (bei der electriſchen<lb/> Beſchaffenheit der Koͤrper koͤmmt er als dem poſitiven Ende nahe<lb/> ſtehend, vor, ſo wie der Sauerſtoff dem negativen) iſt der <hi rendition="#g">Waſ</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſerſtoff</hi>, das <hi rendition="#g">Hydrogen</hi>, den wir auch nur in Luftform einfach<lb/> darſtellen koͤnnen. Er iſt im Waſſer mit dem Sauerſtoff zu <hi rendition="#g">einem</hi><lb/> Koͤrper verbunden und hat daher, als Waſſer bildend, ſeinen<lb/> Namen. Die Waſſerſtoffluft, das Hydrogengas, iſt eine brenn-<lb/> bare Luft, die erhitzt ſich entzuͤndet und fortbrennt, wenn der Zu-<lb/> tritt des Sauerſtoffgas ſtatt findet. Bei dieſer Verbrennung ver-<lb/> binden ſich die ſchweren Beſtandtheile dieſer Luft-Arten zu Waſſer,<lb/> und zwar ſo, daß ein Maaß Sauerſtoffgas verzehrt wird, indem<lb/> zwei Maaß (dem Volumen nach,) an Waſſerſtoffgas verbrennen.<lb/> Da das ſpecifiſche Gewicht des Sauerſtoffgas 15,077 mal ſo groß,<lb/> als das des Waſſerſtoffgas iſt, ſo machen alſo 15,077 Gewichts-<lb/> theile Sauerſtoff und 2 Gewichtstheile Waſſerſtoff zuſammen Waſ-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0058]
kommen, an, daß ſie dieſe gasfoͤrmige elaſtiſche Natur ihrer Ver-
bindung mit dem Waͤrmeſtoffe verdanken. Ein ſolcher Stoff iſt
der Sauerſtoff, das Oxygen, der mit Waͤrmeſtoff verbunden
in der Sauerſtoffluft (dem Oxygengas, der Lebensluft) vorhanden
iſt. Man hat ihn Sauerſtoff genannt, oder Oxygen, Saͤure
erzeugend, weil man eine Zeit lang ſich berechtigt glaubte anzu-
nehmen, daß die Saͤuren nur durch ſeine Verbindung mit andern
Koͤrpern entſtaͤnden. Der Sauerſtoff iſt in der groͤßten Menge
auf der Erde vorhanden, indem er einen Hauptbeſtandtheil der
Atmoſphaͤre, einen Hauptbeſtandtheil des Waſſers ausmacht und
faſt mit allen Koͤrpern Verbindungen eingeht. Bei der Verbindung
mit gewiſſen Koͤrpern, z. B. Kohlenſtoff, Phosphor, Schwefel und
andern, bildet er Saͤuren, — die ſich nicht allein durch ſauern
Geſchmack, ſondern auch durch ihre Eigenſchaft mehrere blaue
Pflanzenfarben zu roͤthen und mit alcaliſchen Koͤrpern und Metallen
Salze zu bilden, auszeichnen. Der Sauerſtoff iſt derjenige Be-
ſtandtheil der Luft, welcher das Verbrennen unterhaͤlt und beim
Athmen das Leben zu erhalten dient. Er verbindet ſich mit den
Metallen zu Oxyden, mit der Kohle beim Verbrennen zu kohlen-
ſaurer Luft u. ſ. w.
Waſſerſtoff.
Ihm in gewiſſer Hinſicht gegenuͤberſtehend (bei der electriſchen
Beſchaffenheit der Koͤrper koͤmmt er als dem poſitiven Ende nahe
ſtehend, vor, ſo wie der Sauerſtoff dem negativen) iſt der Waſ-
ſerſtoff, das Hydrogen, den wir auch nur in Luftform einfach
darſtellen koͤnnen. Er iſt im Waſſer mit dem Sauerſtoff zu einem
Koͤrper verbunden und hat daher, als Waſſer bildend, ſeinen
Namen. Die Waſſerſtoffluft, das Hydrogengas, iſt eine brenn-
bare Luft, die erhitzt ſich entzuͤndet und fortbrennt, wenn der Zu-
tritt des Sauerſtoffgas ſtatt findet. Bei dieſer Verbrennung ver-
binden ſich die ſchweren Beſtandtheile dieſer Luft-Arten zu Waſſer,
und zwar ſo, daß ein Maaß Sauerſtoffgas verzehrt wird, indem
zwei Maaß (dem Volumen nach,) an Waſſerſtoffgas verbrennen.
Da das ſpecifiſche Gewicht des Sauerſtoffgas 15,077 mal ſo groß,
als das des Waſſerſtoffgas iſt, ſo machen alſo 15,077 Gewichts-
theile Sauerſtoff und 2 Gewichtstheile Waſſerſtoff zuſammen Waſ-
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