Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.Imponderable Stoffe. Was die einfachen Körper betrifft, so sind wir genöthigt, ma- Ponderable einfache Körper. Die Eintheilung der wägbaren einfachen Körper hat bei den Sauerstoff. Manche Stoffe kennen wir nur in luftförmiger Gestalt und Imponderable Stoffe. Was die einfachen Koͤrper betrifft, ſo ſind wir genoͤthigt, ma- Ponderable einfache Koͤrper. Die Eintheilung der waͤgbaren einfachen Koͤrper hat bei den Sauerſtoff. Manche Stoffe kennen wir nur in luftfoͤrmiger Geſtalt und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0057" n="43"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Imponderable Stoffe</hi>.</head><lb/> <p>Was die einfachen Koͤrper betrifft, ſo ſind wir genoͤthigt, ma-<lb/> terielle Einwirkungen auch da einzuraͤumen, wo wir keine waͤgbare<lb/> Subſtanzen als wirkend antreffen. Licht, Waͤrme und Electricitaͤt,<lb/> obgleich ſie ſich nicht durch Schwere als Materie zeigen, obgleich<lb/> wir nur ihre Wirkungen wahrnehmen und ihre Materialitaͤt nicht<lb/> mit den Mitteln, wie bei andern Stoffen, nachweiſen koͤnnen,<lb/> zeigen ſich doch ſo einwirkend auf die Koͤrper, daß wir ſie nicht<lb/> anders als fuͤr Materie anſehen koͤnnen. Die Chemie ſpricht am<lb/> haͤufigſten vom Waͤrmeſtoff als Beſtandtheil der Koͤrper, und ob-<lb/> gleich ich ſpaͤter auch von der Einwirkung des Lichtes und der<lb/> Electricitaͤt werde reden muͤſſen, ſo wird die Gelegenheit, ſie zu<lb/> erwaͤhnen, ſich hier doch noch nicht gerade darbieten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ponderable einfache Koͤrper</hi>.</head><lb/> <p>Die Eintheilung der waͤgbaren einfachen Koͤrper hat bei den<lb/> jetzt ſehr erweiterten und tiefer gehenden chemiſchen Kenntniſſen<lb/> große Schwierigkeit, und wenn gleich von der einen Seite die große<lb/> Reihe metalliſcher Koͤrper ſich ziemlich leicht als <hi rendition="#g">eine</hi> Hauptclaſſe<lb/> darſtellt, ſo iſt es doch dagegen gar nicht leicht, bei den uͤbrigen als<lb/> einfach erkannten Koͤrpern gewiſſe gleiche Eigenthuͤmlichkeiten anzu-<lb/> geben, oder bequeme Merkmale, nach welchen ſie wieder eingetheilt<lb/> werden koͤnnten, nachzuweiſen. <hi rendition="#g">Gmelins</hi> Bemerkung, daß bei<lb/> jeder Verbindung zweier Stoffe der eine mehr als <hi rendition="#g">chemiſch for</hi>-<lb/><hi rendition="#g">mendes Princip</hi>, der andere mehr als <hi rendition="#g">chemiſch geform</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tes Princip</hi> angeſehen werden koͤnne, und daß die nicht metalli-<lb/> ſchen Stoffe den Character des formenden Princips vorzugsweiſe<lb/> beſitzen, ſcheint die Eintheilung noch am meiſten ins Licht zu<lb/> ſtellen; doch da ich hier nicht in den ganzen Umfang dieſer Unter-<lb/> ſuchung einzugehen wagen darf, ſo will ich mich mehr bemuͤhen,<lb/> von einigen bekanntern und wichtigern, mit andern Zweigen der<lb/> Phyſik in naͤherer Beziehung ſtehenden Stoffen etwas zu ſagen,<lb/> als mich uͤber alle zu verbreiten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sauerſtoff</hi>.</head><lb/> <p>Manche Stoffe kennen wir nur in luftfoͤrmiger Geſtalt und<lb/> nehmen, aus Gruͤnden, die in der Lehre von der Waͤrme vor-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0057]
Imponderable Stoffe.
Was die einfachen Koͤrper betrifft, ſo ſind wir genoͤthigt, ma-
terielle Einwirkungen auch da einzuraͤumen, wo wir keine waͤgbare
Subſtanzen als wirkend antreffen. Licht, Waͤrme und Electricitaͤt,
obgleich ſie ſich nicht durch Schwere als Materie zeigen, obgleich
wir nur ihre Wirkungen wahrnehmen und ihre Materialitaͤt nicht
mit den Mitteln, wie bei andern Stoffen, nachweiſen koͤnnen,
zeigen ſich doch ſo einwirkend auf die Koͤrper, daß wir ſie nicht
anders als fuͤr Materie anſehen koͤnnen. Die Chemie ſpricht am
haͤufigſten vom Waͤrmeſtoff als Beſtandtheil der Koͤrper, und ob-
gleich ich ſpaͤter auch von der Einwirkung des Lichtes und der
Electricitaͤt werde reden muͤſſen, ſo wird die Gelegenheit, ſie zu
erwaͤhnen, ſich hier doch noch nicht gerade darbieten.
Ponderable einfache Koͤrper.
Die Eintheilung der waͤgbaren einfachen Koͤrper hat bei den
jetzt ſehr erweiterten und tiefer gehenden chemiſchen Kenntniſſen
große Schwierigkeit, und wenn gleich von der einen Seite die große
Reihe metalliſcher Koͤrper ſich ziemlich leicht als eine Hauptclaſſe
darſtellt, ſo iſt es doch dagegen gar nicht leicht, bei den uͤbrigen als
einfach erkannten Koͤrpern gewiſſe gleiche Eigenthuͤmlichkeiten anzu-
geben, oder bequeme Merkmale, nach welchen ſie wieder eingetheilt
werden koͤnnten, nachzuweiſen. Gmelins Bemerkung, daß bei
jeder Verbindung zweier Stoffe der eine mehr als chemiſch for-
mendes Princip, der andere mehr als chemiſch geform-
tes Princip angeſehen werden koͤnne, und daß die nicht metalli-
ſchen Stoffe den Character des formenden Princips vorzugsweiſe
beſitzen, ſcheint die Eintheilung noch am meiſten ins Licht zu
ſtellen; doch da ich hier nicht in den ganzen Umfang dieſer Unter-
ſuchung einzugehen wagen darf, ſo will ich mich mehr bemuͤhen,
von einigen bekanntern und wichtigern, mit andern Zweigen der
Phyſik in naͤherer Beziehung ſtehenden Stoffen etwas zu ſagen,
als mich uͤber alle zu verbreiten.
Sauerſtoff.
Manche Stoffe kennen wir nur in luftfoͤrmiger Geſtalt und
nehmen, aus Gruͤnden, die in der Lehre von der Waͤrme vor-
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