Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.mäßiger Abnahme hat sich also aus Würfeln ein regelmäßiger Doch diese Betrachtung ist nur ein geringer Anfang dessen, Dritte Vorlesung. So wenig es auch meine Absicht ist, m. h. H., und so wenig Von der Auffindung der einfachern Bestandtheile zusammen- maͤßiger Abnahme hat ſich alſo aus Wuͤrfeln ein regelmaͤßiger Doch dieſe Betrachtung iſt nur ein geringer Anfang deſſen, Dritte Vorleſung. So wenig es auch meine Abſicht iſt, m. h. H., und ſo wenig Von der Auffindung der einfachern Beſtandtheile zuſammen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="42"/> maͤßiger Abnahme hat ſich alſo aus Wuͤrfeln ein regelmaͤßiger<lb/> Cryſtall mit 12 gleichen Seitenflaͤchen gebildet; denn die vier Sei-<lb/> tenflaͤchen, die uͤber jeder der 6 Wuͤrfelflaͤchen entſtanden, wuͤrden<lb/> 24 dreiſeitige Flaͤchen geben; da aber immer zwei derſelben ſich zu<lb/> einer vierſeitigen vereinigen, ſo hat der Koͤrper 12 gleiche vierſeitige<lb/> Seitenflaͤchen.</p><lb/> <p>Doch dieſe Betrachtung iſt nur ein geringer Anfang deſſen,<lb/> was die Cryſtallographie und Cryſtallonomie leiſtet. Ueber die, wie<lb/> es ſich aus den Lichtphaͤnomenen zu ergeben ſcheint, nicht nach<lb/> allen Richtungen gleiche anziehende Kraft der Theilchen, und uͤber<lb/> die Moͤglichkeit, daraus die Bildung der Cryſtalle abzuleiten, wage<lb/> ich nicht etwas weiter zu ſagen, da dieſer Gegenſtand mir noch viel<lb/> zu wenig klar entwickelt zu ſein ſcheint.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritte Vorleſung</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>So wenig es auch meine Abſicht iſt, m. h. H., und ſo wenig<lb/> ich, als weit davon entfernt, mich fuͤr einen Chemiker auszugeben,<lb/> es wagen darf, mich in eine tiefere Entwickelung chemiſcher Gegen-<lb/> ſtaͤnde einzulaſſen, ſo ſcheint es mir doch, daß einige in der neuern<lb/> Chemie mit Gluͤck beantwortete Hauptfragen hier noch erwaͤhnt<lb/> werden muͤſſen, und von einigen Koͤrpern und ihren Verbindungen<lb/> hier geredet werden muß, ſo ſehr auch immer dieſe fragmentariſche<lb/> Darſtellung das Anſehn der Willkuͤhr und der Unzulaͤnglichkeit<lb/> haben mag.</p><lb/> <p>Von der Auffindung der einfachern Beſtandtheile zuſammen-<lb/> geſetzter Koͤrper habe ich Ihnen einen Begriff zu geben geſucht;<lb/> aber die Frage, welche Koͤrper ſollen wir denn als einfach anerken-<lb/> nen, in welche Claſſen laſſen ſich dieſe einfachen Koͤrper eintheilen,<lb/> nach welchen Geſetzen gehen ſie Verbindungen ein, habe ich noch<lb/> gar nicht beruͤhrt.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [42/0056]
maͤßiger Abnahme hat ſich alſo aus Wuͤrfeln ein regelmaͤßiger
Cryſtall mit 12 gleichen Seitenflaͤchen gebildet; denn die vier Sei-
tenflaͤchen, die uͤber jeder der 6 Wuͤrfelflaͤchen entſtanden, wuͤrden
24 dreiſeitige Flaͤchen geben; da aber immer zwei derſelben ſich zu
einer vierſeitigen vereinigen, ſo hat der Koͤrper 12 gleiche vierſeitige
Seitenflaͤchen.
Doch dieſe Betrachtung iſt nur ein geringer Anfang deſſen,
was die Cryſtallographie und Cryſtallonomie leiſtet. Ueber die, wie
es ſich aus den Lichtphaͤnomenen zu ergeben ſcheint, nicht nach
allen Richtungen gleiche anziehende Kraft der Theilchen, und uͤber
die Moͤglichkeit, daraus die Bildung der Cryſtalle abzuleiten, wage
ich nicht etwas weiter zu ſagen, da dieſer Gegenſtand mir noch viel
zu wenig klar entwickelt zu ſein ſcheint.
Dritte Vorleſung.
So wenig es auch meine Abſicht iſt, m. h. H., und ſo wenig
ich, als weit davon entfernt, mich fuͤr einen Chemiker auszugeben,
es wagen darf, mich in eine tiefere Entwickelung chemiſcher Gegen-
ſtaͤnde einzulaſſen, ſo ſcheint es mir doch, daß einige in der neuern
Chemie mit Gluͤck beantwortete Hauptfragen hier noch erwaͤhnt
werden muͤſſen, und von einigen Koͤrpern und ihren Verbindungen
hier geredet werden muß, ſo ſehr auch immer dieſe fragmentariſche
Darſtellung das Anſehn der Willkuͤhr und der Unzulaͤnglichkeit
haben mag.
Von der Auffindung der einfachern Beſtandtheile zuſammen-
geſetzter Koͤrper habe ich Ihnen einen Begriff zu geben geſucht;
aber die Frage, welche Koͤrper ſollen wir denn als einfach anerken-
nen, in welche Claſſen laſſen ſich dieſe einfachen Koͤrper eintheilen,
nach welchen Geſetzen gehen ſie Verbindungen ein, habe ich noch
gar nicht beruͤhrt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |