einige Insecten mit ihren Flügeln machen, über die Scale der unserm Ohre als Ton hörbaren Schall-Erregungen hinaus liegt, -- mag hier als Versuch, einige dieser Worte auf bestimmte Begriffe zurückzuführen, obenhin erwähnt werden.
Entstehung des Schalles.
Der Schall entsteht, wenn irgend ein Körper in zitternde oder vibrirende Bewegung gesetzt wird. Wir sehen die Zitterungen der Glocke, wenn sie tönt, wir sehen die Schwingungen der ange- schlagnen Saite, und selbst wo ein unregelmäßiges Geräusch her- vorgebracht wird, bemerken wir, daß es durch den Stoß an einen festen Körper oder durch eine Bewegung eines Körpers in der Luft, wodurch ihr Zitterungen mitgetheilt sein konnten, oder durch ähn- liche Umstände, bewirkt ist. Die Luft ist das Mittel, um den Schall zu unsern Ohren fortzupflanzen, und der Versuch, wo man eine Glocke im luftleeren Raume der Luftpumpe in Schwingung setzt, dennoch aber keinen Schall hört, zeigt, daß die Luft oder ein andrer die Schwingungen bis zu unserm Ohre fortpflanzender Kör- per nöthig ist, um jene Schwingungen dem Ohre hörbar zu machen. Man sieht hier die Zitterungen der Glocke, aber, wenn man vor- sichtig alle Mittheilung durch feste Körper gehindert hat, hört man gar keinen Schall.
Indem wir nun hier zwei, anscheinend sehr ungleichartige Er- scheinungen, Zitterungen nämlich, welche mechanischen Gesetzen unterworfen sind, und Töne, in denen das Ohr eine angenehme Uebereinstimmung oder im Gegentheil eine Disharmonie wahr- nimmt, beobachten, finden wir uns wohl zuerst zu der Frage hin- gezogen, ob Regeln, nach welchen beide Wahrnehmungen sich in eine bestimmtere Verbindung bringen lassen, können aufgefunden werden; und da die mechanischen Gesetze der Vibrationen sich in manchen Fällen leicht auffinden lassen, so ist es am natürlichsten mit der Betrachtung derselben den Anfang zu machen.
Schwingungen der Saiten.
Die Saiten, als Körper, welche bloß der Länge nach ausge- dehnt sind, zeigen sich für die theoretische Betrachtung am meisten geeignet. Die Schwingungen, in welche wir sie, durch Anschlagen
einige Inſecten mit ihren Fluͤgeln machen, uͤber die Scale der unſerm Ohre als Ton hoͤrbaren Schall-Erregungen hinaus liegt, — mag hier als Verſuch, einige dieſer Worte auf beſtimmte Begriffe zuruͤckzufuͤhren, obenhin erwaͤhnt werden.
Entſtehung des Schalles.
Der Schall entſteht, wenn irgend ein Koͤrper in zitternde oder vibrirende Bewegung geſetzt wird. Wir ſehen die Zitterungen der Glocke, wenn ſie toͤnt, wir ſehen die Schwingungen der ange- ſchlagnen Saite, und ſelbſt wo ein unregelmaͤßiges Geraͤuſch her- vorgebracht wird, bemerken wir, daß es durch den Stoß an einen feſten Koͤrper oder durch eine Bewegung eines Koͤrpers in der Luft, wodurch ihr Zitterungen mitgetheilt ſein konnten, oder durch aͤhn- liche Umſtaͤnde, bewirkt iſt. Die Luft iſt das Mittel, um den Schall zu unſern Ohren fortzupflanzen, und der Verſuch, wo man eine Glocke im luftleeren Raume der Luftpumpe in Schwingung ſetzt, dennoch aber keinen Schall hoͤrt, zeigt, daß die Luft oder ein andrer die Schwingungen bis zu unſerm Ohre fortpflanzender Koͤr- per noͤthig iſt, um jene Schwingungen dem Ohre hoͤrbar zu machen. Man ſieht hier die Zitterungen der Glocke, aber, wenn man vor- ſichtig alle Mittheilung durch feſte Koͤrper gehindert hat, hoͤrt man gar keinen Schall.
Indem wir nun hier zwei, anſcheinend ſehr ungleichartige Er- ſcheinungen, Zitterungen naͤmlich, welche mechaniſchen Geſetzen unterworfen ſind, und Toͤne, in denen das Ohr eine angenehme Uebereinſtimmung oder im Gegentheil eine Disharmonie wahr- nimmt, beobachten, finden wir uns wohl zuerſt zu der Frage hin- gezogen, ob Regeln, nach welchen beide Wahrnehmungen ſich in eine beſtimmtere Verbindung bringen laſſen, koͤnnen aufgefunden werden; und da die mechaniſchen Geſetze der Vibrationen ſich in manchen Faͤllen leicht auffinden laſſen, ſo iſt es am natuͤrlichſten mit der Betrachtung derſelben den Anfang zu machen.
Schwingungen der Saiten.
Die Saiten, als Koͤrper, welche bloß der Laͤnge nach ausge- dehnt ſind, zeigen ſich fuͤr die theoretiſche Betrachtung am meiſten geeignet. Die Schwingungen, in welche wir ſie, durch Anſchlagen
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mag hier als Verſuch, einige dieſer Worte auf beſtimmte Begriffe
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Entſtehung des Schalles.
Der Schall entſteht, wenn irgend ein Koͤrper in zitternde
oder vibrirende Bewegung geſetzt wird. Wir ſehen die Zitterungen
der Glocke, wenn ſie toͤnt, wir ſehen die Schwingungen der ange-
ſchlagnen Saite, und ſelbſt wo ein unregelmaͤßiges Geraͤuſch her-
vorgebracht wird, bemerken wir, daß es durch den Stoß an einen
feſten Koͤrper oder durch eine Bewegung eines Koͤrpers in der Luft,
wodurch ihr Zitterungen mitgetheilt ſein konnten, oder durch aͤhn-
liche Umſtaͤnde, bewirkt iſt. Die Luft iſt das Mittel, um den
Schall zu unſern Ohren fortzupflanzen, und der Verſuch, wo man
eine Glocke im luftleeren Raume der Luftpumpe in Schwingung
ſetzt, dennoch aber keinen Schall hoͤrt, zeigt, daß die Luft oder ein
andrer die Schwingungen bis zu unſerm Ohre fortpflanzender Koͤr-
per noͤthig iſt, um jene Schwingungen dem Ohre hoͤrbar zu machen.
Man ſieht hier die Zitterungen der Glocke, aber, wenn man vor-
ſichtig alle Mittheilung durch feſte Koͤrper gehindert hat, hoͤrt man
gar keinen Schall.
Indem wir nun hier zwei, anſcheinend ſehr ungleichartige Er-
ſcheinungen, Zitterungen naͤmlich, welche mechaniſchen Geſetzen
unterworfen ſind, und Toͤne, in denen das Ohr eine angenehme
Uebereinſtimmung oder im Gegentheil eine Disharmonie wahr-
nimmt, beobachten, finden wir uns wohl zuerſt zu der Frage hin-
gezogen, ob Regeln, nach welchen beide Wahrnehmungen ſich in
eine beſtimmtere Verbindung bringen laſſen, koͤnnen aufgefunden
werden; und da die mechaniſchen Geſetze der Vibrationen ſich in
manchen Faͤllen leicht auffinden laſſen, ſo iſt es am natuͤrlichſten
mit der Betrachtung derſelben den Anfang zu machen.
Schwingungen der Saiten.
Die Saiten, als Koͤrper, welche bloß der Laͤnge nach ausge-
dehnt ſind, zeigen ſich fuͤr die theoretiſche Betrachtung am meiſten
geeignet. Die Schwingungen, in welche wir ſie, durch Anſchlagen
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre01_1830/304>, abgerufen am 23.02.2025.
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