Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.nigt werde. Jetzt wird die Glasplatte wieder aufgelegt, und das Leslie's Versuche geben das merkwürdige Resultat, daß Die Saugepumpe. Daß unsre gewöhnlichen Saugepumpen durch den Druck der nigt werde. Jetzt wird die Glasplatte wieder aufgelegt, und das Leslie's Verſuche geben das merkwuͤrdige Reſultat, daß Die Saugepumpe. Daß unſre gewoͤhnlichen Saugepumpen durch den Druck der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0257" n="235"/> nigt werde. Jetzt wird die Glasplatte wieder aufgelegt, und das<lb/> vorige Verfahren ganz genau ebenſo wiederholt, dabei findet man,<lb/> daß ſchon, indem die Luft in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A, B</hi></hi> ſich bis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> ausgedehnt hat, die<lb/> Hoͤhe des Queckſilbers uͤber der Oberflaͤche des Queckſilbers in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">M</hi></hi><lb/> halb ſo hoch als die Barometerhoͤhe iſt. Da naͤmlich jetzt ein Theil<lb/> des Raumes <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> mit den feſten Theilen des Kohlenſtaubes gefuͤllt<lb/> iſt, ſo hat weniger Luft, als vorhin, in demſelben ſein koͤnnen;<lb/> dieſe Luft zur halben Dichtigkeit verduͤnnt, dehnt ſich daher nur bis<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> aus, und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> giebt das Volumen der ganzen Maſſe des Kohlen-<lb/> ſtaubes an, weil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">BD</hi></hi> dem Volumen derjenigen Luft gleich iſt, die<lb/> den ganzen Raum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> fuͤllte, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">BC</hi></hi> dagegen demjenigen Volumen<lb/> gleich iſt, welches die noch uͤbrige, durch den Kohlenſtaub nicht ver-<lb/> draͤngte Luft einnimmt. So iſt alſo der genaue Raum, den alle<lb/> feſte Theile des Kohlenpulvers einnehmen, beſtimmt, und wenn<lb/> man bei der Verfertigung des Inſtruments ausgemeſſen hat, wie<lb/> viele Gran Waſſer jeden Theil der Roͤhre fuͤllen, alſo die Anzahl<lb/> von Granen kennt, welche das den Raum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> fuͤllende Waſſer<lb/> wiegt, ſo hat man nun nur noͤthig, den angewandten Kohlenſtaub<lb/> auch abzuwaͤgen, um zu wiſſen, in welchem Verhaͤltniß ſein Gewicht<lb/> gegen das Gewicht des Waſſers ſteht, oder das ſpecifiſche Gewicht<lb/> zu beſtimmen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Leslie's</hi> Verſuche geben das merkwuͤrdige Reſultat, daß<lb/> Kohle, ſo leicht ſie uns, wegen der vielen mit Luft gefuͤllten Poren<lb/> ſcheint, doch uͤber dreimal ſo ſchwer als Waſſer iſt, wenn man auf<lb/> dieſe Weiſe ſie von der in ihr enthaltenen Luft befreiet; und dieſes<lb/> Reſultat iſt beſonders deshalb merkwuͤrdig, weil daraus erhellt, daß<lb/> die ſpecifiſche Schwere des Diamants und andrer faſt ganz aus<lb/> Kohlenſtoff beſtehenden Koͤrper nicht ſo ſehr viel groͤßer als das der<lb/> Kohle iſt. Schreibpapier zeigte ſich bei dieſem Verfahren 1¾ mal ſo<lb/> ſchwer als Waſſer, Weitzenmehl 1½ mal ſo ſchwer als Waſſer u.ſ.w.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Die Saugepumpe</hi>.</head><lb/> <p>Daß unſre gewoͤhnlichen Saugepumpen durch den Druck der<lb/> Luft wirkſam werden, habe ich ſchon in dem Experimente, das zur<lb/> Abmeſſung des Druckes der Luft fuͤhrte, angedeutet. Sie ſind,<lb/> wenn der Kolben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 126.</hi></hi>) nicht bis auf die Oberflaͤche des<lb/> Waſſers herabgedruͤckt wird, mit zwei Ventilen verſehen, deren<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0257]
nigt werde. Jetzt wird die Glasplatte wieder aufgelegt, und das
vorige Verfahren ganz genau ebenſo wiederholt, dabei findet man,
daß ſchon, indem die Luft in A, B ſich bis C ausgedehnt hat, die
Hoͤhe des Queckſilbers uͤber der Oberflaͤche des Queckſilbers in M
halb ſo hoch als die Barometerhoͤhe iſt. Da naͤmlich jetzt ein Theil
des Raumes AB mit den feſten Theilen des Kohlenſtaubes gefuͤllt
iſt, ſo hat weniger Luft, als vorhin, in demſelben ſein koͤnnen;
dieſe Luft zur halben Dichtigkeit verduͤnnt, dehnt ſich daher nur bis
C aus, und CD giebt das Volumen der ganzen Maſſe des Kohlen-
ſtaubes an, weil BD dem Volumen derjenigen Luft gleich iſt, die
den ganzen Raum AB fuͤllte, BC dagegen demjenigen Volumen
gleich iſt, welches die noch uͤbrige, durch den Kohlenſtaub nicht ver-
draͤngte Luft einnimmt. So iſt alſo der genaue Raum, den alle
feſte Theile des Kohlenpulvers einnehmen, beſtimmt, und wenn
man bei der Verfertigung des Inſtruments ausgemeſſen hat, wie
viele Gran Waſſer jeden Theil der Roͤhre fuͤllen, alſo die Anzahl
von Granen kennt, welche das den Raum CD fuͤllende Waſſer
wiegt, ſo hat man nun nur noͤthig, den angewandten Kohlenſtaub
auch abzuwaͤgen, um zu wiſſen, in welchem Verhaͤltniß ſein Gewicht
gegen das Gewicht des Waſſers ſteht, oder das ſpecifiſche Gewicht
zu beſtimmen.
Leslie's Verſuche geben das merkwuͤrdige Reſultat, daß
Kohle, ſo leicht ſie uns, wegen der vielen mit Luft gefuͤllten Poren
ſcheint, doch uͤber dreimal ſo ſchwer als Waſſer iſt, wenn man auf
dieſe Weiſe ſie von der in ihr enthaltenen Luft befreiet; und dieſes
Reſultat iſt beſonders deshalb merkwuͤrdig, weil daraus erhellt, daß
die ſpecifiſche Schwere des Diamants und andrer faſt ganz aus
Kohlenſtoff beſtehenden Koͤrper nicht ſo ſehr viel groͤßer als das der
Kohle iſt. Schreibpapier zeigte ſich bei dieſem Verfahren 1¾ mal ſo
ſchwer als Waſſer, Weitzenmehl 1½ mal ſo ſchwer als Waſſer u.ſ.w.
Die Saugepumpe.
Daß unſre gewoͤhnlichen Saugepumpen durch den Druck der
Luft wirkſam werden, habe ich ſchon in dem Experimente, das zur
Abmeſſung des Druckes der Luft fuͤhrte, angedeutet. Sie ſind,
wenn der Kolben CD (Fig. 126.) nicht bis auf die Oberflaͤche des
Waſſers herabgedruͤckt wird, mit zwei Ventilen verſehen, deren
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