Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789.einander, Herren und Dienstboten. Es währte bis XLIII. Noch einmal, und dann: Adieu Rothweil! Adieu auf ewig! Dieser von R *** war einer von Markonis einander, Herren und Dienſtboten. Es waͤhrte bis XLIII. Noch einmal, und dann: Adieu Rothweil! Adieu auf ewig! Dieſer von R *** war einer von Markonis <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0126" n="110"/> einander, Herren und Dienſtboten. Es waͤhrte bis<lb/> Morgens um vier Uhr. Mein Herr erwachte um<lb/> Fuͤnfe: Seine erſten Worte waren: „<hi rendition="#fr">Ollrich</hi>!<lb/> „Sein Tage trau’ er keinem Menſchen nicht; ’s iſt<lb/> „alles falſch wie’n Teufel. Wenn der Cujon <hi rendition="#fr">von<lb/> R</hi> *** koͤmmt, ſo ſag’ er, ich ſey nicht zu Hauſe„.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">XLIII.</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">Noch einmal, und dann: Adieu Rothweil!<lb/> Adieu auf ewig</hi>!</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ieſer <hi rendition="#fr">von R</hi> *** war einer von <hi rendition="#fr">Markonis</hi><lb/> faulen Debitoren, wie er deren viel hatte. Nun<lb/> fuͤrchtete er zwar nicht, daß derſelbe ihm Geld brin-<lb/> gen, aber wohl, daß er noch mehr bey ihm hohlen<lb/> moͤchte; denn mein Herr konnte keinem Menſchen<lb/> nichts abſchlagen. Indeſſen wollt’ er mich von Zeit zu<lb/> Zeit dazu brauchen, ihm dergleichen Schulden wieder ein-<lb/> zutreiben; dazu aber taugt’ ich in Grundsboden nicht:<lb/> Die Kerls gaben mir gute Wort’; und ich gieng zufrie-<lb/> den nach Haus. Aber laͤnger mocht’ eine ſolche Wirth-<lb/> ſchaft nicht dauern. Dazu kam, daß <hi rendition="#fr">Markoni</hi> am<lb/> End das Aergſte befuͤrchten mußte, wenn er bedachte,<lb/> wie wenig Burſche er fuͤr ſo viel Geldverzehrens<lb/> ſeinem Koͤnig geliefert hatte; denn der <hi rendition="#fr">Groſſe Fried-<lb/> rich</hi>, wußt’ er wohl, war zugleich der genaneſte<lb/> Rechenmeiſter ſeiner Zeit. Er ſtrengte darum mich,<lb/> unſern Wirth, und alle ſeine Bekannten an, uns<lb/> doch umzuſehn, ob wir ihm nicht noch ein Paar Kerls<lb/> ins Garn bringen koͤnnten? Aber alles vergebens.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0126]
einander, Herren und Dienſtboten. Es waͤhrte bis
Morgens um vier Uhr. Mein Herr erwachte um
Fuͤnfe: Seine erſten Worte waren: „Ollrich!
„Sein Tage trau’ er keinem Menſchen nicht; ’s iſt
„alles falſch wie’n Teufel. Wenn der Cujon von
R *** koͤmmt, ſo ſag’ er, ich ſey nicht zu Hauſe„.
XLIII.
Noch einmal, und dann: Adieu Rothweil!
Adieu auf ewig!
Dieſer von R *** war einer von Markonis
faulen Debitoren, wie er deren viel hatte. Nun
fuͤrchtete er zwar nicht, daß derſelbe ihm Geld brin-
gen, aber wohl, daß er noch mehr bey ihm hohlen
moͤchte; denn mein Herr konnte keinem Menſchen
nichts abſchlagen. Indeſſen wollt’ er mich von Zeit zu
Zeit dazu brauchen, ihm dergleichen Schulden wieder ein-
zutreiben; dazu aber taugt’ ich in Grundsboden nicht:
Die Kerls gaben mir gute Wort’; und ich gieng zufrie-
den nach Haus. Aber laͤnger mocht’ eine ſolche Wirth-
ſchaft nicht dauern. Dazu kam, daß Markoni am
End das Aergſte befuͤrchten mußte, wenn er bedachte,
wie wenig Burſche er fuͤr ſo viel Geldverzehrens
ſeinem Koͤnig geliefert hatte; denn der Groſſe Fried-
rich, wußt’ er wohl, war zugleich der genaneſte
Rechenmeiſter ſeiner Zeit. Er ſtrengte darum mich,
unſern Wirth, und alle ſeine Bekannten an, uns
doch umzuſehn, ob wir ihm nicht noch ein Paar Kerls
ins Garn bringen koͤnnten? Aber alles vergebens.
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