Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.vor einen Edelmann. nem Hause Oesterreich gehabt/ gemercket/ daß ihmein essential Stück seiner Grösse durch die Hem- mung der Commertien mangele. Dannenhero er hernach so fort auf Einführung des Seehandels daran es ihm vorhero gefehlet/ sey bedacht gewe- sen. Ein Edelmann könne bey der Seehandlung in ei- Die IV. Maxim. Von dem Wachsthume eines Staats durch Heyrathen/ Successionen/ Wahlen/ Schenckungen/ an sich kauf- fen/ und durch Verpfändung an sich zu bringen. Ein grosser Herr/ saget der Autor, solle nicht al- Das erste Mittel wäre/ daß ein Fürst mit ei- Privat Personen möchten nach Inclination Dar-
vor einen Edelmann. nem Hauſe Oeſterreich gehabt/ gemercket/ daß ihmein eſſential Stuͤck ſeiner Groͤſſe durch die Hem- mung der Commertien mangele. Dannenhero er hernach ſo fort auf Einfuͤhrung des Seehandels daran es ihm vorhero gefehlet/ ſey bedacht gewe- ſen. Ein Edelmann koͤnne bey der Seehandlung in ei- Die IV. Maxim. Von dem Wachsthume eines Staats durch Heyrathen/ Succesſionen/ Wahlen/ Schenckungen/ an ſich kauf- fen/ und durch Verpfaͤndung an ſich zu bringen. Ein groſſer Herr/ ſaget der Autor, ſolle nicht al- Das erſte Mittel waͤre/ daß ein Fuͤrſt mit ei- Privat Perſonen moͤchten nach Inclination Dar-
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vor einen Edelmann.
nem Hauſe Oeſterreich gehabt/ gemercket/ daß ihm
ein eſſential Stuͤck ſeiner Groͤſſe durch die Hem-
mung der Commertien mangele. Dannenhero er
hernach ſo fort auf Einfuͤhrung des Seehandels
daran es ihm vorhero gefehlet/ ſey bedacht gewe-
ſen.
Ein Edelmann koͤnne bey der Seehandlung in ei-
nem Jahre mehr gewinnen/ als in zehen Jahren bey
Hofe. So gelange er auch zur See bald zu hohen
Chargen/ und wenn er ſie einmahl gewohnet/ waͤre
das Dienen zur See viel angenehmer/ und ſeine
Ausruͤſtung erfodere weniger Unkoſten/ ja es braͤch-
te ihm einen unſterblichen Ruhm/ die Standarte des
Creutzes in die Laͤnder der Barbaren und Unglaͤu-
bigen feſt zu pflantzen.
Die IV. Maxim.
Von dem Wachsthume eines Staats durch Heyrathen/
Succesſionen/ Wahlen/ Schenckungen/ an ſich kauf-
fen/ und durch Verpfaͤndung an ſich zu
bringen.
Ein groſſer Herr/ ſaget der Autor, ſolle nicht al-
lein durch Schonung desjenigen/ was inwendig in
ſeinem Lande waͤre/ des Staats Wachsthum befoͤr-
dern/ ſondern auch zuſehen/ wie er neue Provintzen
und Laͤnder dazu erwerben moͤchte.
Das erſte Mittel waͤre/ daß ein Fuͤrſt mit ei-
ner Erb-Princeßin von einiger Souverainitaͤt eine
Heyrath traͤf.
Privat Perſonen moͤchten nach Inclination
heyrathen/ Fuͤrſten muͤſten nach dem Intereſſe ihres
Staats Gemahlinnen wehlen.
Dar-
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