Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

Bild:
<< vorherige Seite

Schwedens
mein Hospital gebauet/ welches gute Einkünffte hät-
te: Uber diese revenuen zahlete noch dem Hospital
zu Nutze ieder Officirer eine Summa Geldes nach
Proportion der Charge, die er bekäm: Ein Obrister
zahlete hundert Thaler/ und andere/ nachdem die
Chargen wären.

Es wäre zu Stockholm eine considerable Maga-
zin,
und noch ein anders auf den festen Schlosse Jen-
copingh,
welches noch Dännemarck zu läge/ und
wo eine allezeit parate Artollerie zu finden; auch das
von der Natur so wohl verwahret/ daß wegen seiner
schmalen Zugänge man mit einer Hand voll Volck
eine gantze Armee abhalten könte.

Bey den Norwegischen Grentzen wäre die Ve-
stung Bahunz auf einen Felsen gelegen. So wäre
auch Gottenburg/ Marstrand/ das Schloß Elfsburg/
Waerburg/ Halmstad/ Landscron und Malmö/ Oer-
ter/ welche sich noch wohl wider eine Belagerung
defendiren könten. So gäbe es auch an den Stran-
de des Baltischen Meeres Carlscron und Calmar.
Die andern Septentrionalischen. Theile wären
durch Lappland bedecket: Die Grentzen von Finn-
land von Reussen her durch grosse Höltzer und Mo-
raste/ auch an etlichen Orten durch Vestungen und
Schlösser. Jn Lieffland wären viel stattliche Ve-
stungen noch ausser Riga/ Reval und Narva/ so
alle drey haupt feste Plätze wären.

Das 14. Cap.
Von den Schwedischen Commereien.

DEr Autor saget/ diese Nation habe dasjenige/
was sie von Kentnüß der Negotien wüste/ der
Kunst und dem Fleisse gewisser in den Mecha-

nicis

Schwedens
mein Hoſpital gebauet/ welches gute Einkuͤnffte haͤt-
te: Uber dieſe revenuën zahlete noch dem Hoſpital
zu Nutze ieder Officirer eine Summa Geldes nach
Proportion der Charge, die er bekaͤm: Ein Obriſter
zahlete hundert Thaler/ und andere/ nachdem die
Chargen waͤren.

Es waͤre zu Stockholm eine conſiderable Maga-
zin,
und noch ein anders auf den feſten Schloſſe Jen-
copingh,
welches noch Daͤnnemarck zu laͤge/ und
wo eine allezeit parate Artollerie zu finden; auch das
von der Natur ſo wohl verwahret/ daß wegen ſeiner
ſchmalen Zugaͤnge man mit einer Hand voll Volck
eine gantze Armee abhalten koͤnte.

Bey den Norwegiſchen Grentzen waͤre die Ve-
ſtung Bahunz auf einen Felſen gelegen. So waͤre
auch Gottenburg/ Marſtrand/ das Schloß Elfsburg/
Waerbuꝛg/ Halmſtad/ Landscron und Malmoͤ/ Oer-
ter/ welche ſich noch wohl wider eine Belagerung
defendiren koͤnten. So gaͤbe es auch an den Stran-
de des Baltiſchen Meeres Carlscron und Calmar.
Die andern Septentrionaliſchen. Theile waͤren
durch Lappland bedecket: Die Grentzen von Finn-
land von Reuſſen her durch groſſe Hoͤltzer und Mo-
raſte/ auch an etlichen Orten durch Veſtungen und
Schloͤſſer. Jn Lieffland waͤren viel ſtattliche Ve-
ſtungen noch auſſer Riga/ Reval und Narva/ ſo
alle drey haupt feſte Plaͤtze waͤren.

Das 14. Cap.
Von den Schwediſchen Commereien.

DEr Autor ſaget/ dieſe Nation habe dasjenige/
was ſie von Kentnuͤß der Negotien wuͤſte/ der
Kunſt und dem Fleiſſe gewiſſer in den Mecha-

nicis
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0446" n="410"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Schwedens</hi></fw><lb/>
mein Ho&#x017F;pital gebauet/ welches gute Einku&#x0364;nffte ha&#x0364;t-<lb/>
te: Uber die&#x017F;e <hi rendition="#aq">revenuën</hi> zahlete noch dem Ho&#x017F;pital<lb/>
zu Nutze ieder Officirer eine Summa Geldes nach<lb/><hi rendition="#aq">Proporti</hi>on der <hi rendition="#aq">Charge,</hi> die er beka&#x0364;m: Ein Obri&#x017F;ter<lb/>
zahlete hundert Thaler/ und andere/ nachdem die<lb/><hi rendition="#aq">Chargen</hi> wa&#x0364;ren.</p><lb/>
            <p>Es wa&#x0364;re zu Stockholm eine <hi rendition="#aq">con&#x017F;iderable Maga-<lb/>
zin,</hi> und noch ein anders auf den fe&#x017F;ten Schlo&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Jen-<lb/>
copingh,</hi> welches noch Da&#x0364;nnemarck zu la&#x0364;ge/ und<lb/>
wo eine allezeit parate <hi rendition="#aq">Artollerie</hi> zu finden; auch das<lb/>
von der Natur &#x017F;o wohl verwahret/ daß wegen &#x017F;einer<lb/>
&#x017F;chmalen Zuga&#x0364;nge man mit einer Hand voll Volck<lb/>
eine gantze Armee abhalten ko&#x0364;nte.</p><lb/>
            <p>Bey den Norwegi&#x017F;chen Grentzen wa&#x0364;re die Ve-<lb/>
&#x017F;tung <hi rendition="#aq">Bahunz</hi> auf einen Fel&#x017F;en gelegen. So wa&#x0364;re<lb/>
auch Gottenburg/ Mar&#x017F;trand/ das Schloß Elfsburg/<lb/>
Waerbu&#xA75B;g/ Halm&#x017F;tad/ Landscron und Malmo&#x0364;/ Oer-<lb/>
ter/ welche &#x017F;ich noch wohl wider eine Belagerung<lb/><hi rendition="#aq">defendi</hi>ren ko&#x0364;nten. So ga&#x0364;be es auch an den Stran-<lb/>
de des Balti&#x017F;chen Meeres Carlscron und Calmar.<lb/>
Die andern <hi rendition="#aq">Septentrionali</hi>&#x017F;chen. Theile wa&#x0364;ren<lb/>
durch Lappland bedecket: Die Grentzen von Finn-<lb/>
land von <hi rendition="#aq">Reu&#x017F;&#x017F;en</hi> her durch gro&#x017F;&#x017F;e Ho&#x0364;ltzer und Mo-<lb/>
ra&#x017F;te/ auch an etlichen Orten durch Ve&#x017F;tungen und<lb/>
Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er. Jn Lieffland wa&#x0364;ren viel &#x017F;tattliche Ve-<lb/>
&#x017F;tungen noch au&#x017F;&#x017F;er Riga/ Reval und Narva/ &#x017F;o<lb/>
alle drey haupt fe&#x017F;te Pla&#x0364;tze wa&#x0364;ren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Das 14. Cap.</hi><lb/>
Von den Schwedi&#x017F;chen Commereien.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#aq">Autor</hi> &#x017F;aget/ die&#x017F;e Nation habe dasjenige/<lb/>
was &#x017F;ie von Kentnu&#x0364;ß der <hi rendition="#aq">Negoti</hi>en wu&#x0364;&#x017F;te/ der<lb/>
Kun&#x017F;t und dem Flei&#x017F;&#x017F;e gewi&#x017F;&#x017F;er in den <hi rendition="#aq">Mecha-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">nicis</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[410/0446] Schwedens mein Hoſpital gebauet/ welches gute Einkuͤnffte haͤt- te: Uber dieſe revenuën zahlete noch dem Hoſpital zu Nutze ieder Officirer eine Summa Geldes nach Proportion der Charge, die er bekaͤm: Ein Obriſter zahlete hundert Thaler/ und andere/ nachdem die Chargen waͤren. Es waͤre zu Stockholm eine conſiderable Maga- zin, und noch ein anders auf den feſten Schloſſe Jen- copingh, welches noch Daͤnnemarck zu laͤge/ und wo eine allezeit parate Artollerie zu finden; auch das von der Natur ſo wohl verwahret/ daß wegen ſeiner ſchmalen Zugaͤnge man mit einer Hand voll Volck eine gantze Armee abhalten koͤnte. Bey den Norwegiſchen Grentzen waͤre die Ve- ſtung Bahunz auf einen Felſen gelegen. So waͤre auch Gottenburg/ Marſtrand/ das Schloß Elfsburg/ Waerbuꝛg/ Halmſtad/ Landscron und Malmoͤ/ Oer- ter/ welche ſich noch wohl wider eine Belagerung defendiren koͤnten. So gaͤbe es auch an den Stran- de des Baltiſchen Meeres Carlscron und Calmar. Die andern Septentrionaliſchen. Theile waͤren durch Lappland bedecket: Die Grentzen von Finn- land von Reuſſen her durch groſſe Hoͤltzer und Mo- raſte/ auch an etlichen Orten durch Veſtungen und Schloͤſſer. Jn Lieffland waͤren viel ſtattliche Ve- ſtungen noch auſſer Riga/ Reval und Narva/ ſo alle drey haupt feſte Plaͤtze waͤren. Das 14. Cap. Von den Schwediſchen Commereien. DEr Autor ſaget/ dieſe Nation habe dasjenige/ was ſie von Kentnuͤß der Negotien wuͤſte/ der Kunſt und dem Fleiſſe gewiſſer in den Mecha- nicis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/446
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/446>, abgerufen am 21.12.2024.