Heiland der Welt! Das monarchische Prinzip ist guter Hoffnung. Welch' ein Donnerschlag für mich! Die Herzogin von Berry, unsere liebe Frau von Blaye, die Enkelin Maria Theresiens, die gebenedeite Mutter des Wunderkindes, ist in ge¬ segneten Umständen, durch den heiligen Geist in Ge¬ stalt eines Italienischen Prinzen, und wird in zwei Monaten ein neues Wunderkind gebähren. Die Her¬ zogin hat es dem Gouverneur von Blaye zu wissen gethan: sie könne nicht länger schweigen, es sei ihr zu eng im Schlosse; seit sieben Monaten sei sie heim¬ lich an einen Italiänischen Prinzen verheurathet, den sie aus Schamhaftigkeit nicht nennen wolle, und ge¬ stern stand dieses Evangelium groß im Moniteur ge¬ druckt, und es wurde im Reichs-Archive niedergelegt zum ewigen Angedenken. Also war es doch wahr, was man neulich gemurmelt, als die Regierung zwei Aerzte so geheimnißvoll nach Blaye gesendet. Doch Verläumdung war es, was viele damals erzählten:
Mittwoch, den 27. Februar.
Heiland der Welt! Das monarchiſche Prinzip iſt guter Hoffnung. Welch' ein Donnerſchlag für mich! Die Herzogin von Berry, unſere liebe Frau von Blaye, die Enkelin Maria Thereſiens, die gebenedeite Mutter des Wunderkindes, iſt in ge¬ ſegneten Umſtänden, durch den heiligen Geiſt in Ge¬ ſtalt eines Italieniſchen Prinzen, und wird in zwei Monaten ein neues Wunderkind gebähren. Die Her¬ zogin hat es dem Gouverneur von Blaye zu wiſſen gethan: ſie könne nicht länger ſchweigen, es ſei ihr zu eng im Schloſſe; ſeit ſieben Monaten ſei ſie heim¬ lich an einen Italiäniſchen Prinzen verheurathet, den ſie aus Schamhaftigkeit nicht nennen wolle, und ge¬ ſtern ſtand dieſes Evangelium groß im Moniteur ge¬ druckt, und es wurde im Reichs-Archive niedergelegt zum ewigen Angedenken. Alſo war es doch wahr, was man neulich gemurmelt, als die Regierung zwei Aerzte ſo geheimnißvoll nach Blaye geſendet. Doch Verläumdung war es, was viele damals erzählten:
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Mittwoch, den 27. Februar.
Heiland der Welt! Das monarchiſche Prinzip
iſt guter Hoffnung. Welch' ein Donnerſchlag für
mich! Die Herzogin von Berry, unſere liebe
Frau von Blaye, die Enkelin Maria Thereſiens,
die gebenedeite Mutter des Wunderkindes, iſt in ge¬
ſegneten Umſtänden, durch den heiligen Geiſt in Ge¬
ſtalt eines Italieniſchen Prinzen, und wird in zwei
Monaten ein neues Wunderkind gebähren. Die Her¬
zogin hat es dem Gouverneur von Blaye zu wiſſen
gethan: ſie könne nicht länger ſchweigen, es ſei ihr
zu eng im Schloſſe; ſeit ſieben Monaten ſei ſie heim¬
lich an einen Italiäniſchen Prinzen verheurathet, den
ſie aus Schamhaftigkeit nicht nennen wolle, und ge¬
ſtern ſtand dieſes Evangelium groß im Moniteur ge¬
druckt, und es wurde im Reichs-Archive niedergelegt
zum ewigen Angedenken. Alſo war es doch wahr,
was man neulich gemurmelt, als die Regierung zwei
Aerzte ſo geheimnißvoll nach Blaye geſendet. Doch
Verläumdung war es, was viele damals erzählten:
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris06_1834/169>, abgerufen am 16.07.2024.
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