Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834.Zweiter Brief. Paris, Montag, den 12. November 1832........ Fragen Sie doch allerlei und ver¬ Zweiter Brief. Paris, Montag, den 12. November 1832........ Fragen Sie doch allerlei und ver¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0020" n="[8]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Zweiter Brief.</hi><lb/> </head> <dateline rendition="#right">Paris, Montag, den 12. November 1832.</dateline><lb/> <p>....... Fragen Sie doch allerlei und ver¬<lb/> ſchiedenartige Leute — es müſſen aber natürlich<lb/> Solche ſein, welchen hierin ein Urtheil zuzutrauen:<lb/> ob ſie mich für fähig halten eine Geſchichte der fran¬<lb/> zöſiſchen Revolution zu ſchreiben? Ich ſelbſt habe<lb/> es oft überlegt, konnte es aber noch zu keiner ent¬<lb/> ſchiedenen Meinung bringen. Ich weiß nur, daß ich<lb/> Luſt dazu habe; welches aber gar nicht beweißt, daß<lb/> ich auch das Talent dazu habe. Zu den Speiſen<lb/> die man am wenigſten vertragen kann, hat man oft<lb/> den größten Appetit. Ich möchte eher urtheilen, daß<lb/> ich die Fähigkeit nicht habe, als daß ja. Zu einer<lb/> Geſchichtsſchreibung gehört ein künſtleriſches Talent<lb/> und die Leute ſagen, daß mir das durchaus fehle.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[8]/0020]
Zweiter Brief.
Paris, Montag, den 12. November 1832.
....... Fragen Sie doch allerlei und ver¬
ſchiedenartige Leute — es müſſen aber natürlich
Solche ſein, welchen hierin ein Urtheil zuzutrauen:
ob ſie mich für fähig halten eine Geſchichte der fran¬
zöſiſchen Revolution zu ſchreiben? Ich ſelbſt habe
es oft überlegt, konnte es aber noch zu keiner ent¬
ſchiedenen Meinung bringen. Ich weiß nur, daß ich
Luſt dazu habe; welches aber gar nicht beweißt, daß
ich auch das Talent dazu habe. Zu den Speiſen
die man am wenigſten vertragen kann, hat man oft
den größten Appetit. Ich möchte eher urtheilen, daß
ich die Fähigkeit nicht habe, als daß ja. Zu einer
Geſchichtsſchreibung gehört ein künſtleriſches Talent
und die Leute ſagen, daß mir das durchaus fehle.
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